In einem Interview mit The Next Web (siehe Video weiter unten) erklärt Schoolcraft, warum der weltgrößte Produzent von Hafermilch mit Sitz in Schweden keine Marketing-Abteilung hat. "Marketing-Abteilungen wollen vor allem Dinge verkaufen, sie interessieren sich vorrangig für Daten", so der Manager. Kreative dagegen wollten etwas schaffen, das Menschen begeistere oder das sie vielleicht auch ablehnten. "Aber sie werden sich für das Produkt interessieren."
Für den Kreativ-Chef von Oatley sind Beschäftigte in Marketing-Abteilungen von ihren Rollenbeschreibungen her "Genehmiger". Sie orientierten sich an Daten, Vertriebszahlen, Geschäftszielen und schickten meist irgendwelche Aufträge an Agenturen. "Ich glaube, dass wir davon weniger auf der Welt brauchen."
Reports zu studieren, führt nicht ans Ziel
Zu viele Menschen in den Marketing-Abteilungen wollten Reports lesen und diese interpretieren. Aber das sei für Unternehmen nicht differenzierend, so könnten alle arbeiten. "Heute erfassen die meisten Marken ähnliche Daten. Sie schauen auf die gleichen Dinge, ihr Handeln unterscheidet sich kaum", so Schoolcraft.
Kreative Menschen dagegen seien nicht zahlenfixiert. Sie schauten auf die Straße, um zu sehen was los ist. "Sie sind in die Kultur eingebettet und finden ihre Inspiration irgendwo da draußen", sagt der Kreativ-Direktor. Daten könnten immer nur einen kleinen Ausschnitt der Wirklichkeit zeigen, aber niemals das große Bild wiedergeben.
Kreative sind in jeden Geschäftsbereich involviert
"Briefings, in denen Marketing-Leute sagen: Wir müssen die Absatzzahlen für unsere Hafermilch erhöhen, haben wir nicht". Bei Oatley seien die Kreativen in jeden Teil des Geschäfts involviert. Sie sind überall mit dabei, egal, ob es sich um Vertrieb, Finanzen oder sonstige Bereiche handelt. "Sie kennen das Business in- und auswendig und kreieren Ideen, sobald sie etwas Interessantes finden. Das ist ein völlig anderes Selbstverständnis."
Schoolcraft berichtet, wie ihn 2012 sein Freund Toni Petersson anrief und sagte: "Ich bin jetzt der CEO eines Hafermilch-Unternehmens." Schoolcraft habe Petersson gebeten, ihm die Produktverpackungen zu schicken. "Es waren die schlimmsten Verpackungen in der Geschichte." Petersson habe ihn überreden wollen, Marketing-Chef von Oatley zu werden. "Ich habe dann gesagt: 'Okay, aber nur wenn wir niemals eine Marketing-Abteilung haben werden.' Ich bin der Überzeugung, dass Marketing-Abteilungen der Tod der Kreativität sind."