Capgemini hat kürzlich sein deutsches Innovation Lab in München zur Digitalisierung von Produkten und Services eröffnet. Damit baut das Unternehmen sein internationales Innovationsnetzwerk aus und bündelt gleichzeitig die bisher dezentral vorhandenen Angebote in Deutschland an einem Ort. "Mit dem Innovation Lab haben wir einen Ort geschaffen, an dem zum einen die Ideenlieferanten zusammen kommen und zum anderen der Kunde den Nutzen neuer Technologien erleben kann", erklärt Christina Gräßel, Head of Marketing und Recruiting bei Capgemini. So könne der Kunde beispielsweise schon im Lab sehen, wie seine Software am Ende aussehen wird.
"Wenn die Bewerbung eines besonders innovativen Neueinsteigers vorliegt, der über App-Erfahrung verfügt oder sich in seiner Master-Arbeit beispielsweise mit "Innovationen im 22. Jahrhundert" beschäftigt, streckt der für das Innovation Lab zuständige Bereich sehr schnell selbst seine Fühler nach dem Neueinsteiger aus", sagt Gräßel.
Genau wie im restlichen Unternehmen sind auch im Innovation Lab Jung und Alt vertreten. "Die Jungen haben innovative Ideen und die Älteren entsprechende Erfahrung zu bieten", betont die Personalexpertin. Capgemini interessiere sich zudem für die Themen der Abschlussarbeiten. Gräßel fährt fort: "Im Lab arbeiten Werkstudenten, die noch an der Hochschule sind. Dadurch wollen wir sicherstellen, dass wir neue Impulse nutzen."
Arbeiten als Werkstudent
Das kann Werkstudent Christian Orth nur bestätigen. Seinen Job bei Capgemini verdankt er eher dem Zufall. 2014 habe er in Hamburg an einem Workshop der Beratungsfirma teilgenommen. Und bereits während des Vorstellungsgesprächs hätten ihm die Recruiter gesagt, dass sie ihn gerne im Innovation Lab einsetzen würden. "Dass ich bereits einige Apps entwickelt hatte, spielte bei der Entscheidung ganz sicher eine Rolle", meint Orth. Der Werkstudent hat einiges zu bieten: Ein Bachelor-Studium in Medieninformatik sowie drei Jahre Berufserfahrung. Zurzeit arbeitet er an seinem Master in IT-Management und Consulting. "Für die Arbeit als Werkstudent sind Kreativität, Neugierde für neue Technologien sowie wirtschaftliches Verständnis ausschlaggebend", betont Orth.
Seit Januar dieses Jahres setzt er sich mit dem Thema Smartwatch auseinander. Seine Aufgaben beinhalten Konzeption, Prototyping sowie Entwicklung. "Wichtig ist, wie die Smartwatch Unternehmen und Produkte, mit denen wir täglich in Berührung sind verändern und neu erfinden kann", erklärt er. Die Möglichkeiten persönlicher Spielereien interessieren ihn weniger. Auch die bessere Kundenbindung durch den Einsatz von Smartwatch spielt, so Orth, bei seiner Tätigkeit eine große Rolle. Dass er mit anderen Werkstudenten, Technikern und Softwareprofis diese Aufgaben gemeinsam zu lösen versucht, hält er im digitalen Zeitalter für überaus wichtig.
Für die Zukunft stellt sich der Werkstudent folgendes Szenario aus dem Innovation Lab vor: "In einem Elektronikfachmarkt tragen die Verkäufer Smartwatches, können sich entsprechend über Produkte informieren, Informationen zu Kunden einholen, ihren aktuellen Arbeitsstatus markieren und Aufgaben vom Store Manager erhalten. Als Gegenstück bedient der Storemanager eine Smartphone Applikation, mit der er Aufgaben an Mitarbeiter verteilen und weitere Informationen einsehen kann." Denn eines steht für Orth fest: Die Smartwatch kann viel mehr sein als nur ein Gadget.