Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, hat das in Südkorea ansässige Startup Rebellions einen neuen KI-Chip namens Atom auf den Markt gebracht. Mit dem Prozessor will das junge Unternehmen dem US-Marktführer Nvidia Konkurrenz machen.
Rebellions zielt darauf ab, einen domänenspezifischen KI-Prozessor zusammen mit optimierter Software anzubieten. "In Kombination mit unserem dezentralen Programmiermodell erhalten unsere Kunden nicht nur die leistungsstärkste und energieeffizienteste KI-Hardware, sondern auch eine nahtlose Softwareintegration", verkünden die Südkoreaner vollmundig auf ihrer Website.
Stützen kann sich das Startup dabei auf KT, den größten Telekommunikationskonzern Südkoreas, der sowohl Investor als auch potenzieller Kunde von Rebellions ist. Auch die Regierung greift den Gründern unter die Arme. Sie will in den kommenden fünf Jahren 800 Millionen Dollar bereitstellen, um die Chip-Industrie im eigenen Land zu stärken.
Exclusive: South Korea aims to join AI race as startup Rebellions launches new chip https://t.co/0ZebRJVXQv pic.twitter.com/CO4yJU1PwP
— Reuters (@Reuters) February 13, 2023
"Gute Chancen, ein Nvidia-Konkurrent zu werden"
Rebellions-Mitbegründer und CEO Park Sunghyun sagte gegenüber Reuters: "Der Atom-Chip wurde für Computer-Vision- und Chatbot-Anwendungen entwickelt. Weil er auf spezifische Tasks statt auf ein breites Spektrum von Aufgaben ausgerichtet ist, verbraucht der Prozessor nur etwa 20 Prozent der Leistung eines A100-Chips von Nvidia."
Nach Meinung von Analysten könnte Rebellions Erfindung die Konkurrenzfähigkeit Südkoreas in Sachen halbleiterentwicklung massiv steigern: "Der Atom-Chip wird seinen Nvidia-Pendants Konkurrenz machen. KI-Chips gehören zum am schnellsten wachsenden Segment der Halbleiterindustrie - Konkurrenz ist hier nur zu begrüßen", meint etwa Pareekh Jain, CEO von Pareekh Consulting. Er prophezeiht: "Die Chancen stehen gut, dass das Unternehmen wachsen und sich zu einem Konkurrenten für Nvidia entwickeln wird."
CIOs und CTOs aller Branchen benötigen KI-Chips für rechenintensive Workloads. Bislang ist die Auswahl begrenzt - an Nvidia führt kaum ein Weg vorbei. Falls sich Rebellions als fähig erweist zu skalieren, böte sich an dieser Stelle für Business-Entscheider eine Alternative. Allerdings werkelt man nicht nur in Südkorea an neuen KI-Chips:
"Mit seinem südkoreanischen Ökosystem könnte Rebellions künftig eine gute Alternative sein, sowohl als Lieferant als auch als geografische Region", meint Jain und fügt hinzu: "Wenn das Startup dann noch attraktive Preise und eine gleichwertige oder gar bessere Performance als Nvidia bieten kann, könnten CIOs auch auf der Kostenseite davon profitieren." (fm)
Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel unserer US-Schwesterpublikation Computerworld.