Layered Scalable Architecture ++ (LSA++)
2007 entwickelte SAP die Layered Scalable Architecture (LSA) mit dem vorrangigen Ziel, konsistente Daten in einem Enterprise Data Warehouse (EDW) und somit auch eine konsistente Business-Intelligence- und Reporting-Lösung zur Verfügung zu stellen. Um den klaren Aufbau eines EDW zu unterstützen, werden die Daten durch die LSA in verschiedenen Ebenen strukturiert. Diese Ebenen legen die Daten auf unterschiedlichen Aggregationsniveaus ab.
Motiviert durch die neuen Möglichkeiten des Szenarios SAP BW powered by SAP HANA, stellte SAP 2012 die Weiterentwicklung der LSA zur LSA++ vor. Diese hatte die Verschlankung des "klassischen" LSA-Ansatzes zu einem konsistenten Kern zum Ziel. Dieser Kern besteht aus den verschiedenen Ebenen der LSA und enthält konsistente Daten, die durch die LSA sichergestellt werden. Daneben gibt es Erweiterungen, den Virtual Data Mart Layer und den Open Operational Data Store Layer (Open ODS Layer) (siehe Abbildung 1).
Um eine Verbindung zwischen einem EDW und dem operativen BI-Ansatz zu ermöglichen, wird der Open ODS Layer eingeführt. Dieser ermöglicht es, neben Daten, die im SAP BW gemanagt werden, auch Daten aus anderen Datenquellen in das Reporting einzubeziehen, ohne dass die Daten in SAP BW geladen werden müssen. Trotzdem kann damit ein direktes Reporting aufgebaut werden. Die flexible Einbeziehung von zusätzlichen Daten macht es möglich, neue Berichtsanforderungen schnell und einfach abzudecken.
Der konsistente Kern der LSA++ umfasst die ursprünglichen Layer der LSA, die den Aufbau eines EDW ermöglichen. Er wird durch die folgenden Layer gebildet:
EDW Transformation Layer - erste Transformation der Daten
Corporate Memory - Historisierung der Quelldaten.
EDW Propagation Layer - Persistierung der Quelldaten
Business Transformations - zweite Transformation der Daten
Architected DatA Mart Layer - Persistierung der Daten
Der Virtual Data Mart Layer sorgt zudem dafür, dass die Daten aus den anderen Layern für das Reporting mit BEx Queries zur Verfügung stehen.
Insgesamt wird damit der Anwendungsbereich der LSA++ gegenüber der LSA deutlich erweitert, und zwar durch den Einsatz neuer InfoProvider, die für das Szenario BW-on-HANA zur Verfügung stehen. Durch die Verwendung der LSA++ Architektur ergeben sich folgende Vorteile und Möglichkeiten:
Iterative / inkrementelle Verwendung eines multi-dimensionalen Modellierungsansatzes auf Basis eines EDW-Ansatzes
Die LSA++ bietet zudem Stabilität durch das verwendete Rahmenwerk, definiert durch die LSA++ Layer und die EDW-Dimensionen, die durch die Kern-InfoObjekte festgelegt werden.
Auch haben Anwender die Möglichkeit, feld-basierte InfoProvider zu verwenden, was wiederum eine Offenheit für andere Datenquellen als SAP bedingt.
Fazit
Die Vorteile von SAP-BW-on-HANA gegenüber dem klassischen BW-Ansatz beruhen aus technologischer Sicht vor allem auf der In-Memory- und spaltenbasierten Datenbankhaltung. Im Bereich der Datenmodellierung sind vor allem die neuen InfoProvider, wie SAP HANA- optimierte InfoCubes, der neue CompositeProvider und Open ODS Views, zu nennen. Darüber hinaus trägt auch die schlankere LSA++-Architektur, die zugleich neue Einsatzszenarien für SAP BW eröffnet, erheblich zur Verbesserung der Datenhaltung und damit zur breiten Akzeptanz von BW-on-HANA bei. (bw)