Seine Lösung fürs Impfstoffmanagement auf Basis der Now Platform hatte ServiceNow bereits Ende Januar vorgestellt. Schon damals hatten rund 100 Organisationen die Lösung als Pilotkunden im Einsatz, darunter Schottlands nationalen Gesundheitsdienst NHS, der bei der Entwicklung der Lösung mitgewirkt hatte. Sie nutzten das Vaccine Administration Management von ServiceNow als Vehikel zur Terminvergabe für Impfungen, und das sehr erfolgreich.
In Deutschland fiel die Bilanz in den ersten Monaten eher durchwachsen aus. Ob es eher an der geringen Verfügbarkeit des Impfstoffs oder an der schleppenden Terminvergabe lag, darüber wurde viel diskutiert. Dass die Terminvergabe jedoch mit der richtigen Technik kein Problem sein muss, bewies erst Sachsen und neulich auch der Landkreis Westfalen-Lippe in Nordrhein-Westfalen.
Kurz vor Ostern hatte NRW kurzfristig 450.000 zusätzliche Impfdosen von AstraZeneca bereitgestellt. Das Land bot das Sonderkontingent über 60-jährigen Bürgerinnen und Bürgern an. In der Region Westfalen-Lippe sorgten die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe und ihre Industriepartner T-Systems und ServiceNow für die Terminvergabe. Wie erwartet war der Ansturm auf die Impftermine groß.
5.000 Termine pro Minute
Ab Samstag vor Ostern 9 Uhr war das neue Buchungsportal für Termine freigeschaltet. Innerhalb von nur zwei Stunden hatten sich 120.000 Menschen registriert und einen Termin erhalten. Sonntagmittag waren es 168.000. Rund 10.000 davon waren bereits bis Sonntagabend geimpft. Das Buchungsportal zählte in der Spitze 7.000 Zugriffe pro Sekunde und 5.000 Terminbuchungen pro Minute. Am Dienstagmorgen nach Ostern hatte das Portal weitere 80.000 Termine für über 79-Jährige vereinbart. Die Server hielten dem Ansturm stand: Nutzer mussten bis zur erfolgreichen Buchung maximal drei Minuten warten.
Die Technik im Hintergrund stellten T-Systems und ServiceNow, die in gleicher Mission bereits in Sachsen erfolgreich waren. "Der Impfprozess sollte so problemlos sein wie die Bestellung von Lebensmitteln bei einem Lieferservice", betont Detlef Krause, Vice President EMEA Central und General Manager Deutschland von ServiceNow. "Wir haben die Lösung dafür und mit T-Systems in Deutschland auch den richtigen Partner, damit das so funktioniert, wie es soll."
Wie auch in Sachsen agierte T-Systems als federführender Partner der lokalen Behörden, in diesem Fall die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe. "NRW hat von unseren guten Erfahrungen mit dem Impfportal in Sachsen profitiert", ergänzt Peter Lorenz, verantwortlich für den Bereich Digitallösungen bei T-Systems. "Wir waren auf große Nutzerzahlen vorbereitet und haben den Menschen Frust bei der Terminbuchung erspart. Das Portal hat gezeigt, was es kann."
Auch für Unternehmen interessant
Vaccine Administration Management basiert auf ServiceNow Customer Service Management (CSM) und bietet kundenseitig viele Self-Service-Funktionen auf Desktop- und Mobilgeräten. Die Lösung verbindet die Patientenkommunikation mit Impfstoff-Bestandssystemen, so dass Organisationen Patienten einfach benachrichtigen können, wenn weitere Impfstoffe verfügbar sind, Termine planen und Erinnerungen versenden können.
Die Lösung wird langsam auch für große Unternehmen interessant, die ihren Angestellten einen problemlosen Weg zur Impfung bieten wollen. Mit der Lösung können sie alle relevanten Daten miteinander verknüpfen und die Tasks einzelner Anwendungen zu übergreifenden Workflows verbinden, einschließlich Terminplanung, Priorisierung und Kommunikation.
Die digitalen Workflows von ServiceNow verbinden die bestehende technologische Infrastruktur eines Unternehmens und bieten ein Dashboard, um die kritischen Elemente des Impfstoffmanagement-Prozesses zu orchestrieren, darunter:
Verteilen von Impfstoffen: Verfolgung von Impfstofflieferungen, Verwalten des Bestands und Überwachung der Lagerbestände, um die Priorisierung der Bevölkerung zu unterstützen.
Verabreichung von Impfstoffen: Einsatzplanung der Impfstoffadministratoren und Hilfspersonal, Überwachung der persönlichen Schutzausrüstung (PSA) und der No-Shows sowie Erfassung von Feedback. Die Mitarbeiter können mit ihrem Impfstoffanbieter über den Kanal ihrer Wahl kommunizieren.
Überwachung von Impfergebnissen: Zur Überwachung der Sicherheit der Empfänger, Meldung von Zwischenfällen und Unterstützung der Bemühungen um eine sichere Rückkehr an den Arbeitsplatz, sowie die laufende Überwachung der öffentlichen Gesundheit.
Darüber hinaus hat ServiceNow bereits letztes Jahr seine Safe Workplace Apps eingeführt, mit deren Hilfe Unternehmen ihre Belegschaften wieder sicher zurück an ihren Arbeitsplatz bringen können.