Die wichtigsten Einstellungen

Strom sparen bei der Fritzbox

12.02.2023
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Die Fritzbox sorgt für WLAN-, Internet- und Telefonverbindungen. Deshalb läuft der Router immer. Doch mit cleveren Einstellungen lässt sich sein Stromverbrauch deutlich reduzieren.

Die Fritzbox und ein Kühlschrank sind an sich sehr unterschiedlich. Doch eines haben gemeinsam: Beide Geräte laufen üblicherweise im Dauerbetrieb, 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche. Sie aus Kostengründen abzuschalten, kommt nicht in Frage. Umso wichtiger ist es deshalb, die richtigen Einstellungen zu finden, um ihre Leistungsaufnahme im Betrieb zu reduzieren: Selbst, wenn Sie den Stromverbrauch eines 24/7-Gerätes nur geringfügig senken, lässt sich übers Jahr betrachtet eine merkliche Ersparnis erzielen.

Zwar gibt es bei vielen Routermodellen Optionen zum Energieeinsparen. Doch nicht immer sind sie sinnvoll und für jedes Heimnetz nützlich, denn Sie wollen zwar Strom sparen, aber den Router weiter ohne Einschränkungen nutzen.

Wir stellen Ihnen deshalb wichtige Einstellungen vor, aus denen Sie die passenden für Ihren Netzwerkeinsatz wählen können. Außerdem messen wir am Beispiel von zwei leistungsfähigen Wi-Fi-5-Routern nach, wie viel Energie sich damit tatsächlich einsparen lässt: der weit verbreiteten Fritzbox 7590 und dem auf Gaming ausgerichteten High-End-Router Netgear Nighthawk XR500.

Radikal sparen: Sollten Sie den Router komplett abschalten?

Die effektivste Methode, den Stromverbrauch des Routers zu reduzieren besteht natürlich darin, ihn komplett vom Strom zu trennen. Das scheint auf den ersten Blick sinnvoll, zum Beispiel wenn Sie für einen längeren Zeitraum nicht zu Hause sind oder nachts kein Internet benötigen – auch nicht für per LAN-Kabel angebundene Geräte.

Aber bei einem abgeschalteten Router haben Sie keinen Zugriff mehr auf Ihr Netzwerk und die dortigen Geräte – weder von innerhalb noch von außerhalb der eigenen vier Wände. Das betrifft auch Geräte, die Sie selten aktiv nutzen, die aber trotzdem auf eine funktionierende Internetverbindung angewiesen sind: Dazu zählen smarte Leuchten wie Philips Hue & Co, Alarmanlagen, Kameras oder smarte Kühlschränke, die sich auch über Smartphone-Apps und teilweise über Relay-Server im Internet steuern lassen. Auch das Telefonieren wird inzwischen ausschließlich über den Internetzugang im Router abgewickelt und fällt aus, wenn dieser abgeschaltet ist.

Diese Methode sollten Sie also nur in Betracht ziehen, wenn Sie bereits alle unten beschriebenen Stromsparmöglichkeiten erschöpft haben.

1. WLAN-Funkmodul zeitgesteuert ausschalten

Bei abgeschaltetem WLAN-Funk sinkt der Stromverbrauch einer Fritzbox 7590 durchschnittlich um 2,7 Watt – gut zu sehen im Fritzbox-Menü unter Smart Home –› Geräte und Gruppen –› Energieanzeige.
Bei abgeschaltetem WLAN-Funk sinkt der Stromverbrauch einer Fritzbox 7590 durchschnittlich um 2,7 Watt – gut zu sehen im Fritzbox-Menü unter Smart Home –› Geräte und Gruppen –› Energieanzeige.

Die meisten Geräte im Heimnetz sind per WLAN mit dem Router verbunden. Da sie aber meist nicht permanent online sind, lohnt es sich, die Funkverbindungen des Routers gelegentlich abzuschalten. Dazu haben viele Router eine WLAN-Zeitschaltung integriert, über die Sie einstellen können, zu welcher Uhrzeit der Router sein Funknetz ab- und wann er es wieder einschalten soll.

Ein zeitweise abgeschaltetes WLAN hat mehrere Vorteile: Es erhöht die Sicherheit Ihres Heimnetzes, da Ihr WLAN während dieser Zeit nicht aktiv ist und deshalb nicht von außen angegriffen werden kann. Außerdem reduzieren Sie auch die Strahlungsemission Ihres Routers. Und natürlich verbraucht Ihr Router ohne aktviertes WLAN auch weniger Strom.

Wie viel Ersparnis das bringt, haben wir bei einer Fritzbox 7590 nachgemessen: Der AVM-Router nimmt im Standardbetrieb gemittelt 10,9 Watt auf, wenn sich das WLAN im Bereitschaftszustand befindet. Dabei finden keine umfangreichen Up- oder Downloads statt und es sind keine USB-Festplatten angeschlossen. Deaktivieren Sie jetzt das WLAN, begnügt sich der Router mit 8,2 Watt und zieht damit 2,7 Watt weniger aus der Steckdose.

Wenn Sie das WLAN pro Tag für acht Stunden abschalten, reduzieren sich die Betriebskosten für die Fritzbox um 3,55 Euro bei einem Strompreis von 45 Cent/kWh.

