Personalsoftware

Startup entwickelt für Personaler das Rundum-Sorglos-Paket

20.06.2018
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.
Als moderne und innovative Alternative zu den großen ERP-Anbietern was Personalsoftware angeht, präsentiert sich das Schweizer Startup Jacando. Vom Recruiting bis zum Talent-Management kommt alles aus der Cloud – natürlich kostengünstig und anwenderfreundlich.

An Selbstbewusstsein mangelt es dem Gründer des Basler Startups Jacando, Dennis Teichmann, nicht, wenn er sagt, dass sein Unternehmen, die "innovativste HR-Cloud-Software" entwickelt hat, "die es auf dem Markt gibt". Bestärkt fühlt er zusätzlich dadurch, dass ihn das Portal Netzsieger auszeichnete. Die Experten der Plattform verglichen 15 HR-Software-Lösungen und kamen zu dem euphorischen Schluss, dass "sowohl der Funktionsumfang als auch die Bedienbarkeit unerreicht bleiben". Und weiter schreibt die Jury in ihrer Begründung: "Die Software offenbart kaum Schwächen und ist eine flexible Lösung für Unternehmen jeder Größe."

Teichmann nimmt für sich in Anspruch, vor allem für mittelständische Personaler das umfassendste Angebot entwickelt zu haben, das alle HR-Themen abdeckt - angefangen von der Personalbeschaffung über das Management der Mitarbeiter bis hin zur Personalentwicklung - und das alles aus der Cloud.
Teichmann nimmt für sich in Anspruch, vor allem für mittelständische Personaler das umfassendste Angebot entwickelt zu haben, das alle HR-Themen abdeckt - angefangen von der Personalbeschaffung über das Management der Mitarbeiter bis hin zur Personalentwicklung - und das alles aus der Cloud.
Foto: Jacando

Gründer Teichmann startete zunächst vor fünf Jahren mit seinem Kompagnon Matthias Falk eine Vermittlungsplattform für Jobs jedweder Art. Ein Algorithmus sollte die Skills von Bewerbern mit freien Stellen zusammenbringen und natürlich diejenigen Kandidaten ausfindig machen, die am besten zum ausgeschriebenen Job passen. Ein paar Monate später vollzog Teichmann einen Strategiewechsel, den Falk nicht mitging. Er wollte ein stark technologieorientiertes Unternehmen werden, das auch dem Thema Cloud-Computing Rechnung trägt. Er verfolge mit Jacando das Ziel, die digitale Transformation auch den Personalern schmackhaft zu machen und das "Papier ganz aus den HR-Abteilungen zu verbannen".

Teichmann ist froh, dass sich mittlerweile auch die Personaler mit diesem Thema angefreundet haben: "Während wir vor zwei Jahren noch viel Aufklärungsarbeit leisten mussten, weiß so gut wie jeder, worum es bei Cloud geht." Weil Personaldaten zu den sensibelsten im Unternehmen gehören, habe man sich entsprechend hohe Maßstäbe bezüglich des Datenschutzes gesetzt und ISO-Zertifizierungen erworben, erst recht jetzt nach der neuen Datenschutzgrundverordnung. Jacando stellt den Kunden zwei Cloud-Lösungen zur Verfügung - eine, in der die Daten physisch in der Schweiz sind und eine in der EU.

Teichmann erzählt stolz, dass zu seinen Kunden mittlerweile große Firmen wie ein Versicherungskonzern, der Einzelhändler Spar und eine Hotelkette zählen, aber der Schwerpunkt sind schon die Mittelständler. "Für die KMUs gibt es im HR-Bereich keine passende Lösung", meint der Schweizer Gründer: "SAP ist für Großunternehmen interessant, für Mittelständler aber zu teuer."

Anfang dieses Jahres schloss Teichmann mit Jacando eine neue Finanzierungsrunde ab, die dem Startup einen siebenstelligen Betrag einbrachte. Unterstützt wurde er von der Gründung bis zum Vorjahr von einem deutschen Business Angel. Mit dem Geld will der Schweizer nun zum einen seine Produkte weiterentwickeln, zum anderen in neue Märkte gehen. Denn bislang ist Jacando im deutschsprachigen Raum aktiv: "Momentan machen wir 60 Prozent des Umsatzes in Deutschland", so Teichmann. Nun soll das Einzugsgebiet vergrößert werden: "Gerade haben wir eine Pilotkampagne im englischen Markt gestartet."

Dafür stellt er stark im Vertrieb ein - aber nicht nur dort. Er hat einige offene Stellen und will alle seine Teams verstärken, denn ehrgeizig wie er nun mal ist, will er von jetzt rund 30 Mitarbeiter auf 50 noch in diesem Jahr wachsen.