Die Google-Mutter Alphabet forciert die Entwicklung autonom fahrender Autos und gründet dafür mit Waymo eine eigenständige Tochterfirma. Das Vorhaben erreiche nun eine neue Entwicklungsstufe, kündigte Projektchef John Krafcik an, von einem Forschungsprojekt wandele es sich zu einem Geschäftsbereich. Seit dem Jahr 2009 hätten Googles Prototypen etwa 300 Jahre Fahrzeit auf Straßen absolviert, schreibt Krafcik in einem Blog-Beitrag. Damit habe man die Technik rund um selbstfahrende Autos von einem Science-Fiction-Thema hin zu einer konkreten Szenerie für Städteplaner rund um den Globus entwickelt.
Waymo soll als eigenständige Firma unter dem Dach der Alphabet-Holding arbeiten, hieß es – ähnlich wie die anderen Töchter, darunter die Nest Labs für das Thema vernetztes Wohnen, GoogleX und Google Fiber. Ziel des Unternehmens sei es, autonom agierende Fahrtechnik einfacher und sicherer zu machen. Krafcik kündigte einen erweiterten Fokus des gesamten Projekts an. Über die Entwicklung des eigenen selbstfahrenden Google-Autos ohne Lenkrad und Pedale hinaus soll es künftig verstärkt um Kooperationen mit Autoherstellern und deren Fahrzeugentwicklungen gehen. Neben dem klassischen Pkw will sich Waymo auch um andere Fahrzeugtypen kümmern wie beispielsweise Transporter und Busse. Langfristig werde sich das selbständige Fahren auf unterschiedlichste Art und Weise in allen möglichen Bereichen auswirken, die man sich heute noch gar nicht vorstellen könne, sagte Krafcik. Es werde völlig neue Produkte, Services und Jobs geben.
Noch viel Forschungsarbeit zu tun
Laut Patrick Moorhead, Analyst von Moor Insights & Strategy, ist Google auf einem guten Weg zu einer konkreten Produktidee. Er geht davon aus dass es in drei Jahren selbstfahrende Autos mit Google-Technik geben wird. Ezra Gottheil, Analyst bei TBR, spricht indes von einem "symbolischen Schritt". Bis zu einem konkreten Produkt gebe es noch viel Forschungsarbeit zu tun.