Die TUI Group zählt mit 150 Flugzeugen, 15 Kreuzfahrtschiffen und rund 400 Hotels zu den größten Tourismus-Unternehmen. Allein für die Airline arbeiten etwa 6.500 Menschen, konzernweit sind es 48.000 Beschäftigte. Während der Corona-Einschränkungen litt die ganze Tourismusbranche, auch die TUI Group. Davon ließen sich CIO Isabelle Droll und ihr Team nicht entmutigen. Trotz Krise trieben sie wichtige IT-Projekte weiter voran.
Die 51-Jährige arbeitet seit 1995 in verschiedenen Positionen für TUI, seit August 2018 als CIO der TUI Airline in Hannover. 2018 kam auch die IT-Infrastruktur auf den Prüfstand. Zunächst konzentrierte sich Isabelle Droll und ihr 130-köpfiges Team darauf, eine gemeinsame Plattform für alle fünf regionalen Landesgesellschaften der Airline in Großbritannien, Belgien, den Niederlanden, Skandinavien und Deutschland zu etablieren.
Ziel war es, mit "ONE IT Service" alle Prozesse zu vereinfachen, Doppelstrukturen aufzulösen und die Zahl der Applikationen von 160 auf 90 zu reduzieren. Eine zentrale IT sollte nationale Unterschiede ablösen. Droll baute auch ein eigenes Entwicklerteam in Portugal auf, das sich um neue Features kümmert, auf die alle zugreifen können.
Lessons Learned
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Electronic Flight Bag
Ein weiterer Aspekt des Projekts ist die Digitalisierung. Bisher druckte das Kabinenpersonal alle wichtigen Informationen zu ihrem Flug aus. Jetzt fasst die App "Electronic Flight Bag" alle Daten für die 1.800 Pilotinnen und Piloten zusammen und ist mit einer Datenbank verknüpft. "Ich musste die komplette IT-Architektur modernisieren und die Kosten im Blick behalten", sagt Droll. Beides ist ihr trotz Corona gelungen. "Ein spannendes Projekt in einer schwierigen Zeit für die ganze Branche", lobt die Jury ihre Arbeit. Als Projektbudget standen 3,1 Millionen Euro für Investitionen bereit.
Herausfordernd war auch das Management des Teams, denn die 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben mehr als 14 Nationalitäten und arbeiten an sieben unterschiedlichen Standorten. Gefragt war deshalb die interkulturelle Kompetenz der Französin, die schon lange in Hannover lebt und in Frankreich, Deutschland, England und den USA Wirtschaft und Management studiert hat. Zwischen unterschiedlichen Sprachen und Kulturen zu wechseln fällt Droll leicht.
Trotz des anspruchsvollen Projekts denkt die CIO auch über weitere Innovationen nach. Am Workshop-Format "Open Space" können sich alle Interessierten beteiligen. Um dieses Arbeitstempo durchzuhalten, entspannt sich Droll beim Skifahren, Wandern und Meditieren. Aber auch die gemeinsamen Stunden mit ihren drei Kindern und Netflix genießt die erfolgreiche Managerin. (kf/rs)
Das sagt die Jury:
"Schöne Bewerbung, die neben der IT-Transformation nicht vergisst, dass es letztlich um das Business und dessen Transformation geht." |