Datenträgernummer ermitteln
Für die folgenden Schritte haben wir VirtualBox auf einem Windows-Host installiert. Als bootfähigen Datenträger verwenden wir einen USB-Stick mit Linux Mint als Live-System. Natürlich kann der Stick auch ein anderes Betriebssystem enthalten, Sie müssen in dem Fall nur die Angaben in der virtuellen Maschine (VM) entsprechend anpassen. Was offenbar aber nicht funktioniert, ist das Starten von einem Multiboot-Stick, wie man ihn etwa mit Ventoy erstellen kann.
Als Erstes benötigen Sie die Datenträgernummer des USB-Sticks. Dazu rufen Sie die Datenträgerverwaltung von Windows auf, die Sie über eine Suche im Startmenü finden. Klicken Sie auf den angezeigten Treffer Festplattenpartitionen erstellen und formatieren.
Im oberen Bereich sehen Sie nun in der Spalte Volume die jeweiligen Bezeichnungen samt Laufwerksbuchstabe. Sie können sich außer am Namen eventuell auch an der Kapazität orientieren, die ebenfalls aufgeführt ist. Wenn Sie das Volume markieren, wird unten im Fenster der dazugehörige Bereich schraffiert dargestellt. Daneben finden Sie die Angabe Datenträger, gefolgt von einer Zahl, die Sie sich notieren. Die Datenträgerverwaltung können Sie jetzt wieder schließen.
VirtualBox einrichten
Danach öffnen Sie eine Eingabeaufforderung als Administrator und bestätigen die standardmäßig erfolgende Rückfrage der Benutzerkontensteuerung per Klick auf den Ja-Button. In das Fenster der Eingabeaufforderung wechseln Sie nun in das Verzeichnis von VirtualBox. Es befindet sich per Default unter C:\Programme\Oracle\VirtualBox. Setzen Sie anschließend folgenden Befehl ab:
VBoxManage internalcommands createrawvmdk -filename <Pfad zur vmdk-Datei> -rawdisk \\.\PhysicalDrive#
Die Angaben in spitzen Klammern nach dem Parameter -filename ersetzen Sie durch den Ordnerpfad, in dem Sie die vmdk-Datei speichern wollen. Die Raute nach PhysicalDrive ersetzen Sie durch die zuvor ermittelte Datenträgernummer des USB-Sticks. In unserem Beispiel lautet das Kommando:
VBoxManage internalcommands createrawvmdk -filename C:\Users\TR\usb.vmdk -rawdisk \\.\PhysicalDrive1
Diese vmdk-Datei lässt sich nun im Hypervisor einbinden. Dazu rufen Sie VirtualBox als Administrator auf, bestätigen die Nachfrage der Benutzerkontensteuerung und legen dann in VirtualBox eine neue VM an. Ein Assistent führt Sie durch das Prozedere.
Tragen Sie zunächst Name und Betriebssystem der virtuellen Maschine ein und legen die RAM-Größe fest. Im folgenden Schritt klicken Sie - abweichend vom Standardablauf - auf Vorhandene Festplatte verwenden und dann auf das danebenstehende Ordner-Icon. Über den Hinzufügen-Button wählen Sie jetzt die erstellte vmdk-Datei aus und klicken zum Schluss auf die Schaltfläche Erzeugen.
Anschließend gelangen Sie wieder zur Oberfläche des VirtualBox Managers. Dort markieren Sie die neu angelegte virtuelle Maschine und klicken auf Starten. Die VM sollte nun vom USB-Stick booten, und Sie können zum Beispiel ein Live-Linux ausprobieren.
Produkte: Der Trick funktioniert mit VirtualBox 6.1.40 für Windows. In anderen Versionen kann die Vorgehensweise abweichen. (ad)