Geringer fällt das Sparpotenzial des Gaming-Routers Netgear XR500 aus, der ebenfalls über einen WLAN-Zeitplaner verfügt. Denn hier sinkt die Leistungsaufnahme nach Abschaltung des WLANs nur um magere 0,8 Watt, obwohl der Router über einen ähnlich leistungsfähigen 4×4-Wi-Fi-5-Access-Point mit 160 MHz-Unterstützung verfügt wie die Fritzbox 7590.

Wer die WLAN-Verbindung seiner Fritzbox nicht permanent benötigt, stellt im Router-Menü unter "WLAN -› Zeitschaltung" anhand eines komfortablen Zeitplans ein, wann das Funknetz aktiv und wann es abgeschaltet sein soll. Setzen Sie dazu einen Haken vor "Zeitschaltung für das WLAN-Funknetz verwenden". Wenn Sie das Funknetz nicht immer zur selben Zeit abschalten möchten, wählen Sie die Option "WLANFunknetz nach Zeitplan abschalten". Im nun angezeigten Wochenplaner können Sie mit gedrückter Maustaste die aktiven oder passiven WLAN-Zeiten markieren und speichern die Einstellungen anschließend mit "Übernehmen".

Die WLAN-Zeitschaltung in einer Fritzbox lässt sich individuell nach eigenen Vorgaben und sehr komfortabel über einen Wochenplaner einstellen.
Die WLAN-Zeitschaltung in einer Fritzbox lässt sich individuell nach eigenen Vorgaben und sehr komfortabel über einen Wochenplaner einstellen.

2. Fallstricke bei der WLAN-Abschaltung

Die Fritzbox bietet noch weitere Einstellungen fürs WLAN. Die sind aber abhängig von Ihrer Netzwerknutzung nicht immer vorteilhaft. Ein Beispiel ist die Option "Das WLAN-Funknetz wird erst abgeschaltet, wenn kein WLAN-Gerät mehr aktiv ist". Wenn Sie diese auf den ersten Blick sehr vernünftig klingende Option aktivieren, kann es sein, dass Ihr WLAN niemals abgeschaltet wird: Sehr wahrscheinlich ist immer irgendein Geräte im Netzwerk per WLAN mit dem Router verbunden und verhindert, dass der Router das WLAN abschalten kann. Für einen Spareffekt müssten Sie zuerst sämtliche WLAN-Clients ausschalten, bevor der Router schließlich auch sein eigenes Funknetz deaktiviert.

Manchmal benötigen Sie das Router-WLAN, wenn er es per Zeitplan abgeschaltet hat. Die umständliche Lösung für dieses Problem, ist ein Gerät per LAN-Kabel mit dem Router zu verbinden. Etwas schneller geht es per Smartphone: So können Sie über die Mobilfunkverbindung auf das Routermenü oder die Router-App zugreifen, um das WLAN zu aktivieren. Am einfachsten haben Sie es, wenn Ihr Router mit einer WLAN-An/ Aus-Taste am Gehäuse ausgestattet ist.

3. WLAN-Leistung im Betrieb verringern

Die maximale Sendeleistung einer Fritzbox lässt sich unter „WLAN –› Funkkanal“ regeln, wenn die Auswahl auf „Funkkanal-Einstellungen anpassen“ gesetzt ist.
Die maximale Sendeleistung einer Fritzbox lässt sich unter „WLAN –› Funkkanal“ regeln, wenn die Auswahl auf „Funkkanal-Einstellungen anpassen“ gesetzt ist.

Wer sich mit den Problemen eines deaktivierten WLANs nicht auseinandersetzen will, hat eine andere Sparmöglichkeit: Bei einigen Routern lässt sich in den erweiterten WLAN-Einstellungen die WLAN-Sendeleistung reduzieren. Das kann zudem sinnvoll sein, wenn das WLAN nur eine kleine Fläche abdecken muss und Sie nicht möchten, dass das Signal außerhalb Ihrer Wohnung empfangen werden kann. Auch wer seinen Router direkt neben sich am Arbeitsplatz stehen hat, muss sich nicht mit voller Sendeleistung zudröhnen.

Die von uns gemessene Stromeinsparung bei reduzierter WLAN-Sendeleistung hält sich allerdings in Grenzen. Bei 50 Prozent Sendeleistung sparen wir bei der Fritzbox 7590 wie auch beim Netgear-XR500-Router im besten Fall nur 0,5 Watt Leistung. Probieren Sie zuvor aber auf jeden Fall, ob und wie weit Sie herunterregeln können, ohne die Verbindungsqualität in Ihrem Funknetz zu stark zu beeinträchtigen. In der Fritzbox finden Sie die Einstellung zur "Maximalen Sendeleistung" unter "WLAN -› Funkkanal", sobald Sie die Option "Funkkanal-Einstellungen anpassen" aktiviert haben.

Bequem: WLAN-Zeitplaner und die Einstellung der Sendeleistung (Transmit Power Control) sind beim Netgear XR500 im selben Untermenü untergebracht.
Bequem: WLAN-Zeitplaner und die Einstellung der Sendeleistung (Transmit Power Control) sind beim Netgear XR500 im selben Untermenü untergebracht.