Für Privathaushalte, Unternehmen und Staaten gilt, dass Einnahmen realisiert werden müssen und diese sollten möglichst höher als die Ausgaben sein. Andernfalls wird vorhandenes Vermögen aufgezehrt, was zu einer Überschuldung führen kann, wenn die Phase der Unwirtschaftlichkeit zu lange andauert. Zwar existieren Möglichkeiten der Inanspruchnahme von Krediten oder Fördermitteln, aber diese sind in der Regel an Bedingungen geknüpft.
Die griechische Finanzkrise hat gezeigt, dass ein autonomer Staat sogar über einen relativ langen Zeitraum mehr ausgeben kann, als er einnimmt, sofern er Kredite und sonstige Zuwendungen erhält. Interessant ist hierbei, dass Griechenland trotz ungewisser Zukunftsperspektive gewaltige Beträge zu sehr moderaten Bedingungen erhalten hat, da im speziellen Fall politische Gründe existier(t)en, dem Land immer wieder aufs Neue entgegenzukommen.
Naturgemäß existieren im Fall Griechenland unterschiedliche Meinungen darüber, was nun richtigerweise zu tun ist und es bleibt abzuwarten, ob beziehungsweise wie das Problem final gelöst wird. Aber es ist eindeutig, dass das Land eine Strategie benötigt, die Nettowachstum beschert, denn sonst bleibt Griechenland ein Alimentierungsfall.
Die intelligente Nutzung technokratischer Regelwerke
Schaut man nun unter Berücksichtigung des vorbezeichneten Strategiegedankens auf die Staaten dieser Welt wird deutlich, dass die Regeln für Wirtschaftlichkeit grundsätzlich gleich sind. Die Einkünfte müssen die Ausgaben übersteigen. Für Unternehmen gelten diese Regeln allerdings mit weitaus größerer Härte, denn Unternehmen werden für gewöhnlich nicht gerettet, wenn sie in Schieflage geraten. Abgesehen von einigen Ausnahmen wie systemrelevante Banken oder auch Firmen wie Philipp Holzmann stehen Unternehmen nicht unter dem Schutz von Politikern, sondern sind den jeweiligen technokratischen Regelwerken ausgeliefert.
Wenn man im Sprachgebrauch nun die "Forderung von Reformen" durch die "Forderung einer neuen Strategie" ersetzt, wird deutlich, dass der Effizienzgedanke zwar eine wichtige Rolle spielen muss, sich aber letztendlich niemand reich sparen kann. Mit mindestens ebenso großem Elan ist an Konzepten zur Einkommensmaximierung zu arbeiten.
Dies hat die Europäische Union längst erkannt und durch die Flutung Europas mit dem Geld der Europäischen Zentralbank Fakten geschaffen. Die Kredithürde, die bekanntlich die Bereitschaft der Banken, Kredite an Unternehmen zu vergeben bewertet, eilt von einem Unterbietungsrekord zum anderen und liegt derzeit bei 15,1 Prozent. Das heißt, dass im Juni 2015 nur noch 15,1 Prozent der befragten Unternehmen angaben, die Kreditvergabepolitik der Banken sei restriktiv. Im Jahr 2010 lag die Kredithürde noch knapp unter 50 Prozent.
Fördermittel wie Zuschüsse, Bürgschaften oder zinsgünstige Darlehen mit einer Verzinsung von weniger als einem Prozent und langen tilgungsfreien Vorlaufzeiten sind ebenfalls mit hoher Wahrscheinlichkeit zu bekommen, wenn die Voraussetzungen vorliegen.
Griechenland wurde von den Institutionen weniger, aber dafür von der Politik umso mehr als Sonderfall behandelt, denn dort flossen bekanntlich Gelder, ohne dass nachhaltig tragfähige Konzepte vorgelegt werden konnten. Ein normales Unternehmen muss hingegen schon eine zukunftsfähige Strategie vorweisen, um in den Genuss von Kapital zur Verwirklichung von unternehmerischen Zielen aus den Bereichen Gründung, Wachstum und Restrukturierung zu kommen, aber die Bedingungen hierfür sind heutzutage günstiger als je zuvor.
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So kommen Unternehmen an Kapital und Fördermittel
Mit der passenden Strategie und dem richtigen Management stehen in nahezu unbegrenzter Höhe Gelder zur Verfügung, denn Europa wünscht sich stabile Staaten und Staaten wünschen sich stabile Unternehmen. Und deshalb werden vorhandene und neue Unternehmen von höchster Stelle zumindest finanziell dabei unterstützt, zu stabilen Unternehmen zu werden. So entstehen Arbeitsplätze, Steuereinnahmen, Sicherheit und Wohlstand. (bw)