Herausrechnen von Störgeräuschen im Cloud-Server
Dass der User mit einem Bose-QC-Modell die lokalen Störgeräusche nicht mehr hört, ist nur eine Seite des Ganzen. Denn auch die lokalen Störgeräusche werden vom Mikrofon des Laptops oder des Headsets aufgenommen und zum entfernten Meeting-Partner übertragen. Mit dem Risiko, dass dieser nichts mehr versteht. Daher rechnet beispielsweise der HD-Telefonie-Konferenz-Dienst "BT MeetMe with Dolby Voice" die Störgeräusche via Cloud heraus. Dass dies erstaunlich gut funktioniert, zeigten unsere Tests bei BT Germany. Würde BT diese Technik mit der lokalen Noise-Reduction von Bose kombinieren, dann wäre das vermutlich die perfekte Lösung - mit einer Störgeräusche-Unterdrückung für beide Seiten.
Audio-Output: Logitech G35 Surround Sound Kopfhörer
Alternativ zu den Bose-Kopfhörern mit analogen 3,5mm-Mini-Klinken haben wir auch ein Logitech G35 Surround Sound Headset digital per USB-Stecker an die Laptops angeschlossen. Die UCC-Software-Clients haben das G35-Headset dank USB sogar namentlich als Logitech G35 erkannt. Das klappte beim Bose nicht, weil dessen Signal analog in den Laptop kommt.
Die 7.1-Surround-Sound-Lautsprecher des Logitech G35 machen mit ihren 40mm-Neodyn-Magnet-Antriebsspulen gewaltig Druck auf die Ohren. Trotz hoher Audio-Qualität sind am Logitech G35 das störrische USB-Kabel und der billige Plastiküberzug an den Ohrpolstern zu bemängeln. Das fühlt sich nicht so bequem an wie beim Bose und fördert das Schwitzen an den Ohren unter den Hörmuscheln. Dafür kostet der G35 "nur" um die 100 Euro, ein Drittel des Bose QC15. Wer diesen Kopfhörer für den professionellen Einsatz in der Firma verwenden will, sollte allerdings bedenken, dass Logitech das Gerät durchgängig als "PC-Gaming Kopfhörer" vermarket.
Audio-Input: Logitech C930e & Logitech G35 Mikrofone
Beide Laptops haben ab Werk gute Mikrofone unter der Haube, der Dell sogar ein exzellentes Mikrofon-Array. Die aufgesteckte Logitech-Webcam C930e hat ebenfalls zufriedenstellende Mikrofone eingebaut. Sie wurden von den Video-Clients dank USB auch namentlich erkannt. Bei unseren gesonderten UCC-Bandbreiten-Messungen waren diese beiden Logitech-Mikrofone immer aktiv, damit die Gesprächsteilnehmer eine kontinuierlich identische Audio-Qualität bekommen.
Zu guter Letzt hat Logitech auch im G35 Headset ein Mikrofon verbaut, das ebenfalls dank USB von allen Video-Clients erkannt wurde. Die Sprache aus dem Logitech G35 Headset am Business-Laptop Dell E6520 kam via Skype auf einem HTC One Smartphone in Wien derart glasklar an, dass es der dortigen Gesprächspartnerin sogar zu exakt war.
Am Ende wünschte sich der Tester und Autor dieser Story so etwas wie den Bose QC15 mit weichen Ohrpolstern und aktivem Noise Cancelling, aber mit direkt eingebautem Mikrofon samt Funkanbindung, etwa per Bluetooth, damit das limitierende Kabel entfällt. Dann könnte man während eines Video-Meetings auch mal aufstehen. Auch manche sehr langen Online-Telefonate oder Skype-Sitzungen ließen sich so eindeutig bequemer erledigen. (mb)