Mac oder PC

Welches Notebook ist besser für den Business-Alltag?

15.02.2023
Von Christian Rentrop
Die Unterschiede zwischen Mac und PC schrumpfen, doch die Entscheidung zwischen PC und Mac als Business-Notebook ist noch immer viel mehr als eine Lifestyle-Entscheidung. Sie ist auch ein nicht unerheblicher Kostenfaktor.

PC oder Mac - seit über 40 Jahren müssen Nutzer, die einen neuen Rechner benötigen, mit dieser Entscheidung ringen. Im Business-Bereich dominierten in der Vergangenheit Windows-PCs, während vor allem Kreative im Text-, Bild- und Video-Bereich auf Macs setzten. Diese Trennlinie löst sich allerdings auf, Macs werden auch im Business-Bereich immer beliebter. Die Premium-Notebooks der Macbook-Reihe sind edel verarbeitet und dabei ausgesprochen funktional und zuverlässig - kein Wunder, dass so mancher Mitarbeiter sie dem Windows-Pendants vorzieht. Gibt es überhaupt noch ein "besser" für den Business-Einsatz?

Ähnlichkeiten und Unterschiede

Der größte Unterschied zwischen Mac und PC liegt tatsächlich im Betriebssystem: MacOS ist 1984 fester Bestandteil eines jeden Macs. Genau wie Windows hat das Betriebssystem eine Evolution durchgemacht: MacOS 13 ist ein ebenso modernes Betriebssystem wie Windows, mit einer leicht bedienbaren Oberfläche.

Der große Unterschied zwischen beiden Systemen ist - neben der Bedienung - der Kern: MacOS setzt - wie etwa Linux - auf ein Unix-System, Windows ist eben Windows, wobei das eher für die IT-Abteilung relevant ist. Deutlich wichtiger ist der (derzeitige) Performance-Unterschied: Apple setzt bei seinen Notebooks inzwischen auf hauseigene ARM-Prozessoren, die besonders leistungsstark und energieeffizient sind. Damit sind Akkulaufzeiten von bis zu 22 Stunden möglich - Werte, von denen die meisten PC-Notebooks derzeit nur träumen können.

Die Sache mit der Software

In der Vergangenheit war der Mac in Sachen Standard-Anwendungen oft problematisch. Inzwischen ist das kein Thema mehr: Standards wie Microsoft Office, die Adobe-Programme oder das in vielen Unternehmen nach wie vor verwendete Lotus Notes (beziehungsweise IBM- oder HCL-Notes) sind für MacOS erhältlich. Das gleiche gilt für Messenger und Konferenz-Software wie Zoom oder Teams oder das "digitale Büro" Slack. Moderne Anwendungen für den Business-Bereich sind ohnehin meist Web- und cloudbasiert, entsprechende Client-Software liegt in aller Regel für MacOS vor.

Altlasten können problematisch werden

Anders sieht es bei in vielen Unternehmen reichlich vorhandenen "Altlasten" aus: An so manchem Arbeitsplatz existieren aufwändige Office-Makros, die schon seit vielen Jahren im Einsatz sind und wichtige Säulen des Unternehmens sind. Diese sind oft nicht mit Microsoft Office für Mac kompatibel: Aus technischen Gründen hat MacOS zum Beispiel andere Pfade als Windows, auch viele einbezogene Funktionen gibt es nicht auf dem Mac. Das kann zu Problemen führen, die aufwändige Anpassungen oder sogar die Neuerstellung der Makros erfordern kann. Die gute Nachricht: Moderne Office-Versionen sind für Mac und Windows identisch, neu erstellte Automatisierungen sollten also auf beiden Plattformen laufen.

Auch so manche Anwendungssoftware - etwa Abrechnungssysteme, Kommunikationslösungen, Datenbanken, Produktkatalog-Software oder CAD-Tools - kann problematisch sein, weil sie nur für Windows erhältlich ist. Setzt das Unternehmen speziell ans Unternehmen angepasste Legacy-Software ein, kann ein Mac-Notebook auch hier zum Problem werden. Daher ist es wichtig, vor dem Einsatz eines Macbooks alle vom Mitarbeiter eingesetzte Software auf Mac-Kompatibilität zu prüfen. Im Notfall kann aber auch auf dem Mac ein "Windows im Fenster" installiert werden, etwa über die Software Parallels.

Anschaffungs- und Betriebskosten: Vorsicht, Falle!

Viele IT-Abteilungen bügeln den Wunsch nach einem Mac mit dem Argument der Kosten ab: Macbooks sind im Vergleich zu PCs sehr teuer in der Anschaffung: Mindestens 1.200 Euro kostet derzeit das absolute Einstiegsmodell Macbook Air M1. Für diese Summe gibt es wirklich viel PC-Notebook - und das in vergleichbarer Hardwarequalität.

Allerdings ist es wichtig, neben den Anschaffungs- oder Leasingkosten auch die Folgekosten im Blick zu behalten - und hier schneiden Macbooks typischerweise deutlich besser ab als ihre PC-Pendants: Egal ob Sicherheit, Geschwindigkeit oder die durch solidere Software und Hardware weniger auftretende Produktivitätsausfälle: Im laufenden Betrieb sind Macbooks meist deutlich solider als Windows-Notebooks.

Allerdings zum hohen Preis der fehlenden Nachrüstbarkeit: Wenn Macs angeschafft werden, sollten sie daher auf zukünftige Anforderungen der rund 5 bis 8 Jahre Einsatz konfiguriert werden, was natürlich wieder den Anschaffungspreis in die Höhe schießen lässt. Eine von Apple kommissionierte Forester-Studie weist aktuellen Macbooks allerdings ein enormes Potential zur Kostensersparnis im laufenden Betrieb aus.