Storage-Herausforderungen 2013
Was sind die Herausforderungen der Unternehmen - Ihrer Kunden - im Jahr 2013 bei der Storage-Infrastruktur?
Hans Schramm - Dell: "Nicht alle Daten sind gleich, und auch der Zugriff auf Daten oder Datenbereiche ist recht unterschiedlich. Analysten zufolge wird auf 90 Prozent der einmal abgelegten Daten später gar nicht mehr zugegriffen. Diese Daten sollten auf keinen Fall auf schnellen teuren Storagemedien gespeichert werden. Also sind wir doch wieder beim Storage Tiering. Das muss aber anpassungsfähig, einfach verwaltbar und ohne viel Aufwand verständlich sein. Da das größte Wachstum bei den unstrukturierten Daten erfolgt, wird das Thema NAS Handling zu einem wichtigen Punkt."
Dirk Pfefferle - EMC: "Das Thema Storage sollte zukünftig anders betrachtet werden, denn hier vollzieht sich ein Wandel. EMC spricht deshalb von IT-Transformation. Die IDC Digital Universe Studie 2012 sagt bis 2020 ein Datenwachstums auf 40 Zetabyte vorher. Aber dem Datenwachstum können Unternehmen nicht durch den Hinzukauf von Speicherkapazität begegnen. Es gilt, die Strategie zu überdenken und neue Technologien und Ansätze zu verfolgen. Innovative Unternehmen migrieren zu konvergenten Infrastrukturen, bei denen Server, Storage und Netzwerk in einer Einheit zusammengefasst sind. Das bietet die nötige Agilität, Flexibilität und auch Effizienz im Hinblick auf das weltweite Datenwachstum. Das Thema Cloud wird im Storage-Bereich 2013 demnach weiter an Bedeutung gewinnen."
Robert Guzek - Fujitsu Technology Solutions: "Die Herausforderungen sind ähnlich geblieben wie 2012. Das rasant steigende Datenvolumen auf 4,4 Yotabyte bis 2050 (Quelle Horizon) erschwert ein konsistentes Management der Infrastruktur. Ebenso steigen die verfügbaren Budgets nicht im gleichen Maße wie die Datenmengen. Neue Technologien könnten Chancen bieten, den Herausforderungen zu begegnen, aber oft fehlen die Mittel, um Evaluierungen durchzuführen und entsprechende Änderungen planen zu können. Wenn der Ist-Zustand nicht ausreichend bekannt ist, können die Vorteile neuer Technologien nicht detailliert bewertet werden. Trotzdem müssen Unternehmen mit dem Wachstum und der Komplexität der sich ständig verändernden Speicher- und Performanceanforderungen Schritt halten. Schulungen und eine klare Unternehmensstrategie können möglich Antworten bieten. Storage-Anbieter, die über ihr Portfolio Lösungen für eine durchgängige Storage-Strategie bieten, können helfen, die Herausforderungen zu meistern."
"Während das Thema Big Data 2012 im Regelfall hauptsächlich Großunternehmen betroffen hat, wird sich 2013 auch der Mittelstand damit auseinandersetzen müssen. Big Data macht viele relevante Daten und Know-how nutzbar, das nachhaltig zum Geschäftserfolg beitragen kann. Insbesondere der Analytics-Bereich stellt mit dem Erkennen von Zusammenhängen, Bedeutungen, Mustern, Vorhersagemodellen, Data Mining, Text Mining, Bildanalytik, Visualisierung in Echtzeit die größte Herausforderung dar."
Thomas Meier - Hewlett Packard: "Das Verlangen nach 24-7-Verfügbarkeit, weiter wachsende Datenmengen und der zunehmende Mangel an IT-Spezialisten machen 'Konsolidierung der Infrastrukturen' zur wichtigsten Herausforderung im Storage-Bereich. Die Unternehmen brauchen hochverfügbare, automatisierte, einfach zu verwaltende Systeme, die zudem effizient und entsprechend günstig zu betreiben sind. Weil 15 Jahre alte Storage-Architekturen diese Anforderungen nicht erfüllen können, werden sie zunehmend mit Cloud-affinen, schlanken Speicherinfrastrukturen ersetzt. HP unterstützt seine Kunden dabei mit modernster Infrastruktur und 'Speicher nach Bedarf'-Konzepten - entweder mit Hardware vor Ort und im Rechenzentrum des Kunden oder mit Kapazitäten aus der Cloud."
