Virtualisierung, Cloud, Big Data, SSD

Storage-Trends - Speichertechnologien für 2012

10.02.2012
Von 
Christian Vilsbeck war viele Jahre lang als Senior Editor bei TecChannel tätig. Der Dipl.-Ing. (FH) der Elektrotechnik, Fachrichtung Mikroelektronik, blickt auf langjährige Erfahrungen im Umgang mit Mikroprozessoren zurück.

VAAI-Support für VMware

Bei einer überwiegend mit VMware realisierten Server-Virtualisierung rücken die Performance und das einfache Management der Storage-Umgebung weiter in den Vordergrund. Was ist neben einer dedizierten Unterstützung von VAAI (vStorage-APIs for Array-Integration) wichtig bei Storage-Systemen in VMware-Umgebungen?

Hans Schramm - Dell: "Entscheidend ist die Integration und das Zusammenspiel der Software-Funktionen eines Storage-Systems mit der Virtualisierungslösung. Die Software der Storage-Systeme, wie Funktionen zur intelligenten Datenverwaltung, automatischen Anpassung von Systemressourcen und Leistungsoptimierung etc., sollten sich reibungslos in den Hypervisor integrieren lassen. Das bedeutet auch, dass bestimmte Funktionen eines Storage-Arrays aus dem Virtualisierungs-Layer gesteuert werden können oder auch umgekehrt Virtualisierungsfunktionen per Storage-Array. Dadurch bleibt der Administrator in seiner gewohnten Umgebung und die Verwaltung wird effizienter."

Daniel Pelke - EMC: "Die dedizierte Unterstützung von VAAI ist besonders wichtig weil sie unter anderem erlaubt, Rechenprozesse an das Speichersystem auszulagern. Dadurch kann die Belastung des Netzwerks zwischen Server und Speichersystem dramatisch verringert werden und die Performance der VMs verbessert sich. FAST Technolgien können dafür sorgen, dass die Performance in gewissen Szenarien wie VDI dramatisch gesteigert wird. Solche Effekte hängen natürlich sehr stark von den Anwendungen ab, die in der VM laufen."

"Was das Thema Management angeht, hat EMC sehr viel in Technologien investiert, die dem VMware-Administrator ermöglichen, Teile des Speichermanagements zu übernehmen. So kann beispielsweise aus vCenter Speicher hinzugefügt werden. vSphere 5 unterstützt Storage vMotion, was dem VMware-Verwalter erlaubt, zu VMs transparent auf performantere Speichermedien zu verschieben."

Robert Guzek - Fujitsu Technology Solutions: "In virtuellen Umgebungen bestehen besondere Herausforderungen hinsichtlich der Datensicherung. In der Regel ist das Datenvolumen höher als in klassischen IT-Infrastrukturen. Virtualisierung ist verbunden mit der Dynamisierung der IT und erfordert in der Regel mehr Performance der Storage-Systeme. Eine reibungslose Wiederherstellung der Daten gehört zu den Kernfaktoren. Die ETERNUS DX Systeme bieten auf Grund ihrer Zertifizierung eine exzellente Plattform für eine Storage-Virtualisierung mit VMware VAAI"

Guido Klenner - Hewlett Packard: "Die Performance ist nicht nur bei VMware-Umgebungen, sondern grundsätzlich bei Virtualisierung ein Problem. Dazu kommt, dass die mangelnde Integration von physikalischen und virtuellen Servern zu Fehlern führt, die oftmals der I/O-Schnittstelle angelastet werden. Um frühzeitig Informationen über Auslastung und potenzielle Performance-Probleme zu bekommen, ist ein integriertes Management für Server, Speicher und Netzwerk notwendig. Werkzeuge wie beispielsweise der HP Systems Insights Manager ermöglichen eine zentrale Verwaltung über diese IT-Domänen hinweg. Das vereinfacht die Konfiguration und das Management von virtuellen Systemen, deren Komplexität sich bisher durch das ständige Wachstum der physischen und virtuellen Server erhöht hat."

Dr. Georgios Rimikis, Manager Solution Strategy, Hitachi Data Systems: "Speicher-Virtualisierung ist ohne Server-Virtualiserung nur die halbe Miete."
Dr. Georgios Rimikis, Manager Solution Strategy, Hitachi Data Systems: "Speicher-Virtualisierung ist ohne Server-Virtualiserung nur die halbe Miete."
Foto: Hitachi Data Systems

Dr. Georgios Rimikis - Hitachi Data Systems: "Speicher-Virtualisierung ist ohne Server-Virtualiserung nur die halbe Miete. Dem entsprechend spielt in virtualisierten Server-Landschaften auch das Thema Speicher eine immer wichtigere Rolle. Gerade wenn es darum geht, ihre Private- oder Public-Cloud-Anwendungen auszubauen, benötigen Unternehmen eine vollständig virtualisierte IT-Infrastruktur - hier müssen Server- und Speicher-Virtualisierung optimal ineinandergreifen. Die Virtual Storage Platform ( VSP) sowie die Adaptable Modular Storage 2000-Serie (AMS 2000) von Hitachi Data Systems erzielen auch bei der Integration mit Server-Virtualisierung große Wirkungstiefe und bilden somit die beste Grundlage für wachsende VMware-Umgebungen."

Ralf Colbus - IBM: "Neben den genannten Kriterien ist die Verfügbarkeit des Storage-Systems ohne Unterbrechung des Betriebs wichtig. Darüber hinaus sind eine Integrationsfähigkeit in die Applikation und selbst-optimierende Systeme zentrale Themen. Für die Zukunft sehe ich auch Daten-Reduktionsmechanismen und ein konsistentes sowie schnelles Backup und Restoring in den Vordergrund rücken. Es gibt aber auch noch andere Server-Virtualisierungs-Software als VMware."

Thomas Kao - Infortrend: "IT-Manager haben mehr Auswahl in der Datensicherungsplanung, wenn mehr Storage VAAI unterstützt. Wir empfehlen IT-Managern die Auswirkungen auf die Storage-Leistung mit VAAI, den System-Managementaufwand sowie die Recovery-Zeit zu berücksichtigen und die Planungen mit traditionellen und neuen VM-Datenschutz-Technologien durchzuführen, bevor sie diese in das System implementieren."

Herbert Bild - NetApp: "Hier sind mehrere Punkte zu nennen, zum einen die Effizienz: Durch Deduplizierung größtenteils identischer VMware Images lässt sich Plattenplatz sparen. Im Array integriertes Backup entlastet die stark ausgelasteten VMware Server und sorgt so für eine permanent hohe Performance. Des Weiteren die Verfügbarkeit: Wenn ein physikalischer Server nicht mehr auf Daten zugreifen kann, sind unmittelbar 10, 20 oder sogar mehr virtuelle Server von dem Ausfall betroffen. Es liegt auf der Hand, dass Storage hochverfügbar ausgelegt sein muss. Unified Storage sorgt ebenso für Flexibilität und einfache Skalierbarkeit. Der Anwender muss sich nicht von Anfang an bezüglich der Storage-Anbindung für eine Technologie entscheiden, sondern kann je nach Bedarf einfach wechseln, zum Beispiel von FC auf 10 GBit Ethernet mit NFS. Als letztes möchte ich die Skalierbarkeit nennen. Der Storage muss mitwachsen können und zum Beispiel auch Workloads wie eine umfangreiche VDI Implementierung performant und zuverlässig bedienen können."