Kann ein SAP-Berater Beruf und Familie verbinden?
Auch in der Unternehmensberatung ist Work-Life-Balance ein wichtiges und gelebtes Thema. Einige Beratungshäuser unterstützen ihre Mitarbeiter sehr dabei, die Herausforderungen, die veränderte Lebensumstände mit sich bringen, zu meistern.
Durch einen engen Kontakt im Team, die gegenseitige Unterstützung durch die Kollegen und eine gute technische Ausstattung lässt sich meist schnell und flexibel auch auf unvorhergesehene, familiäre Situationen reagieren und umorganisieren. Das Angebot, im Home Office zu arbeiten, sowie flexible Arbeitszeiten sind hierbei entscheidend. Auch Elternzeit, die zunehmend ebenso von Vätern genutzt wird, stellt in den meisten Beratungshäusern kein Hindernis mehr in der Karriereplanung dar.
- Getöse, Getöse ...
Manchmal ist es gar nicht so einfach, in der täglichen Wörterflut das Wesentliche auszumachen. Wenn dann noch jemand "Denglisch" redet, wird's manchmal richtig kompliziert. Wir übersetzen für Sie. - Commitment ...
... hat sich zu einem gängige Begriff im deutschen Sprachgebrauch gemausert, der eine Verpflichtung beziehungsweise ein Bekenntnis ausdrückt. Sich zu einem "objective committen" bedeutet nichts anderes, als ein Ziel zu akzeptieren. - On the way
Die häufig bemühte "Roadmap" mit ihren "Milestones" ist ein Fahrplan samt Meilensteinen. - Vorsicht, VIP!
Wenn alles im "Round-up" des "Board-Meetings" als "High-Level-Approach" eingestuft wird, dann heißt das vermutlich: Alles im Vorstand Besprochene ist sehr wichtig. - Auch betroffen?
Beschlossen werden auf Vorstandsebene bisweilen Maßnahmen, die sich auf alle "Stakeholder" auswirken. Gemeint sind alle, die mit dem Unternehmen zu tun haben. Die Betroffenen werden dankbar sein, wenn Ergebnisse zügig "reportet" werden. - Vielleicht doch besser auf Deutsch?
Oft müssen aber gar nicht Anglizismen herhalten, um Kompetenz zu vermitteln: Zwar gibt es den Ausdruck "Kombinatorik" als Teildisziplin der Mathematik, doch Berater meinen meistens einfach nur die "Kombination". - Unseriös ...
... ist ohne Zweifel die falsche Verwendung des Begriffs "Ressourcen". Spricht man über Güter, Materialen, Immobilien etc. ist dagegen nichts einzuwenden. Ressourcen als Synonym für Mitarbeiter oder gar Menschen zu verwenden, ist indes gelinde gesagt geschmacklos. Da aber im englischsprachigen Raum von "Human Resources" die Rede ist, lässt sich dieser Fehler zumindest erklären. - No risk, no fun ...
Gerne werben Berater auch damit, dass sie "ins Risiko gehen", also etwas riskieren. Die Steigerung davon heißt vermutlich "ins Verderben rennen" – aber im Projektumfeld mag wohl niemand davon reden. - Am Ende des Tages
Der Klassiker im Berater-Slang lautet"<b>Am Ende des Tages</b>". Kaum ein Berater verzichtet auf diese Phrase, um ein Resümee zu ziehen. <br/><br/> Seinen Ursprung hat der Ausdruck in der holprigen Übersetzung der englischen Formulierung "at the end of the day". Gemeint ist eigentlich "schlussendlich", "unterm Strich" oder einfach nur "schließlich". <br/> - Expertise
Auch der im Deutschen gerne als Synonym für Erfahrung und Kompetenz verwendete Begriff "<b>Expertise</b>" wurde falsch aus dem Englischen übernommen. Eine Expertise ist ein <b>Gutachten</b>. <br/> - Es macht Sinn
Das Gleiche gilt für "<b>Es macht Sinn</b>" (it makes sense). Die korrekte deutsche Übersetzung lautet "Etwas ist sinnvoll" oder "Etwas ergibt Sinn".<br/> - In 2023
Ein häufig zu hörender Ausdruck, wenn Berater Zeitpunkte benennen, lautet: "<b>In 2023 erwarten wir eine Erholung</b>." Richtiger wäre "Im Jahr 2023 erwarten wir eine Erholung" oder einfach "2023 erwarten wir eine Erholung". <br/> - Consultants und ihre Sprüche