Dr. Georgios Rimikis - Hitachi Data Systems: "Eine der großen Herausforderungen nicht nur bei unseren Kunden ist der Wandel bei Kapitalkosten, also CAPEX, und Betriebskosten oder OPEX. Bisher haben die stetig sinkenden Kosten pro Speichereinheit die Kosten für die steigenden Kapazitäten mehr als ausgeglichen. Während der letzten zehn Jahre ist der Total Cost of Ownership beim Storage um etwa sieben Prozent pro Jahr gewachsen. Die Speicherkapazität hat jedoch um 30 bis 40 Prozent pro Jahr zugelegt. Die Kostensteigerungen rührten von der OPEX-Seite, die Beschaffungskosten für neue Speicher haben sich stetig verringert. Eine Verdoppelung der Speicherdichte im Zeitraum von 18 bis 24 Monaten ging einher mit einer Preiserosion von 30 Prozent jährlich. Diese Trends werden sich voraussichtlich dramatisch verändern. Virtualisierungstechnologien haben bei Hitachi dazu beigetragen, den TCO um 40 Prozent zu senken, aber die Hardware-Kosten verzeichnen derzeit eher einen Trend nach oben. Im Jahr 2020 soll die Preiserosion bei nur noch 20 Prozent liegen. Mehr Funktionen und nach wie vor extrem wachsende Kapazitäten sind dafür verantwortlich. Wir sprechen bereits von Exabyte-Planungen."
Ralf Colbus - IBM: "Die Themen leiten sich direkt aus den Herausforderungen ab, die sich bereits 2012 abgezeichnet haben: Es gibt immer mehr und schneller wachsende Daten, der Kostendruck bleibt bestehen, hinzu kommt noch der Fachkräftemangel. Für uns bedeutet das, dass wir die Effizienz in der Storage-Infrastruktur durch Technologien steigern müssen. Ein Administrator muss mehr verwalten können und zwar schneller und einfacher!"
"Das Thema Flash/SSD wird zudem massiven Einzug halten. Daten müssen in Zukunft schneller abgerufen werden können. Hybrid-Kombinationen aus langsamen, hoch-kapazitiven Drives und SSD sind bereits im Einsatz."
Galvin Chang - Infortrend: "Da die Kapazitäten einzelner Laufwerke auf 3 bis 4 TByte zugehen, können Enterprise-Kunden, die aus Kosten- oder Kapazitätsgründen keinen RAID-6-Schutz verwenden, möglicherweise Probleme durch lange RAID-5-Wiederaufbauzeiten bekommen."
Herbert Bild - NetApp: "Im Jahr 2013 stehen unsere Kunden vor der Herausforderung, dass sie ihre IT noch effizienter gestalten müssen. Das Datenwachstum bereitet ihnen genauso Probleme, wie die Zunahme unstrukturierter Daten und geplanter Downtimes. Gerade für E-Commerce Unternehmen ist jeder Ausfall gleichbedeutend mit Umsatzverlust. Daher ist gerade für diese 2013 das Ziel auch geplante Downtimes durch Updates etc. abzuschaffen. Da geclusterter Storage in den Unternehmen immer stärker eingesetzt wird, wird die hundertprozentige Uptime nach und nach zur Realität und auch geplante Downtime lässt sich so abschaffen."
Stefan Weidner - SGI: "Die größten Herausforderungen im klassischen Unternehmensumfeld sind weiterhin die Bedienbarkeit der Systeme, der Preis für heutige Systeme und die Flexibilität in der Nutzung. Kunden benötigen eine modulare, flexible und schlicht bezahlbare Lösung für jede Art der Datenhaltung, ob es sich hierbei um Block-, NAS- oder Objektbasierten Storage handelt. Wir können das heute für mittlere und große Umgebungen auf einer extrem performanten Plattform anbieten, die alle diese Möglichkeiten in sich vereint. Da es sich dabei im Kern immer um das gleiche System handelt, kann der Kunde mit einem Minimum an Einarbeitungsaufwand bei einem Maximum an Skalierbarkeit und Nutzbarkeit rechnen. Damit wird die eigentliche Zukunftssicherheit einer Investition in die IT-Infrastruktur erreicht."