Mit der Weiterentwicklung von Foundation Models (FMs) und Large Language Models (LLMs) nehmen auch die GenAI-Kapazitäten und Anwendungsfälle schnell und kontinuierlich zu. So prognostiziert Gartner etwa, dass generative KI bis 2025 zehn Prozent aller produzierten Daten ausmachen wird, heute sind es weniger als ein Prozent.
Bis dahin würden außerdem 30 Prozent der Unternehmen eine KI-gestützte Entwicklungs- und Teststrategie implementiert haben. Zeitgleich erwarten die Analysten, dass dann 30 Prozent der Marketing-Inhalte durch generative KI erstellt, aber von Menschen ergänzt werden.
Allerdings stellt die GenAI-Nutzung erhebliche Anforderungen an Unternehmen, was insbesondere Know-how und Rechenressourcen betrifft. Aus diesem Grund sehen sich viele Unternehmen trotz bestimmter Erfordernisse an die Datenverarbeitung nicht in der Lage, entsprechende Modelle im eigenen Rechenzentrum zu betreiben. Cloud-Technologie wird sich weiterhin am besten für die Bereitstellung von GenAI-gestützten Anwendungen in großem Maßstab eignen, so die Analysten von Gartner.
Kriterien für die Cloud-Auswahl
"Aufgrund ihrer Skalierbarkeit und des Shared-Services-Modells eignet sich die Cloud-Technologie am besten für die Bereitstellung von GenAI-fähigen Anwendungen in großem Maßstab und die Entwicklung von allgemeinen Foundation-Modellen", erklärt Sid Nag, Vice President Analyst bei Gartner. "Allerdings müssen bestimmte Aspekte berücksichtigt werden, darunter die digitale Souveränität, also die Möglichkeit, zu kontrollieren, wo Daten gespeichert und Operationen ausgeführt werden, sowie Fragen der Nachhaltigkeit, damit Unternehmen GenAI einsetzen können."
Bis 2027, so prognostizieren Nag und seine Kollegen im neuen Report "Predicts 2024: Unravelling Tomorrow's Cloud Computing Landscape", werden 70 Prozent der Unternehmen, die generative KI (GenAI) einsetzen, Nachhaltigkeit und digitale Souveränität als Hauptkriterien für die Auswahl zwischen verschiedenen Public Cloud GenAI Services sehen.
"Die digitale Souveränität wird dazu führen, dass nur Cloud-Anbieter indie engere Wahl kommen, die die sich ständig weiterentwickelnden und sehr spezifische Anforderungen von souveränen Operationen erfüllen können, egal in welcher Region sie tätig sind", erklärt Nag.
Nachhaltigkeit beeinflußt Public-Cloud-Auswahl
Gleichzeitig würden Unternehmen, die angesichts des Umfangs der erforderlichen Infrastruktur für GenAI auf die Public Cloud zurückgreifen, von den Cloud-Anbietern auch verlangen, dass sie sich mit dem Thema Nachhaltigkeit befassen.
Der Druck von Investoren, Kunden, Aufsichtsbehörden und Regierungen in Bezug auf Nachhaltigkeit zwinge Organisationen dazu, ihre IT-basierten CO2-Emissionen zu verwalten und zu optimieren, um ihre ökologischen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, schreibt Gartner. Als Konsequenz würden neue Prozesse, Fähigkeiten und Tools eingeführt, die auf die Überwachung und das Management des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen von GenAI-Workloads in der Cloud ausgerichtet sind.
"Cloud Computing spielt heute eine zentrale Rolle bei der Unterstützung von Nachhaltigkeits- und GenAI-Geschäftsanwendungen, indem es eine skalierbare Infrastruktur bereitstellt, umweltfreundliche Praktiken ermöglicht und ein kosteneffizientes Ressourcenmanagement erlaubt", so Nag. "Die Cloud ist die Plattform, auf die sich die meisten IT-Führungskräfte verlassen, wenn es um die Implementierung von GenAI geht, um ihren Weg zur Nachhaltigkeit zu unterstützen."