Der Datenhunger in den Mobilfunknetzen steigt - egal, ob in der Wirtschaft oder bei den Endverbrauchern. Damit wächst auch die Gefahr, dass Funkzellen ausgelastet sind und nicht mehr für alle Teilnehmer genügend Kapazität zur Verfügung oder kritischen Anwendungen die geforderten Quality of Service (QoS) bereitgestellt werden können. Um dies zu vermeiden, führen fast alle großen Mobilfunkbetreibern in ihren 5G-Netzen das sogenannte Network Slicing ein. Bei dieser Technik wird ein Stück, Slice,des Netzes quasi "herausgeschnitten" und für dedizierte Anwendungen oder Kunden reserviert, um sie vor Engpässen zu schützen.
Slicing im LTE-Netz
Allerdings gibt es im Zusammenhang mit dem Network Slicing aus Sicht von Vodafone ein Problem: Viele Endgeräte, die derzeit von Business-Anwendern genutzt werden, sind nicht vollständig mit 5G-Standalone kompatibel und können deshalb die neue Technologie nicht verwenden. Zudem ist der 5G-Ausbau noch in vollem Gange, während LTE bereits in nahezu der gesamten Bundesrepublik verfügbar ist. Deshalbwill der Carrier jetzt Network Slicing in seinem schon bestehenden LTE-Netz einführen.
Feuertaufe für das Slicing
Die Einsatzbereiche für die Network Slicing sind vielfältig: von Industrie und Logistik bis hin zu Verkehr und Medien. Mit Hilfe dieser Technologie sollen die Anwender jederzeitdie nötige Netzkapazität für ihre Anwendung enthalten. Ein Teil des Netzes ist letztlich dauerhaft für sie reserviert und steht dann zur Verfügung, wenn es unter normalen Bedingungen eng in einer Funkzelle werden könnte. Seine Feuertaufe hatte das 4G-basierte Network Slicing erst kürzlich bei der mobilfunkbasierten Live-Übertragung der ADAC GT Masters am Nürburgring. Trotz Hochlast-Situation im Netz konnten die Kamerabilder des TV-Teams von RTL verlässlich und in hoher Qualität direkt aus der Boxengasse an das Sendezentrum übertragen werden - ohne aufwendige Funktechnik und mit Kameraleuten, die da ohne Verkabelung, große Bewegungsfreiheit hatten.