Neue gesetzliche Datenschutzbestimmungen und ein steigendes Datenschutzbewusstsein der Verbraucherinnen und Verbraucher (im weiteren Verlauf des Textes wird zur besseren Lesbarkeit die männliche Form verwendet) – Politik und Gesellschaft stellen die Werbebranche vor die Herausforderung, sich an neue Gegebenheiten anzupassen. Um dem zu begegnen, muss die Branche den Übergang in das Zeitalter des Datenschutzes einläuten.
In dieser Ära ist das Vertrauen der Verbraucher und der Schutz ihrer Privatsphäre die Voraussetzung für den unternehmerischen Umgang mit Daten. Das steht jedoch im Widerspruch zu vielen aktuellen Praktiken und Prozessen im Werbemarkt, die auf dem Teilen sensibler Kundendaten basieren. Werbetreibende stellt das vor die folgenden Problemstellungen:
Kontrollverlust: Durch das Teilen von Daten mit verschiedenen Akteuren verlieren Unternehmen die Kontrolle über ihre Daten, was das Risiko eines Datenmissbrauchs erhöht.
Vertrauensverlust: Aufgrund regelmäßiger Daten-Leaks sinkt das Vertrauen von Verbrauchern, dass ihre personenbezogenen Daten bei Unternehmen sicher sind.
Eingeschränktes Skalierungspotenzial: Datenschutzgesetze schränken den Zugang zu Daten von Partnerunternehmen ein, was die Adressierbarkeit und Skalierbarkeit erschwert.
Leistungseinbußen: Wenn es schwieriger wird, Kundendaten zu erhalten und zu aktivieren, kann das zu niedrigeren Trefferquoten, geringere Genauigkeit, schlechteren Kundenerfahrungen und höheren Kosten für Werbetreibende führen.
"Echte" Data Clean Rooms lösen diese Herausforderungen. Sie bieten eine sichere Umgebung für mehrere Unternehmen, um auf Basis ihrer First-Party-Daten zusammenzuarbeiten. Sie können die Datensätze analysieren, anreichern, segmentieren oder auf ihrer Basis relevante Kundenerlebnisse für Zielgruppen aktivieren – ohne jedoch die Daten selbst teilen oder preisgeben zu müssen.
Auf diese Weise verhindern Data Clean Rooms den Verlust, die Offenlegung und den Missbrauch von Kundendaten, so dass diese in vollem Umfang genutzt werden können, während gleichzeitig die Privatsphäre der Kunden und die Sicherheit der Daten im Vordergrund stehen.
Balanceakt zwischen Datenschutz und Performance
Datengetriebene Online-Werbung ist traditionell eine Gratwanderung zwischen Datenschutz und Performance, die Werbetreibende dazu zwingt, sich auf das eine oder das andere zu konzentrieren. Kampagnen-Performance darf jedoch nicht auf Kosten des Datenschutzes gehen – und umgekehrt.
Data Clean Rooms ermöglichen es, den Spagat zwischen dem Schutz von Kundendaten einerseits und der Performance einer Kampagne andererseits zu überwinden. Ein Data Clean Room ersetzt damit das bloße Vertrauen, dass die eigenen Kundendaten bei einem dritten Akteur sicher sind, durch technologische Gewissheit.
Entsprechende Lösungen bieten dazu Kontrolle, Tools und Technologien, die bei der Einhaltung von Datenschutzgesetzen helfen und den Schutz sowie die Integrität von Kundendaten gewährleisten. Werbetreibende erhalten damit die vollständige Kontrolle und Souveränität über ihre First-Party-Daten. Alle an einer solchen Zusammenarbeit beteiligten Akteure können genaue Berechtigungen festlegen, um zu bestimmen, wie, mit wem und zu welchem Zweck die Daten verknüpft werden.
Gleichzeitig können sie verschiedene Datensätze zurate ziehen, um genauere Einblicke in die Attribute, Verhaltensweisen und Merkmale ihrer Kunden zu erhalten und so bestehende Beziehungen zu stärken oder neue Zielgruppen zu erschließen.
Aber Data Clean Room ist nicht gleich Data Clean Room. Seit dem Aufkommen der Technologie vor einigen Jahren haben sich verschiedene Definitionen und Lösungen herauskristallisiert, die den unterschiedlichen Anforderungen der Werbetreibenden gerecht werden.