Wie zahlreiche andere Autobauer (BMW nutzt KI in Spartanburg, Mercedes bringt Direct Chat)setzt auch Toyota auf KI, um künftig wettbewerbsfähig zu bleiben. Um Datenschutzbedenken zu umschiffen, hat Toyota Deutschland dazu mit ToyoGPT einen eigenen GenAI-Prototypen entwickelt.

ToyoGPT soll auf der einen Seite die Sicherheit der Unternehmensdaten gewährleisten, andererseits alle Vorteile von ChatGPT bieten. Im Rahmen des Projekts möchte Toyota die Vorteile generativer KI für Mitarbeiter und Kunden evaluieren, um zu sondieren, wofür das Tool unternehmensweit eingesetzt werden kann.

Toyotas GenAI-Anwendungen

Auf Basis der ToyoGPT-Plattform werden derzeit vier Anwendungen evaluiert:

• GenAI-Chatbot

• Chat mit dem Handbuch

• Sales Coach

• Virtual Product Owner

Bei dem GenAI-Chatbot handelt es sich um eine KI-Lösung, die, wie es heißt, ChatGPT-Funktionen nutzt. Gleichzeitig sei aber sichergestellt, dass sensible oder vertrauliche Unternehmensdaten im Unternehmen bleiben - also keine Daten an die Server von OpenAI weitergegeben werden.

KI erklärt das Auto

Bei Chat mit dem Handbuch handelt es sich um eine mobile KI-gestützte App für Android Auto. Mit ihrer Hilfe können Autofahrer über ihr Infotainment-System mit dem Handbuch des Fahrzeugs interagieren. Auf diese Weise könnten sie per Sprachbefehl Fragen stellen. ToyoGPT beantwortet diese dann auf Grundlage der Handbuchdaten per Sprachausgabe.

KI-Training für den Sales

Der Sales Coach wurde als interaktives Training für Verkäuferinnen und Verkäufer der Toyota-Autohäuser entwickelt. Dabei werden Kunden, Experten und Psychologen durch GPT-basierte "Agenten" simuliert. Letztlich werden also Gespräche simuliert und die Autoverkäufer erhalten Ratschläge zur Verbesserung ihrer Antworten.

Die Verbesserungsvorschläge werden durch die GPT-Technologie erstellt. Die Antworten basieren auf internen Trainingsunterlagen von Toyota, die in der Cloud gespeichert sind und GPT zur Nutzung bereitstehen, sowie aus Erkenntnissen der Verkaufspsychologie.

GenAI übernimmt das Texten

Mit Hilfe des Virtual Product Owner will Toyota die Arbeit der Product Owner vereinfachen. Wo zuvor langwierige Texte für sogenannte User Stories selbst formuliert werden mussten, soll künftig die KI die Erstellung der Texte aus umfangreichen Anforderungsdokumenten oder transkribierten Gesprächen mit den Fachabteilungen übernehmen. Toyota Deutschland hofft so, viel Zeit zu sparen und Effizienzsteigerungen zu verbuchen.

ToyoGPT basiert auf UGPT

Bei der Entwicklung von ToyoGPT erhielt Toyota Deutschland Schützenhilfe von der Weinheimer IT-Beratung objective partner, denn auf deren hauseigener UGPT-Technologie basiert die Gen-AI-Lösung. Nach Angaben der IT-Beratung läuft UGPT auf der Infrastruktur der jeweiligen Kunden - egal, ob in der Cloud oder On-Prem.

Sichere KI made in Germany

Dabei biete UGPT die Möglichkeit, sämtliche Datenquellen im Unternehmen, also etwa CRM- oder ERP-Systeme, direkt zu integrieren. Der Zugriff auf diese Daten könne rollenbasiert beschränkt werden.

UGPT wird, so die Weinheimer, als Docker-Container ausgeliefert. Auf diese Weise könnten zahlreiche unterschiedliche GPT-Modelle zum Einsatz kommen - von Microsoft Azure OpenAI Services bis hin zu, teilweise spezialisierten, Open-Source-GPT-Modellen.