Natürlich müssen die "Surroundings" passen. Welche Umgebung ist denn gemeint? Egal, Hauptsache es klingt wichtig. - Business Case
Häufige Anglizismen sind charakteristisch für das Consulting: Ein "<b>Business Case</b>" ist nichts anderes als ein Geschäftsmodell.<br/> - Proof of Concept
Ein "<b>Proof of Concept</b>" ist eine Machbarkeitsstudie. <br/> - Line of Business
Und für "<b>Line of Business</b>" gibt es den schönen deutschen Begriff Geschäftsbereich.<br/> - low hanging fruits
Auch gern genommen: "<b>low hanging fruits</b>" und "<b>quick wins</b>". Damit sind schnelle, einfache Erfolge gemeint. Sie sind wichtig, um für gute Stimmung im Projekt zu sorgen.<br/> - asap
In den E-Mail-Verkehr haben viele englische Abkürzungen Einzug gehalten: Doch zum Beispiel "<b>asap</b>" (as soon as possible) und "<b>pdq</b>" (pretty damn quick) sollte man tunlichst nur im Bekanntenkreis verwenden. <br/><br/>Denn während diese unmissverständlichen Aufforderungen im US-Amerikanischen gang und gäbe sind und niemanden besonders aufregen, klingen sie im Deutschen aufdringlich und unfreundlich.<br/> - proaktiv
Was ist "<b>proaktiv</b>"? Ist es mehr als "aktiv"? Es klingt auf jeden Fall nach mehr. Also benutzen es Berater und Manager. <br/> - Zielsetzung
Ebenso verhält es sich mit "<b>Zielsetzung</b>". Man könnte auch einfach ein Ziel verfolgen und erreichen. <br/>
Das Anhängen einer überflüssigen Endung ist kein Einzelfall. Gern verwendete Erweiterungen sind etwa "<b>-prozess</b>", "<b>-struktur</b>" und "<b>-bereich</b>". <br/>- Herausforderungen
Es gibt zudem Wörter, die nicht grundsätzlich falsch sind, deren übermäßige Benutzung jedoch aufstößt. Berater kennen beispielsweise keine Probleme und Schwierigkeiten, sondern nur "<b>Herausforderungen</b>" (Challenges). Und sie "<b>fokussieren</b>" sehr häufig. <br/>
Der Ursprung mancher sonderbaren Ausdrucksweise ist nicht ganz klar. Ein Berater ist "<b>auf einem Projekt</b>" statt "<b>in einem Projekt</b>". <br/- Anglizismen
Die inflationäre Verwendung von <b>Anglizismen</b> beschäftigt die Kunden in Großbritannien naturgemäß nicht. Doch auch dort haben die Berater eine eigene Sprache entwickelt. <br/><br/> Das Online-Magazin consulting-news.com hat vor geraumer Zeit die <b>Hitliste der nervigsten Beraterphrasen</b> veröffentlicht. Erhoben haben sie die Marktforscher von Coleman Parkes Research. Einige Formulierungen erscheinen erstaunlich vertraut. <br/> - Platz 13
18 Prozent: <b>Going forward </b>(den Blick nach vorne richten).<br/> - Platz 12
22 Prozent: <b>Leverage</b> (Hebel, Hebelwirkung).<br/> - Platz 11
26 Prozent: <b>Core values </b>(Grundwerte).<br/> - Platz 10
27 Prozent: <b>We're in good shape</b> (Wir sind gut im Rennen).<br/> - Platz 9
27 Prozent: <b>On the same page </b>(auf einer Wellenlänge, einig sein). - Platz 8
31 Prozent: <b>Paradigm </b>(Paradigma, Denkmuster).<br/> - Platz 7
33 Prozent: <b>Synergy </b>(Synergien).<br/> - Platz 6
35 Prozent: <b>At the end of the day</b> (am Ende des Tages). - Platz 5
38 Prozent: <b>Let's have a meet about it </b>(Lasst uns zusammensitzen).<br/> - Platz 4
42 Prozent: <b>Lock 'n load </b>(schussbereit).<br/> - Platz 3
42 Prozent: <b>Think outside the box </b>(querdenken).<br/> - Platz 2
42 Prozent: <b>Let's engage the client</b> (Beziehung zum Kunden aufbauen). - Platz 1
49 Prozent: <b>Singing from the same hymn sheet</b> (in dasselbe Horn blasen).<br/>
Zum Abschluss noch ein Berater-Witz:<br/> "Das Glas ist halb leer", sagt der Pessimist.<br/> "Das Glas ist halb voll ", sagt der Optimist.<br/> "Das Glas ist viel zu groß ", sagt der Unternehmensberater.
