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Was bei Windows 64 Bit zu beachten ist

09.09.2012
Von 
Eric Tierling, Master in Information Systems Security Management (Professional), blickt auf über 25 Jahre Erfahrung im IT-Bereich zurück. Neben Hunderten an Fachbeiträgen hat er über 50 Bücher veröffentlicht. Er ist Spezialist für Themen rund um die Informationssicherheit sowie einer der bekanntesten Experten Deutschland für Windows Server und Microsoft-basierte Infrastrukturen.

Windows als 64-Bit-Version

Der Task-Manager im 64-Bit-Windows offenbart anhand des Zusatzes *32, ob ein Prozess in der 64-Bit- oder der 32-Bit-Umgebung läuft.
Der Task-Manager im 64-Bit-Windows offenbart anhand des Zusatzes *32, ob ein Prozess in der 64-Bit- oder der 32-Bit-Umgebung läuft.

Das erste 64-Bit-Windows hatte Microsoft seinem langjährigen Prozessor-Weggefährten gewidmet. Die im Mai 2001 angekündigte "Windows 2000 Advanced Server Limited Edition" war speziell für Itanium-basierende Server geschaffen. Im Oktober 2001 folgte sogar "Windows XP 64-Bit Edition for Itanium Systems, Version 2002". Aufgrund der ausbleibenden Nachfrage von Itanium-Workstations wurde dieser Client-Betriebssystemzweig aber bereits 2005 wieder ad acta gelegt. Immerhin brachte Microsoft noch mehrere nachfolgende Windows-Server-Releases in einer Itanium-Variante heraus. Doch selbst damit ist inzwischen Schluss: Im April 2010 ließen die Redmonder per Blog-Eintrag verlauten, dass Windows Server 2008 R2 (ebenso wie SQL Server 2008 R2 und Visual Studio 2010) die letzten Versionen sein werden, die die Itanium-Prozessorarchitektur unterstützen. Angesicht nur einiger Tausend verkaufter Itanium-Server war dieser Schritt nur konsequent.

Die ersten Windows-Ausführungen für die von AMD erarbeitete 64-Bit-Erweiterung für die x86-Prozessorarchitektur erblickten im Jahre 2005 das Licht der Welt. Passend zum Service Pack 1 für Windows Server 2003 präsentierte Microsoft Windows Server 2003 x64 sowie das auf diesem Betriebssystem-Kernel basierende Windows XP Professional x64 Edition. Nachfolgende Server- und Client-Versionen (beispielsweise Windows Server 2003 R2 und Windows Vista) brachte Microsoft dann zunächst sowohl als 32-Bit-x86- und 64-Bit-x64-Variante heraus. Windows Server 2008 R2 schließlich ist das erste Windows-Betriebssystem, das nur noch als reine 64-Bit-Ausführung und nicht mehr für die x86-Architektur existiert. Dasselbe gilt für Windows Small Business Server 2011. Windows 7 dagegen gibt es nach wie vor in einer x86- sowie einer x64-Fassung.

Das Gros der in den vergangenen Jahren von AMD, Intel und Via ausgelieferten Server- und Client-Prozessoren (Opteron, Xeon, Core, Phenom, Nano etc.) beherrscht x64 und kann daher die entsprechenden 64-Bit-Windows-Varianten sofort nutzen. Somit bescherte die Itanium-Prozessorarchitektur Windows zwar den Eintritt in die 64-Bit-Welt. Wenn heute aber vom 64-Bit-Windows-Computing die Rede ist, dreht sich alles um die einst dazu als Gegenentwurf konzipierte x64-Prozessortechnik.