Google Chrome

Versteckten Screenshot-Editor aktivieren

09.08.2022
Von 
Thomas Rieske arbeitet seit Oktober 2002 als freiberuflicher IT-Fachjournalist und Autor für IDG. Zu den Themenschwerpunkten des Diplom-Übersetzers zählen unter anderem Computersicherheit, Office-Anwendungen und Telekommunikation.
Wer ab und zu Screenshots anfertigt, kann dazu die interne Funktion des Chrome-Browsers nutzen. Neu hinzugekommen ist jetzt eine Bearbeitungsmöglichkeit.

Sharing Hub öffnen

Genau wie die Funktion zum Erstellen von Screenshots ist auch der Screenshot-Editor noch experimentell. Mit gewissen Instabilitäten sollte man daher rechnen. Beides gehört zum Sharing Hub, der in der deutschen Version des Browsers schlicht Seite teilen heißt. Sie erreichen den Hub, indem Sie im rechten Bereich der Adressleiste auf das Pfeilsymbol klicken. Nun wird ein Menü mit verschiedenen Optionen eingeblendet. Darüber kann man zum Beispiel den Link der gerade besuchten Seite kopieren oder einen QR-Code erzeugen.

Screenshot-Funktion freischalten

Aktuell fehlt hier zwar die Screenshot-Funktion. Sie lässt sich aber als weiterer Eintrag freischalten. Dazu tippen Sie in die Adressleiste des Chrome-Browsers chrome://flags ein und drücken die Enter-Taste.

Wechseln Sie anschließend zum Suchfeld, das sich oben auf der Seite befindet und standardmäßig den Text Search flags enthält. In diese Box geben Sie nun desktop screenshots ein. Die Suche liefert zwei passende Treffer zurück, die auf Default gesetzt sind. Um diesen Status zu ändern, öffnen Sie jetzt das Dropdown-Menü rechts daneben und wählen für beide Flags die Option Enabled aus. Danach ist ein Neustart des Browsers fällig, den Sie per Klick auf den Relaunch-Button durchführen.

Screenshot-Funktion nutzen

Wenn Sie im Anschluss die Funktion Seite teilen aufrufen, zeigt das Menü den zusätzlichen Eintrag Screenshot. Klicken Sie darauf, wird der Bildschirm abgedunkelt, und der Cursor verwandelt sich in ein Kreuz. Ziehen Sie nun mit dem Cursor den Bereich für das Bildschirmfoto auf, der hell dargestellt wird.

Sobald Sie die Maustaste wieder loslassen, erscheint eine Dialogbox. Sie enthält den Hinweis, dass Chrome den Screenshot in die Zwischenablage kopiert hat. Von dort aus lässt er sich etwa per Strg + V in andere Programme übernehmen. Sie können ihn aber auch mit einem Klick auf den Herunterladen-Button speichern.

Screenshot bearbeiten

Wenn Sie hingegen in der Dialogbox auf Bearbeiten klicken, öffnet sich der Screenshot-Editor in einem neuen Tab. In der obersten Zeile sehen Sie eine Symbolleiste mit verschiedenen Werkzeugen. Die Icons sind im Allgemeinen selbsterklärend, gegebenenfalls können Sie per Tooltip mehr erfahren.

Um Bereiche des Screenshots hervorzuheben, stehen die üblichen Pfeile, Ellipsen und Rechtecke zur Verfügung. Einfach das jeweilige Menü öffnen, Stärke und Farbe auswählen und in die Grafik einzeichnen. Auch Textkästen und sogar einige Emojis lassen sich hinzufügen. Falls einmal etwas schiefgeht, hilft die Undo-Funktion, die letzten Befehle zurückzunehmen. Eine Möglichkeit, Passagen zu verpixeln, fehlt momentan allerdings.

Nachdem Sie den Screenshot bearbeitet haben, klicken Sie auf die Schaltfläche Export Image, um ihn zu speichern. Anschließend exportiert der Chrome-Browser das Bildschirmfoto als Datei im PNG-Format und legt es standardmäßig im Download-Verzeichnis ab.

Produkte: Der Trick funktioniert mit Google Chrome Version 104.0 für Windows. In anderen Versionen kann die Vorgehensweise abweichen. (ad)