Die besten Systemhäuser 2013

Software-Infrastruktur: Microsoft-Produkte dominieren

12.09.2013
Von 


Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Die Vermutung wird gestützt von der Durchschnittsnote, die die Kunden ihren Partnern für Software-Infrastruktur-Lösungen gaben. 330 Vorhaben haben sie mit der Gesamtnote 1,77 bewertet, der drittbeste Wert aller acht Kategorien.

Dabei liegen die Arbeiten an Softwareapplikationen und -infrastrukturen inhaltlich nicht sehr weit auseinander: Eine Windows-7-Migration sowie eine Collaboration- beziehungsweise E-Mail-Umstellung betrifft den Anwender ebenso in seiner Arbeitsweise wie ein neues Warenwirtschaftssystem.
Der Unterschied ist, dass eine Infrastruktursoftware wie Windows 7 kaum spezifische Funktionen und Möglichkeiten zum Customizing kennt, jeder weiß, was ihn erwartet. ERP- und CRM-Anwendungen lassen sich beliebig anpassen, daher klaffen Anspruch und Wirklichkeit hier oft auseinander.

Erwartungsgemäß haben die meisten Unternehmen Windows-7-Projekte bewertet, nur ein Anwender hat bereits ein Windows-8-Projekt gestartet. Überhaupt ist Microsoft in der Systemhausklientel sehr präsent: Server-, Collaboration- und Office-Produkte des US-Softwarekonzerns sind in nahezu allen Unternehmen fester Bestand der IT-Landschaft.

Viele Firmen bauen ihre Kommunikation auf Basis von „Exchange“ und ihre Benutzerverwaltung mit Hilfe des „Active Directory“ von Microsoft auf. Aber auch Citrix und VMware sind mit ihren Produkten häufiger Gast in den IT-Abteilungen. Die Virtualisierung erfasst die gesamte IT-Landschaft, und ein Ende dieser Vorhaben ist nicht absehbar.

Befragt nach den Themen, die die interne IT auch im Jahr 2020 beschäftigen werden, nannten sehr viele Teilnehmer die Virtualisierung. Sie ist die Basis für internes und externes Cloud Computing, das viele Unternehmen ebenfalls als bedeutendes Zukunftsthema erachten. In den vergangenen Projekten spielte der Begriff keine Rolle. Denkbar ist, dass viele der von Kunden beschriebenen virtuellen Installationen erst später in einen Cloud-ähnlichen IT-Betrieb münden.

Eine dauerhaft aktuelle Herausforderung ist das Lizenz-Management. Bemerkenswert viele Unternehmen haben ihre IT-Partner beauftragt, Ordnung in das Lizenzchaos zu bringen. Damit investieren sie Geld und Ressourcen in Vorhaben, die ausschließlich dazu dienen, den Herstellern korrekte Lizenzgebühren zu zahlen. Der ständige Ärger mit den On-Premise-Installationen dürfte langfristig den Schwenk zu SaaS forcieren. Aber darauf liefert die aktuelle Umfrage noch keine Hinweise. Den Platz eins der besten Systemhäuser für Software-Infrastrukturprojekte hat sich in diesem Jahr der Anbieter SVA System Vertrieb Alexander gesichert.

Das Systemhaus hat in diesem von Microsoft beherrschten Marktsegment vornehmlich IBM- und Citrix-Projekte betrieben. Auch der Zweitplatzierte, das IT-Haus, weist in den Projektbeschreibungen nicht ausschließlich Microsoft-Vorhaben aus. Hier haben die Anwender unter anderem auch Backupund Client-Lifecycle-Management-Arbeiten bewertet. (mhr)