Es bringt nichts, Pannen herunterzuspielen oder zu vertuschen. Oft ist ein offensiver Umgang damit besser, am Ende sitzen schließlich alle im selben Boot. Entschuldigen Sie sich, machen Sie das Beste draus - und geben Sie ruhig einmal zu, dass ihnen etwas unangenehm ist. Sie werden sehen, dass sich die anderen entspannen. Wir haben ein paar typische Situationen herausgesucht, die im geschäftlichen Alltag peinlich sein können.
1. Sie werden gelobt für die Arbeit anderer
Es ist schön, Wertschätzung zu erfahren - für manche sogar so schön, dass sie Lob auch dann einheimsen, wenn es eigentlich anderen gebührt. Dass das nicht geht, ist klar: In solchen Fällen gilt es mutig zu korrigieren und zu sagen: "Danke für die Blumen, liebe Chefin, aber nicht ich, sondern die Kollegin muss heute gefeiert werden. Sie hat wochenlang an dem Projekt gearbeitet und einen unglaublichen Job gemacht. Insofern reiche ich die Blumen gerne weiter!"
Man möchte ja auch nicht, dass andere die Lorbeeren für die eigenen Leistungen einstecken. Wer kennt ihn nicht, den lieben Kollegen, der wochenlang während der Projektarbeit vor sich hindämmert, um dann die Präsentation der Ergebnisse an sich zu reißen und damit zu glänzen.
Keiner will Aufschneider sein
Es ist wichtig für das eigene Wohlbefinden und auch für die Karriere, sich nicht zu verstecken und die eigenen Leistungen ins rechte Licht zu rücken. Wer sich freiwillig in eine Opferposition begibt, hat schon verloren. Andererseits ist zu viel Offensive auch gefährlich, denn als Aufschneider dazustehen, kann sich kontraproduktiv auswirken.
Besonders kompliziert wird die Situation, wenn Sie in einem Vortrag oder einer Präsentation von Kollegen Ihre eigenen Ideen wiederfinden, ohne dass Ihre Urheberschaft kenntlich gemacht wird. Eigentlich hätten Sie gerne, dass klar wird, auf welchem Mist die guten Arbeitsergebnisse gewachsen sind, andererseits empfinden Sie es als unangemessen, dies während eines sachbezogen vorgetragenen Vortrags allzu deutlich zu zeigen. Am besten, Sie warten geduldig auf ihre Chance, bei Zwischenfragen oder einer abschließenden Diskussion noch einmal vertieft darzustellen, was SIE sich dabei gedacht haben.
2. Ihr Chef rastet aus und beschimpft sie vor dem Team
In Großraumbüros ist Privatheit nicht gewünscht. Umso schwieriger, wenn jemand Sie laut kritisiert - aus dem Bauch heraus und in Gegenwart anderer. Solange die Vorwürfe nicht persönlich werden, sollten Sie versuchen, die Contenance zu wahren und die Kritik, ob sie nun vom Vorgesetzten oder einem Kollegen kommt, nicht an sich heranzulassen. Auf keinen Fall sollten Sie wütend den Raum verlassen oder sich beleidigt in die Ecke setzen. Besser ist es, sich freundlich für das "Feedback" zu bedanken, sachliche Erklärungen zu finden und Verbesserungsvorschläge zu machen.
Besonders unangenehm wird es, wenn sich der übellaunige oder cholerische Vorgesetzte an Ihnen austobt. Wenn rationale Argumente nicht ans Ziel fühlen, kann es in diesem Fall tatsächlich die bessere Strategie sein, den Raum zu verlassen, damit sich die Atmosphäre abkühlen kann.