Metadaten richtig nutzen

Warum Datenkompetenz entscheidend ist

11.04.2023
Von   IDG ExpertenNetzwerk
Andreas Kloetzel ist Co-Gründer und Co-CEO von Lyntics. Er gehörte zu den ersten Mitarbeitern des Process Mining Decacorns Celonis, bevor er 2017 das Beratungs- und Implementierungsunternehmen Processand gründete. Aus dem Datenanalysegeschäft heraus entwickelte er eine interne Knowhow-Plattform. Im November 2021 hat er gemeinsam mit Thomas Kerschbaumer das Unternehmen Lyntics gegründet.

Warum Metadaten ohne Datenkompetenz keinen Sinn machen

Datenkompetenz - im Englischen Data Literacy - kann als die Fähigkeit definiert werden, die Strukturen hinter den Daten, einschließlich der Metadaten, zu verstehen, zu bewerten und anzuwenden. Mitarbeitende mit einer entsprechenden Datenkompetenz können Daten sammeln und visualisieren sowie erforschen und sinnvolle Schlussfolgerungen aus Daten ziehen.

Obwohl das Verständnis von Metadaten für datenbasierte Geschäftsstrategien von entscheidender Bedeutung ist, werden sie nach Angaben der Boston Consulting Group (BCG) häufig übersehen. Denn wenn die Mitarbeitenden nicht über die erforderliche Datenkompetenz verfügen, stehen Unternehmen vor einer Reihe von Herausforderungen:

1. Mangelnde Kenntnisse

Wenn den Nutzern das Wissen über Metadaten fehlt, fehlt ihnen wahrscheinlich auch das Selbstvertrauen oder die Fähigkeit, wertvolle Schlussfolgerungen aus den Daten zu ziehen. Die Organisation verfügt dann vielleicht über die benötigten Daten, das Tool zum Öffnen oder Interpretieren dieser Daten und die Informationen über den ursprünglichen Datensatz. Aber ohne ein Verständnis über Metadaten - den Daten hinter den Daten - ist ein Nutzer möglicherweise nicht in der Lage, die richtigen Maßnahmen abzuleiten.

2. Inkonsistenz der Daten

Wenn Einzelpersonen nicht über richtigen Datenkompetenzen verfügen, wenden sie bei der Eingabe von Metadaten möglicherweise unterschiedliche Methoden oder Standards an. Die daraus resultierende Datenqualität kann uneinheitlich sein, so dass andere Nutzer nicht nahtlos mit den Daten arbeiten können. Das führt zu unbeabsichtigten Datensilos oder Schwierigkeiten bei der Verwendung von Metadaten.

3. Wissensverlust

Mehrere Studien haben gezeigt, dass es für Unternehmen immer schwieriger wird, Data Scientists einzustellen und zu halten. Wenn diese ihr Unternehmen verlassen, nehmen sie möglicherweise ihr Wissen über die Metadaten mit. Es ist also sinnvoller, die Verantwortung für Metadaten im Unternehmen zu verteilen - etwa an diejenigen, die die Daten erstellen.

Wenn Datenkompetenz mit einer verstärkten Nutzung von Metadaten kombiniert wird, sind Mitarbeitende dazu fähig,

  • selbst die richtigen Fragen zu den Daten zu stellen;

  • sicherzustellen, dass die Metadaten konsistent sind;

  • sicherzustellen, dass die Metadaten des Unternehmens für alle zugänglich sind; und

  • die Initiative zu ergreifen und den größtmöglichen Nutzen aus den Metadaten des Unternehmens zu ziehen.

Unternehmen sollten deshalb in den Bereichen Datenkompetenz und Metadaten strategisch vorgehen - und beide Strategien bündeln. Die Vorteile sind eindeutig - aber wie lassen sie sich in der Praxis nutzen?

Innovative Softwarelösungen ermöglichen es Unternehmen, Wissenssilos abzubauen und das Risiko des Wissensverlustes zu managen. Sie sammeln Daten und Metadaten, um die zugrunde liegenden Logiken, Beziehungen und Informationen zu extrahieren, zu speichern und zu visualisieren. Durch die automatische Auswertung von Arbeitsergebnissen bündeln die Lösungen Metadaten aus verschiedenen Teilen der Datenlandschaft und stellen Informationen für eine schnelle Auswertung zur Verfügung. (mb)