CIO des Jahres

Change-Management

Trumpf-CIO Thomas Speck will Innovationspionier sein

19.10.2023
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.
Ehrgeizig ist er schon: Trumpf-CIO Speck verpasst der IT eine Neuausrichtung auf allen Ebenen und erwartet eine aktive Beteiligung "aller" Mitarbeiter.
  • CIO des Jahres 2023
  • Transformation of Work Award
CIO Thomas Speck zeigt vorbildlich, wie man einen traditionellen Maschinenhersteller ganzheitlich und im Zusammenspiel mit HR umbaut.
CIO Thomas Speck zeigt vorbildlich, wie man einen traditionellen Maschinenhersteller ganzheitlich und im Zusammenspiel mit HR umbaut.
Foto: TRUMPF Group

Die digitale Transformation ist längst zu einem Schlüsselthema für Unternehmen jeder Größe und Branche geworden. Einer der Vorreiter in diesem Feld ist das erfolgreiche Familienunternehmen Trumpf aus dem schwäbischen Ditzingen. Mit der Vision, sich als Anbieter von digitalen Produkten und Services für die vernetzte produzierende Industrie zu etablieren, hat sich Trumpf nicht nur ambitionierte Ziele gesteckt, sondern auch einen ehrgeizigen Ansatz zur Umsetzung gewählt.

Eine wichtige Säule solch einer Transformation bildet eine starke IT, aus diesem Grund hat Thomas Speck, CIO von Trumpf, sich das Ziel gesteckt, die IT des Unternehmens auf allen Ebenen neu auszurichten und dabei auf die aktive Beteiligung aller Mitarbeiter zu setzen. Mit diesem Ziel vor Augen will Speck die IT nicht nur auf die nächste Stufe heben, sondern diese perspektivisch zu einem Innovationspionier für digitale Lösungen machen.

"Tiefgreifende Revolution auf allen Ebenen"

Speck erläutert die Ambitionen von Trumpf: "Wir wollen nicht nur am Puls der Zeit sein, sondern die Zukunft aktiv mitgestalten. Das erfordert von uns, die Möglichkeiten der Digitalisierung noch intensiver zu nutzen und dazu gehört auch, die gesamte IT auf die Anforderungen dieses Weges auszurichten."

Die notwendige Transformation ist keine oberflächliche Veränderung, sondern eine tiefgreifende Revolution auf vielen Ebenen. Eine eingehende Analyse hat klargestellt, dass die IT von Trumpf von Grund auf neu ausgerichtet werden muss, um die Anforderungen des starken Wachstums und der notwendigen Innovation zu erfüllen.

Das Familienunternehmen Trumpf ist vor allem bekannt für seine Werkzeugmaschinen und Lasertechnik.
Das Familienunternehmen Trumpf ist vor allem bekannt für seine Werkzeugmaschinen und Lasertechnik.
Foto: TRUMPF Group

Die Ziele sind dabei ebenso ehrgeizig wie klar formuliert: messbare Geschäftsergebnisse, Führungsverantwortung in digitalen Transformationsprojekten, Implementierung von Digitalprojekten für zukünftige Innovationen, kontinuierliche Modernisierung der digitalen Kernapplikationen und Ausrichtung des globalen IT-Betriebsmodells auf neue Geschäftsmodelle.

Aktive Beteiligung aller Mitarbeiter eingefordert

Doch wie erreicht man diese Ziele? Hier kommt das Herzstück von Specks Ansatz ins Spiel: neben einer klar formulierten und konsequent umgesetzten IT-Strategie, ist die aktive Beteiligung aller Mitarbeiter ein Kernelement der Veränderung. Bei Trumpf steht nicht nur die Technologie im Mittelpunkt, sondern auch die Menschen, die sie nutzen und vorantreiben. Eine umfassende Change-Management-Initiative wurde gestartet, um sicherzustellen, dass jeder Mitarbeiter die Veränderung mitträgt und mitgestaltet.

Die Transformation wird in drei Phasen umgesetzt: "Engage" dient dazu, die Begeisterung und das Engagement aller IT-Mitarbeiter für die neue Strategie zu gewinnen. "Execute" konzentriert sich auf die Umsetzung und klare Verantwortlichkeiten. "Evolve" schließlich fördert die kontinuierliche Weiterentwicklung im Einklang mit der Strategie.

Ausbau der globalen IT

Die Herausforderungen sind vielfältig, insbesondere angesichts der gleichzeitigen Bearbeitung einer Vielzahl von Zielen und des rasant wachsenden Projektgeschäfts. Doch Speck und sein Team lassen sich nicht abschrecken. Eine End-to-End Governance und der Ausbau der globalen IT-Organisation sind nur einige Schritte auf dem Weg zur Verwirklichung der Ziele.

Hauptsitz des Maschinenherstellers Trumpf ist das schwäbische Ditzingen.
Hauptsitz des Maschinenherstellers Trumpf ist das schwäbische Ditzingen.
Foto: TRUMPF Group

Der Weg an die Spitze ist jedoch nicht ohne Rückschläge. Speck räumt ein, dass die anfänglichen Ziele möglicherweise zu ehrgeizig waren und das Tempo der Umstellung zu hoch. Auch die Kostenreduktion gestaltete sich anspruchsvoller als gedacht. Doch diese Hindernisse wurden nicht als Hürden betrachtet, sondern als Chancen zur Anpassung und Verbesserung.

Fruchtbare Zusammenarbeit mit den Personalern

Die gute Zusammenarbeit mit den Personalverantwortlichen sowie ein umfassendes Führungscoaching haben dazu beigetragen, die Transformation nicht nur zu unterstützen, sondern maßgeblich zu beschleunigen. Besonders hervorzuheben ist das "Courage-to-Transform-Team", das die Organisations- und Kulturentwicklung aktiv vorantreibt. Diversity und Inklusion sind feste Bestandteile des IT-Mindsets bei Trumpf, was durch interkulturelle Workshops und offene Feedback-Kulturen gefördert wird.

Abschließend hebt Speck hervor, dass für Trumpf das Wohlergehen der Mitarbeitenden im Familienunternehmen von großer Bedeutung ist. Dies spiegelt sich in der Unternehmenskultur wider, die Vielfalt und Inklusion fördert und moderne Arbeitsmodelle unterstützt.

Transformation of Work Award

Die Jury vom "CIO des Jahres 2023" ist beindruckt und sagt: "Thomas Speck zeigt auf vorbildliche Weise, wie man einen traditionellen Maschinenbauer systematisch, ganzheitlich (Talent, Culture, Change) und in enger Zusammenarbeit mit der HR-Abteilung transformiert - dabei die Mitarbeitenden mitnimmt und die Fluktuation reduziert." Auch bei seinem Führungsstil drehe sich alles um die Befähigung der Mitarbeiter. Für diese Leistung verleiht die Jury Speck und seinem Team den "Transformation of Work Award". (kf)