Indilinx Everest 2 Controller mit SATA 6 Gb/s

SSD-Test - OCZ Vertex 4

30.07.2012
Von 
Christian Vilsbeck war viele Jahre lang als Senior Editor bei TecChannel tätig. Der Dipl.-Ing. (FH) der Elektrotechnik, Fachrichtung Mikroelektronik, blickt auf langjährige Erfahrungen im Umgang mit Mikroprozessoren zurück.

Benchmarks

Geschwindigkeit: Beim sequenziellen Lesen mit unserer TecChannel-Benchmark-Suite schafft die OCZ Vertex 4 mit 444 MByte/s einen guten Wert, aber kein Top-Ergebnis von über 500 MByte/s wie die OCZ Octane und Vertex 3. Die von OCZ angegebenen maximalen 535 MByte/s (via ATTO-Benchmark) erreicht die Vertex 4 weder auf unserer Standard-Testplattform mit AMD 890GX-Chipsatz, noch auf einem Asus P8Z77-V mit Z77-Chipsatz. Dafür ist die Leserate sehr konstant ohne große Einbrüche (433 MByte/s im Minimum)

Beim sequenziellen Schreiben übertrumpft die Vertex 4 mit maximal 436 MByte/s die Octane (398 MByte/s) und sie liegt fast auf dem Niveau der Vertex 3 (446 MByte/s). Durch die nur minimalen Schreibeinbrüche liefert die Vertex 4 im Durchschnitt mit 435 MByte/s sogar einen höheren Schreibwert als die Vertex 3 mit 420 MByte/s.

Sequenzielle Leserate: Im Mittel erreicht die Vertex 4 eine sequenzielle Leserate von 439 MByte/s.
Sequenzielle Leserate: Im Mittel erreicht die Vertex 4 eine sequenzielle Leserate von 439 MByte/s.

Bei unseren Praxistests platziert sich die OCZ Vertex 4 im oberen Segment. Mit einem Wert von 221 MByte/s liegt die SSD beim Lesen von Dateien unterschiedlicher Größe zwar vor der OCZ Octane (Indilinx Everest 1), aber rund 35 MByte/s hinter SandForce-2281-basierenden SSDs wie der OCZ Vertex 3 oder Intel 520. Hier zeigt sich die Auswirkung der geringeren sequenziellen Leserate gegenüber der SF-2281-Konkurrenz. Beim Schreiben von Dateien liefert die Vertex 4 mit 273 MByte/s dagegen eine sehr gute Performance, der drei Prozent geringere Durchsatz im Vergleich zum Spitzenreiter Intel 520 fällt in der Praxis kaum ins Gewicht. Die OCZ Octane mit dem Indilinx-Vorgänger-Controller wird deutlich geschlagen, die Vertex 3 mit SF-2281 ist jedoch wieder leicht schneller. Beim Kopieren sowie den Anwendungstests von PCMark Vantage zeigt sich ein ähnliches Leistungsbild: SSDs mit SF-2281-Controller sind der Indilinx-basierenden Vertex 4 überlegen.

Sequenzielle Schreibrate: Beim sequenziellen Schreiben erreicht die SSD im Durchschnitt 435 MByte/s.
Sequenzielle Schreibrate: Beim sequenziellen Schreiben erreicht die SSD im Durchschnitt 435 MByte/s.

Bei den für professionelle Enterprise-Anwendungen wichtigen IOPS hinterlässt die Vertex 4 einen gespaltenen Eindruck: Bei 100 Prozent zufälligen Lesen mit 4 KByte Blöcken (unaligned) und Queue Depth 32 arbeitet die Vertex 4 mit 60.239 IOPS schneller als alle Konkurrenten (Vertex 3: 29.877 IOPS). Beim Schreiben (ebenfalls 4K Blöcke unaligned, QD 32) fällt die Vertext 4 mit 5630 IOPS dagegen weit zurück gegenüber SandForce-basierenden SSDs. Im Vergleich zur Octane mit der ersten Evererst-Controller-Generation ist die Vertex 4 aber rund dreimal so schnell. Auch in den Szenarien Datenbankserver und Fileserver , wo es viele Schreibvorgänge gibt, liegt die Vertex 4 hinter den SandForce-basierenden SSDs.