Systemcode oder Spyware?
Eher ins Detail gehen Forderungen wie die von William Cole. Er will nämlich genau wissen, welche Programme auf seinem PC im Hintergrund laufen. Statt danach im Internet zu suchen, solle die Betriebssystemsoftware ihm mitteilen, ob es sich bei Dateien wie "shtat.exe" oder "mtrun.exe" um Teile des Windows-Systems oder Spyware handelt.
Und Leser Eric Hillman möchte in der Lage sein, unterschiedliche Versionen seines Desktops und seiner Windows-Konfiguration zu verwalten, die zu dem jeweiligen Projekt passen, an dem er arbeitet. Ihm zufolge hat es ein solches Features einmal gegeben, und zwar in einem Add-on-Produkt namens "Rooms for Windows". Das ist allerdings schon etwas her: Das Produkt wird in einem COMPUTERWOCHE-Artikel aus dem Jahre 1992 erwähnt.
Leserschelte muss auch der "Windows Explorer" einstecken, das zentrale Navigationsinstrument für die Festplatte. M.C. Escher beschwert sich darüber, dass die linke Ansicht des Explorer zwar eine Hierarchie suggeriere, die angezeigten Elemente hingegen nicht in einer hierarchischen Beziehung zueinander stünden.
Gomes hat unter den Zusendungen zwei Strömungen ausgemacht: Die einen, er redet von den "Windows-Reaktionisten", wollen, dass alles in Windows beim Alten bleibt, damit sie sich nicht umgewöhnen müssen und ihre Software ungestört weiterlaufen kann. Das Lager der "Windows-Revolutionisten" bildet deren Gegenpart. Diese Zeitgenossen bezweifeln, dass es gelingen kann, Windows in seiner jetzigen Form noch nachhaltig zu verändern. Vielmehr sollte Microsoft ein komplett neues Betriebssystem schreiben. (fn)