Kaum eine andere Branche wird in den nächsten Jahren einem radikalen technologischen Wandel unterworfen sein wie die Logistik. Roboter im Lager, automatische Tourenplanung, Blockchain-basierte Frachtbriefe, Lieferdrohnen, KIAnwendungen zur Simulation von Liefernetzen - die Liste an revolutionären Technologien, die auf ihren Einsatz warten, ist schier endlos.
Gründe für den einen möglichst schnellen Digitalisierungsprozess gibt es viele. Der wichtigste: Die Logistik kann gar nicht anders. Die gesamte Supply Chain, von der Beschaffung über die Produktion bis zur Vermarktung verändert sich gerade radikal. Hinzu kommt, dass die Digitalisierung sich einfach lohnt. Die Logistik ist der Teil der Lieferkette, in dem durch den Einsatz digitaler Technik die größten Kosteneinsparungen erzielt werden können.
Das Beratungshaus McKinsey hatte bereits 2016 vorausgesagt, dass durch die Digitalisierung der Supply Chain die Transport- und Lagerkosten um 30 bis 50 Prozent gesenkt und der Arbeitsaufwand im Service Center durch Automatisierung um 75 bis 90 Prozent reduziert werden könnte. Außerdem würden 75 Prozent weniger Bestellungen verlorengehen und die Lager würden massiv entlastet, weil sie dann in der Lage seien, ihre Waren um 50 bis 80 Prozent schneller umzuschlagen.
Die Transformation ist voll im Gange
Vier Jahre später scheinen sich McKinseys Prognosen zu bewahrheiten. Laut eines aktuellen Benchmarks des Beratungshauses PwC sind 50 Prozent der Kosteneinsparungen in der Lieferkette auf intelligente Logistik zurückzuführen. Und Accenture schätzt, dass ein typisches Logistikunternehmen durch die Digitalisierung seinen Gewinn um bis zu 13 Prozent steigern kann. Digitale Champions in diesem Bereich heben sich in allen Disziplinen - Umsatz, Profit und Wachstum - von der Konkurrenz ab.
Die Digitalisierung der Logistik ist allerdings eine allumfassende Aufgabe, die nicht mit punktuellen Lösungen erledigt werden kann. Zwar verwenden heute die meisten großen Logistikunternehmen integrierte Transport- oder Lager-Managementsysteme, doch zum Schluss werden diejenigen die Nase vorn haben, "die ihre Daten besser nutzen", glaubt Simon Ellis, Program Vice President für Global Supply Chain Strategies bei IDC. Und das umfasst einerseits das Befreien der Daten aus ihren Silos und Anwendungsinseln, andererseits die Befähigung der eigenen Mitarbeiter, mit diesen Daten zu arbeiten.
So gesehen ist es nicht weiter verwunderlich, dass unter den sechs Branchen, die IDG in seiner Transformation of Work-Studie dieses Jahr untersucht hat, die Logistik es am eiligsten hat, den digitalen Arbeitsplatz möglichst schnell zu reformieren. Zum Beispiel ist die Forderung, sich von jedem beliebigen Ort der Welt ins Firmennetz einzuloggen und Zugriff auf alle relevanten Systeme und Daten zu haben, in der Logistik lauter zu hören als überall sonst. Auch soll die Infrastruktur rund um die Anwendungslandschaft so flexibel sein, dass sie sich einfach an neue Rahmenbedingungen und Workflow-Anforderungen anpassen lässt.
Eine tragfähige technische Basis
Das kann die existierende IT-Infrastruktur in den meisten Unternehmen noch nicht leisten. Hierfür muss sie zuerst modernisiert werden, denn sie ist gemessen an den künftigen Anforderungen meist noch zu fragmentiert. Das Ziel wäre, eine tragfähige Basis für die Aufnahme neuer Technologien zu schaffen, etwa für IoT-Komponenten, intelligente Prozessautomatisierung, Robotik und künstliche Intelligenz. Diese Basis wird letztlich entscheiden, ob die Logistikservices von morgen den Anforderungen der digitalen Wirtschaft entsprechen, nämlich ob sie durchgehend, hochgradig automatisiert, transparent und resilient sind.
Viele Unternehmen haben die Erfahrung gemacht, dass dies am besten über eine übergeordnete Instanz zu realisieren ist, in der Daten verschiedener Anwendungen zusammenlaufen und über die Aktivitäten in Form von Workflows orchestriert, gesteuert und automatisiert werden können.
Die gute Nachricht ist, dass es eine solche Plattform bereits gibt. Die Now Platform von ServiceNow aggregiert die Daten verschiedenster Business-Anwendungen - von der IT über die Personalverwaltung bis hin zu ERP, Supply-Chain-Management, Marketing und Vertrieb -, um damit Workflows für alle Unternehmensbereiche zu orchestrieren. Sie bildet damit ein übergeordnetes "System of Action", während sie die darunterliegenden "Systems of Record" wie gewohnt arbeiten lässt. Damit entfällt die mühsame Integration verschiedener Anwendungen auf der Ebene ihrer Funktionen, die bisher schon vielfach an der Größe der Aufgabe gescheitert ist.
Der pragmatische Weg ist der schnellere
Die Now Platform steht hingegen für eine pragmatische, zweckgerichtete Form der Integration auf der Ebene von IT-Services und der Daten, die diese nutzen. Zugleich dient sie als Grundlage für ein Enterprise-Service-Management-System (ESM), über das alle IT-Services, Prozesse und Workflows im Unternehmen abgebildet, orchestriert, gesteuert und automatisiert werden können. Damit eröffnet sie eine Fülle von Anwendungsmöglichkeiten für alle Fachbereiche und für Unternehmen aller Branchen, nicht nur für die Logistik.
Apropos Branchen: Sechs von ihnen waren bei der "Transformation of Work"-Studie vertreten: Produzierende Industrie / Maschinenbau, Finanzsektor, ITK, Logistik, Handel sowie die Gesundheits- & Pharmabranche. Die sechs Wirtschaftszweige liefern interessante, sehr unterschiedliche und teilweise überraschende Einblicke in die aktuelle Situation der deutschen Wirtschaft.