ERP as a Service

Warum Anwender Software mieten

28.01.2011
Von 
Daniela Hoffmann ist freie IT-Fachjournalistin in Berlin.

Sicher und (fast) ohne Startkosten

Der Autoteile-Großhändler GMT aus Neckartailfingen, der an drei Standorten in Deutschland rund 50 Mitarbeiter beschäftigt, entschied sich 2009 bewusst für das explizite SaaS-Modell (Software as a Service) des ERP- und CRM-Herstellers myfactory. Im Verbund mit sechs weiteren Unternehmen ging es um die Entscheidung für ein einheitliches ERP-System. Zunächst wurde über eine Sage-Bäurer-Lösung nachgedacht. Als aber klar wurde, dass rund 40.000 Euro allein für Hardware anfallen würden, machte sich Hubertus Böse, IT- und Marketingleiter bei GMT im Internet auf die Suche nach ERP-SaaS-Alternativen, die ohne Frontend im Unternehmen auskommen.

Über den dreimonatigen kostenlosen Testzugang des Herstellers myfactory konnte sich Böse ein gutes Bild machen. "Es gab dann eine kontroverse Diskussion, in der viele Bedenken geäußert wurden. Allerdings war vor kurzem bei einem befreundeten Unternehmen eingebrochen und Server samt Back-up-System gestohlen worden - das sprach für die deutlich höheren Sicherheitsstandards in professionellen Rechenzentren. Zudem war auch ausschlaggebend, dass wir kein eigenes IT-Personal benötigen", erinnert sich Böse. Nach der Entscheidung startete ein Pilotprojekt in einer neu eröffneten Niederlassung. Implementiert wurden Funktionen für CRM, die Warenwirtschaft und Finanzbuchhaltung sowie die Lohn- und Gehaltsabrechnung. Monatlich folgten und folgen die acht Niederlassungen, derzeit läuft der Ausbau auf 50 User.

"Wenn ich zusätzliche Funktionalität benötige, kann ich sie einfach dazu schalten und für 50 Euro im Monat testen", schildert Böse, dem das hohe Maß an Flexibilität gefällt. Ein Partnerunternehmen habe sich für eine SAP-Lösung entschieden und rund 140.000 Euro bis zum Betriebsstart in die Hand genommen, erinnert sich Böse, der nach eigenen Angaben etwa 12.000 Euro für das Customizing ausgab.