SAS, KXEN, RapidMiner, SAP Netweaver BI

Vier Tools für Data Mining im Test

03.06.2009
Von 
Peter Neckel ist Analyst beim Data-Mining-Spezialisten Mayato.

Gesamtkosten im Auge behalten

Neben Funktionen und Leistung sollten Unternehmen bei der Produktauswahl im Data Mining die Gesamtkosten genau studieren, da diese erheblich variieren. Hier einige Hinweise:

  • Lizenzkosten: Je nach Funktionsumfang und Nutzerzahl kann eine Client-Server-Lizenz mehrere 100.000 Euro kosten sowie jährliche Wartungskosten von 100.000 Euro mit sich bringen;

  • Auch Mittelständler mit geringeren Nutzerzahlen sollten sich auf fünfstellige Summen für Lizenzen und Wartungskosten einstellen;

  • Spezialisierte und in der Regel funktional eingeschränkte Data-Mining-Werkzeuge sind hingegen für weniger als 10.000 Euro erhältlich;

  • Open-Source-Lösungen verursachen zwar keine Anschaffungskosten, ziehen jedoch jährliche Supportgebühren nach sich, die sich im vierstelligen Eurobereich bewegen können;

  • Erfreulicherweise machen heute flexiblere Preismodelle und insgesamt leichter zu bedienende Produkte den Einstieg in Data Mining günstiger und damit auch für mittelständische Unternehmen attraktiver. Einige Data-Mining-Werkzeuge lassen sich zudem heute gegen eine monatliche Gebühr im vierstelligen Eurobereich auch mieten;

  • Zu den Lizenzkosten addiert sich der Aufwand für Schulungen und die Einarbeitungszeit. Dieser sollte vor allem bei großen Produktsuiten und quelloffenen Angeboten nicht unterschätzt werden. Doch an dieser Stelle zu sparen wäre verkehrt, denn ohne ein fundiertes Hintergrundwissen können Anwender nicht das volle Potenzial solcher Produkte nutzen;

  • Als Faustregel gilt: Je größer der Funktionsumfang, desto größer ist im Normalfall auch der Lernaufwand;

  • Ein weiterer Kostenpunkt ist das eigentliche Data-Mining-Projekt, das sich - je nach Art und Umfang der analytischen Fragestellung - über mehrere Monate hinziehen kann und entsprechendes internes und externes Personal bindet. Ein Pilotprojekt, das vorrangig einfache und gezielte Fragen wie zum Beispiel zur Ermittlung von Cross-Selling-Potenzialen beantworten soll, ist aber inklusive Software und Beratung mittlerweile für unter 20.000 Euro möglich. Diese Kosten amortisieren sich in vielen Fällen allein durch die im Pilotprojekt gewonnenen Erkenntnisse (as).