VW auf der CES 2024

VW-Konzern integriert ChatGPT in seine Autos

09.01.2024
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
Nach Mercedes und BMW setzt mit Volkswagen der dritte deutsche Autobauer auf GenAI im Auto. Gemeinsam mit Technologiepartner Cerence will man ChatGPT integrieren.
Mit VW setzt der nächste deutsche Autobauer auf ChatGPT im Fahrzeug.
Mit VW setzt der nächste deutsche Autobauer auf ChatGPT im Fahrzeug.
Foto: Volkswagen AG

Auf der CES 2024 in Las Vegas zeigt Volkswagen erste Fahrzeuge, bei denen ChatGPT in den fahrzeugeigenen Sprachassistenten IDA integriert ist. Per ChatGPT sollen die Nutzer nahtlos auf eine ständig wachsende Datenbank der KI zugreifen und sich während der Fahrt recherchierte Inhalte vorlesen lassen sowie in natürlicher Sprache mit dem Auto interagieren können.

KI-Pläne deutscher Autobauer

Nach Mercedes-Benz - hier setzt man ebenfalls auf ChatGPT - und BMW - die Münchner bauen auf Amazons LLM von Alexa auf Basis des Alexa Custom Assistant - sind die Wolfsburger der nächste Hersteller, der bei der Bedienung seiner Fahrzeuge auf generative KI setzt. Während die Stuttgarter ihre ChatGPT-Integration mit Hilfe der Azure OpenAI Services aus der Microsoft-Cloud realisieren, verwirklicht Volkswagen seine ChatGPT-Pläme gemeinsam mit dem Technologiepartner Cerence Inc.

VW setzt auf Cerence als Partner

Basis der neuen Funktion bei VW ist das Programm Cerence Chat Pro. Das System basiert laut Cerence, das Unternehmen aus Massachusetts hat sich auf In-Car-Experience-Lösungen spezialisiert, auf einem speziell für die Automobilindustrie entwickelten LLM. Dabei werde Volkswagen, so Cerence, Chat Pro - zumindest in den USA - auch über Cloud-Updates für bereits auf der Straße befindliche Fahrzeuge einführen, wenn diese den Sprachassistenten IDA nutzen.

Diese VW-Modelle bekommen ChatGPT

Auch der neue Golf (im Bild getarnt) erhält KI-Unterstützung.
Auch der neue Golf (im Bild getarnt) erhält KI-Unterstützung.
Foto: Volkswagen AG

Bei Volkwagen heißt es dazu lediglich, "künftig können Kundinnen und Kunden in allen Volkswagen Modellen, die über IDA verfügen", den Chatbot ChatGPT nutzen. Ab dem zweiten Quartal 2024 soll der Chatbot in ersten Märkten in Verbindung mit der neuesten Infotainment-Generation in folgenden Modellen angeboten werden: ID.7, ID.5, ID.4, ID.3, dem neuen Tiguan und Passat sowie dem neuen Golf. Aktuelle VW-Modelle und Modelle anderer Konzern-Marken auf MEB- und MQB evo-Basis mit Sprachassistenten erhalten laut VW künftig ebenfalls Zugriff auf den Chatbot.

So funktioniert die KI im VW

Dabei könnten Volkswagen-Kunden ihren Sprachassistenten IDA wie gewohnt nutzen. Mit "Hallo IDA" oder der Taste auf dem Lenkrad werde der digitale Assistent aktiviert. Dabei erkenne IDA automatisch, ob eine Fahrzeugfunktion ausgeführt, ein Ziel gesucht oder die Temperatur verändert werden soll.

Erst wenn das Volkswagen-System eine Anfrage nicht beantworten kann, wird sie laut VW anonymisiert an die KI weitergeleitet. Dabei erhalte ChatGPT keinerlei Zugriff auf die Fahrzeugdaten. Zudem werden Fragen und Antworten, wie es weiter heißt, im Sinne eines bestmöglichen Datenschutzes umgehend gelöscht.