Die Euphorie um einen neuen Mitarbeiter kann schnell verpuffen, wenn das Onboarding, also die ersten Wochen im Unternehmen, nicht gründlich durchdacht und ausgeführt wird. Neue IT-Mitarbeiter werden oft ins kalte Wasser geworfen und sollen sich selbst durch den Informationsdschungel navigieren. "Das ist nicht nur ineffizient, sondern kann dazu führen, dass wertvolle Fähigkeiten und Erfahrungen nicht optimal genutzt werden", warnt Nils Kröger, Gründer von Workbase. Der E-Learning-Profi wird inzwischen regelmäßig beauftragt, solche Schulungen und Einarbeitungen zu implementieren.
Vor allem folgende fünf gravierende Fehler, sind ihm aufgefallen, die das Onboarding neuer IT-Mitarbeiter erschweren:
Fehlende Orientierung und Struktur
"In vielen Unternehmen gibt es keinen strukturierten Onboarding-Plan", meint Kröger. Neue IT-Mitarbeiter fühlen sich dadurch schnell überfordert. "Wer ein geordnetes Onboarding durchführen möchte, sollte hier ansetzen." Firmen müssten aktiv Orientierung und eine klare Struktur schaffen. Nur so könnten neue Mitarbeiter ihre Aufgaben schnell und effizient übernehmen.
Die Kommunikation ist unklar
Nicht selten gibt es unter den Mitarbeitern Missverständnisse und Verwirrungen. Grund ist eine mangelnde Kommunikation. Um dem entgegenzuwirken, können Unternehmen auf diverse Plattformen und Tools setzen, die auf präzise und klare Kommunikation ausgelegt sind.
Zu viele Informationen
Viel zu oft fühlen sich neue Mitarbeiter von all den Informationen und Tools "erdrückt". Kein Wunder, dass auf diese Weise zahlreiche wichtige Details verloren gehen. "Um das zu vermeiden, sollten Unternehmen alle wichtigen Informationen und Ressourcen an einem zentralen Ort bereitstellen", so Kröger.
Auf Online-Plattformen gibt es die Möglichkeit, Informationen in unterschiedliche inhaltliche Bereiche einzuteilen. Das macht es Mitarbeitern beispielsweise leicht, ihre nächste Handlung zu identifizieren und umzusetzen.
Die Einarbeitung ist starr
Mitarbeiter bringen verschiedene Fähigkeiten sowie Lernbedürfnisse mit. "Daher ist ein vereinheitlichtes Onboarding meist ineffizient", weiß der Workbase-Geschäftsführer. Für Unternehmen bedeute das, ihr Onboarding möglichst individuell zu gestalten. Die Fachkraft sowie die spezifischen Aufgabenbereiche müssten hierbei im Fokus stehen.
Methoden für die Onboarding-Bewertung fehlen
"Der Onboarding-Prozess wird in vielen Unternehmen nicht überwacht oder bewertet", beobachtet Kröger. Das liege an fehlenden Methoden für die Erfolgsmessung. Soll der individuelle Lernfortschritt überwacht werden, seien entsprechende Programme unverzichtbar. Firmen sollten sich daher überlegen, wie sie diese für ein deutlich effizienteres Onboarding integrieren können.