Der Volkswagen-Konzern hat angekündigt, 2,6 Milliarden Dollar in das Startup Argo AI zu investieren. Das 2016 gegründete und im amerikanischen Pittsburgh beheimatete Unternehmen hat sich auf die Entwicklung von Systemen für autonomes Fahren spezialisiert. Im Detail will VW eine Milliarde Dollar direkt in das US-Startup investieren. Darüber hinaus soll die eigene Firmentochter Autonomous Intelligent Driving (AID), die mit etwa 1,6 Milliarden Dollar bewertet wird, in Argo AI aufgehen.
Die aktuellen Pläne sehen zudem vor, dass VW dem Partner Ford in den kommenden drei Jahren Anteile an Argo im Wert von 500 Millionen Dollar abkaufen wird. Der US-Autokonzern hatte bereits zum Start von Argo AI angekündigt, Cash in Höhe von 600 Millionen Dollar einzubringen – daran soll sich auch nichts ändern. Beide Autobauer halten künftig zusammen die Mehrheit am KI-Startup, und zwar zu gleichen Teilen.
Mit dem Deal wird Argo AI mit insgesamt rund sieben Milliarden Dollar bewertet. Die Mannschaft des Unternehmens wächst mit der Integration von AID um 200 Mitarbeiter auf etwa 700 Köpfe. Der Münchner Standort wird zum europäischen Hauptsitz von Argo AI.
Self-Driving Systems in Level 4
Volkswagen und Ford wollen das Self-Driving System (SDS) von Argo AI unabhängig voneinander in ihren Fahrzeugen nutzen, um ihre jeweiligen Mobilitätsdienste auszubauen. Das SDS von Argo AI soll vollautomatisiertes Fahren nach SAE Level 4 ermöglichen. Dank des Engagements von Ford und Volkswagen kann die Argo-AI-Technologie in fast jedem Markt in Nordamerika und Europa eingesetzt werden – in unterschiedlichen Marken und verschiedensten Fahrzeugarchitekturen, sagte Bryan Salesky, CEO von Argo AI.
So will Vorstandssprecher Herbert Diess den Volkswagen-Konzern digitalisieren:
Mit dem Deal macht VW-Chef Herbert Diess klar, dass er die Entwicklung wichtiger Zukunftstechnologien nicht anderen überlassen möchte. "Wir wollen nicht zum Hardeware-lieferanten für Google und Apple werden", hatte er im Frühjahr 2019 auf einer Betriebsversammlung gesagt, aber gleichzeitig auch gewarnt: Es sei längst nicht ausgemacht, dass VW den Wandel schaffe.