Vor zwei Jahren überraschte Sony auf der CES 2020 mit der Präsentation eines ersten eigenen Autoprototypen - dem "VISION-S". Jetzt zog Sony zur CES 2022 nach und enthüllte mit dem VISION-S 02 den Prototyp eines SUV-Fahrzeugs als neuen Formfaktor. Das Fahrzeug nutzt die gleiche EV/Cloud-Plattform wie der erste Prototyp ("VISION-S 01"), der bereits auf öffentlichen Straßen getestet wird.
Damit schein es den Japanern ernst mit dem Einstieg ins Auto-Business zu sein. Zumal im Rahmen der CES zu erfahren war, dass Sony im Frühjahr 2022 die Betriebsgesellschaft "Sony Mobility Inc." gründen will, über die das Unternehmen den Einstieg in den Markt für Elektrofahrzeuge erkunden will.
Homeoffice für Taxifahrer
Während andere Autobauer auf autonome Fahrzeuge setzen, verfolgen die Japaner die Idee eines ferngesteuerten Fahrzeugs per 5G. Partner ist dabei Vodafone. mit Hilfe von 5G könnten so künftig neue Services und Anwendungen entstehen: Beispielsweise werden so Pick-Up Services für Reisende am Flughafen denkbar. Taxifahrer müssten dann nicht mehr am Flughafen auf Fahrgäste warten, sondern könnten die Autos aus dem Homeoffice steuern.
Ferngesteuert statt autonom
Erste Tests starteten Sony und Vodafone bereits 2001 im 5G Mobility Lab des Carriers in Aldenhoven. Mittlerweile dreht das Elektroauto in Aldenhoven seine Runden, während es von einer Person am anderen Ende der Welt gelenkt wird: Der "Fahrer" des VISION-S sitzt nämlich mehr als 9.000 Kilometer entfernt im japanischen Tokyo in einer Fahrerkabine. Für die Tests wurde das Auto mit einer speziellen 5G-Antenne ausgestattet, um die Mobilfunk-Signale aus dem Vodafone-Netz direkt und ohne Umwege empfangen zu können. Auf diese Weise soll der remote Fahrer so schnell auf Ereignisse im Straßenverkehr reagieren können, wie ein Fahrer vor Ort im Auto.
Fahrzeugeinstellungen, Tastensperren und Benutzereinstellungen können durch die Verbindung des Fahrzeugs mit der Cloud über die mobile Kommunikation synchronisiert werden. Da Aktualisierungen über die Luftschnittstelle (Over the Air, OTA) in das Fahrzeug übertragen werden, ist es außerdem möglich, die Servicefunktionen und Mehrwertangebote kontinuierlich weiterzuentwickeln.