Zugang zu Quanten-Applikationen

T-Systems verspricht Quanten-Computing für alle

08.12.2023
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
T-Systems will den Start in die Welt des Quanten-Computings vereinfachen. Dazu offeriert das Unternehmen jetzt fertige Quantenalgorithmen.
Über die Plattform PlanQK von Anaqor erhalten T-Systems Kunden künftig Zugriff auf fertige Quantenalgorithmen und -Apps.
Über die Plattform PlanQK von Anaqor erhalten T-Systems Kunden künftig Zugriff auf fertige Quantenalgorithmen und -Apps.
Foto: Screenshot AnaqorAG/PlanQK

Den Zugriff auf Quantencomputer via Cloud offerieren IBM und andere Hardwareanbieter bereits. Doch für viele Unternehmen ist bislang die Programmierung entsprechender Algorithmen eine Hürde auf dem Weg ins Zeitalter des Quanten-Computings.

Quanten-Computing für alle

Dies will der Telekom-IT-Dienstleister T-Systems jetzt ändern und verspricht: "Quanten-Computing für alle". Dazu will die Telekom-Tochter alle Quanten-Leistungen aus einer Hand anbieten - von Quantenalgorithmen bis hin zur Hardware in der T-Systems Quantum Cloud.

Quantenhardware von IBM und IQM

Allerdings realisiert der IT-Dienstleister sein Quantum-as-a-Service-(QaaS-)Angebot nicht allein. In Sachen Hardware bietet man den Kunden seit März einen Zugriff auf die IBM-Quantensysteme. Im Sommer dieses Jahres kündigte man an, QaaS auf eine Multi-Cloud-Quantenlandschaft zu erweitern. Dazu ging das Unternehmen eine Partnerschaft mit dem europäischen Quantencomputer-Hersteller IQM Quantum Computers ein.

Quanten-Apps von Anaqor

Jetzt will T-Systems das Angebot um die entsprechenden Softwarekomponenten erweitern. Hierbei setzt man auf den Partner Anaqor AG. Anaqor ist ein Quanten-Startup mit Sitz in Berlin und Stuttgart.

PlanQK als Plattform

In Sachen Quantenhardware setzt T-Systems auf die Zusammenarbeit mit IQM (im Bild) und IBM. Via Cloud kann auf die Quantencomputer zugegriffen werden.
In Sachen Quantenhardware setzt T-Systems auf die Zusammenarbeit mit IQM (im Bild) und IBM. Via Cloud kann auf die Quantencomputer zugegriffen werden.
Foto: Deutsche Telekom/IQM

Das Startup hat sich auf Quanten-Computing-Algorithmen und -Applikationen fokussiert und betreibt dazu die Plattform PlanQK. Auf dieser Plattform können Anwender auf fertige Algorithmen zugreifen, um sie in eigene Projekte zu integrieren. Zudem ist eine große Anzahl an Open-Source-Modellen frei erhältlich.

Das PlanQK-Ökosystem besteht aus einer großen User- und Entwickler-Community, die Startups, Forschungsorganisationen und die Industrie vereint. Alle Bausteine der Programmierung, die aus Algorithmen und fertigen Applikationen bestehen, können aus der PlanQK-Community auf Open-Source-Basis oder als kommerzielle Produkte bezogen werden.

Alles aus einer Hand

Sowohl die Kundschaft der T-Systems Quantum Cloud als auch von PlanQK kann, wie es heißt, über Cloud-Zugänge auf die Ressourcen der jeweiligen Plattform zugreifen. Zudem kann Rechenzeit in Pay-As-You-Go-Modellen oder als Volumen-Paket gebucht werden. Ferner unterstützt T-Systems quantenaffine Unternehmen mit Trainings- und Beratungsleistungen. Das Angebot reicht dabei, so der IT-Dienstleister, von eintägigen Einführungen bis hin zu Business-Case-Proofs-of-Concept, die mehrere Monate dauern.

Adel Al-Saleh, Vorstandsmitglied der Deutschen Telekom und CEO von T-Systems, sieht in dem "Algorithmus- und Implementierungsangebot von PlanQK die perfekte Ergänzung für die T-Systems Quantum Cloud". Um Bescheidenheit nicht verlegen, wertet man bei der Telekom zudem die Zusammenarbeit von T-Systems und Anaqor AG als wichtigen Schritt für die technologische Souveränität in Europa bei der Zukunftstechnologie Quantum-Computing.