Bietet der SAP-Dienstleistungsmarkt eine Zukunft?
Der SAP-Dienstleistungsmarkt ist ständigen Veränderungen unterworfen. Ein Grund dafür ist das kontinuierlich größer und komplexer werdende SAP-Lösungsportfolio, sowohl was betriebswirtschaftliche Lösungen betrifft als auch Geschäftsbereiche wie Cloud Computing. Auch die reine Softwareentwicklung ist als Disziplin reifer geworden. Sie verlässt sich zunehmend auf Standards, ausgereiftere Tools und einheitliche Vorgehensweisen. Der Markt zeichnet sich insgesamt durch sehr komplexe Themen und Prozesse aus, was einhergeht mit hohen Anforderungen und Erwartungen an die Verantwortlichkeiten die Dienstleister.
Es wird erwartet, dass Berater mit fertigen, übertragbaren Ideen und Lösungen zum Kunden kommen. Einem ganzheitlichen Beratungsansatz folgend gilt es, auf technische und fachliche Herausforderungen nicht nur zu reagieren, sondern Kundenbedürfnisse einzubeziehen und vor allem zu antizipieren. Dafür ist es essenziell für jeden Berater, Wandel und Veränderungen in der jeweiligen Branche zu erkennen, transparent zu machen und gemeinsam mit dem Kunden die Zukunft zu konzipieren.
Die Komplexität der Aufgaben sowie die steigende Nachfrage nach Dienstleistungen bieten sehr gute Zukunftsperspektiven für Berater auf dem SAP-Beratungsmarkt.
Im Kundenumfeld von innobis, den Banken und Finanzdienstleistern, wird es beispielsweise große Migrationsvorhaben und Neuimplementierungen von SAP HANA Finance geben. Gründe dafür sind neben dem erweiterten SAP-Lösungsportfolio aktuelle Themen wie Digitalisierung, Regulatorik und Niedrigzinspolitik.
Ausblick
Wie finde ich heraus, ob der Beruf des SAP-Beraters zu mir passt? Der Beitrag hat hoffentlich gezeigt, welche Anforderungen der Beruf des SAP-Beraters stellt. Bleibt die Frage: Welches Beratungsunternehmen passt am besten? Die Antwort hängt stark von individuellen Präferenzen ab. Interessenten sollten sich daher vorab genau überlegen, was ihnen beim zukünftigen Arbeitgeber besonders wichtig ist. Wichtige Anhaltspunkte sind hier zum Beispiel Strukturen und Hierarchien im Unternehmen, ferner Mittelstand oder Großunternehmen sowie welche Entwicklungsmöglichkeiten, Fortbildungen und Benefits man sich erhofft. Diese und weitere Punkte für sich zu klären und im Idealfall durch Eindrücke bei Karriereveranstaltungen abzugleichen, kann die Entscheidung erheblich erleichtern. Heutzutage ist es auch legitim, derartige Themen im Bewerbungsgespräch offen anzusprechen und als Bewerber konkret nachzufragen: Was können Sie mir bieten? Früher dominierten einseitig auf die Kriterien des Arbeitgebers ausgerichtete Auswahlprozesse. Heute geht die Entwicklung hin zu einem Matching-Prozess zwischen Bewerber und Unternehmen, der auf einem gegenseitigen Abgleich von Erwartungen beruht. Die spätere Zusammenarbeit lässt sich so auf eine gute Basis stellen und es gibt für beide Seiten keine unerfreulichen Überraschungen.