Kommentar: Software-Defined Workplace

Software definiert den Arbeitsplatz

13.11.2014
Von 


Peter Goldbrunner verantwortet als Area Vice President Southern and Central Europe das Gesamtgeschäft von RES in Zentral- und Südeuropa. Damit ist er auch Teil des EMEA Managment Teams von RES. Der erfahrene Manager ist seit Januar 2016 bei RES und war dort zunächst als Regional Director Central Europe tätig. Zuvor war er mehr als 18 Jahre lang in Managementfunktionen bei Citrix tätig. Vor seiner Zeit bei Citrix war Peter Goldbrunner bei Informix Software beschäftigt.
Durch Virtualisierung und Automation, so das Versprechen von Software Defined Datacenter (SDDC) und Software Defined Networking (SDN), werden Rechenzentren agiler und kostengünstiger. Der Software-Defined Workplace ist die logische Erweiterung dieses Ansatzes auf die Client-Seite.
Mit dem Unternehmen verbunden - aber trotzdem frei.
Mit dem Unternehmen verbunden - aber trotzdem frei.
Foto: Citrix

Schon zu Großrechnerzeiten kam es in der IT auf das funktionierende Zusammenspiel von Hardware und Software an. So gesehen war die IT schon immer durch die Software "definiert". Der Begriff "Software-Defined" meint allerdings etwas anderes: die Entkopplung der Applikationen von den Hardware-Ressourcen mittels Virtualisierung und deren effiziente, flexible Bereitstellung durch den Einsatz von Automatisierungswerkzeugen. Ein SDDC ist also nichts anderes als ein virtualisiertes, hochgradig automatisiert betriebenes Rechenzentrum. Hier war es lange ein Hindernis, dass die Netzwerkgeräte im Rechenzentrum nicht virtualisiert betrieben wurden. Software-Defined Networking sorgt nun für die Trennung zwischen der virtuellen Kontrollinstanz und der Netzwerkhardware. So sind vollständig automatisierte Abläufe möglich, zum Beispiel das Verschieben von Anwendungen und Datenbeständen von einem Rechenzentrum in ein anderes nach Bedarf.

Nun taucht mit dem Software-Defined Workplace ein weiterer Begriff in der Debatte um den möglichst effizienten IT-Betrieb auf. Auch auf der Client-Seite stand lange Zeit die Hardware stark im Vordergrund: Der Anwender hatte "seinen" Personal Computer, mit dem er viel flexibler agieren konnte als vormals am Großrechner-Terminal; später hatte er "sein" Notebook und konnte plötzlich sogar unterwegs arbeiten. Wirklich mobil wurde er dann mit dem BlackBerry - doch auch hier war die E-Mail-Nutzung unterwegs an eine bestimmte Hardware gebunden.

Vollständige Entkopplung


Der Software-Defined Workplace hingegen sorgt für die vollständige Entkopplung der Client-Hardware von den genutzten Applikationen, Diensten und Datenbeständen. Er ermöglicht dem Mitarbeiter den Zugriff auf die Ressourcen seines Unternehmens wie auch in der Cloud mit jedem beliebigen Endgerät, vom klassischen PC oder Notebook über Thin Clients bis hin zu Smartphones und Tablets. Dank der konsequenten Trennung von Hardware und Software können Mitarbeiter sogar ihre privaten Geräte im Geschäftsalltag nutzen.

Konzepte wie Terminal-Services, Anwendungs- oder Desktop-Virtualisierung bietet der Markt bereits seit geraumer Zeit, und Arbeitsplätze aus der Cloud (Desktop as a Service) haben mancherorts bereits Fuß gefasst. Doch auch hier geht "Software-Defined" weiter als die reine Virtualisierung: Der softwaredefinierte Arbeitsplatz umfasst neben den Unternehmensanwendungen auch Apps auf dem iPhone, iPad oder deren Android-Pendants. Diese haben sich anfangs der zentralen Kontrolle durch die IT eines Unternehmens entzogen.

Deshalb muss eine softwaredefinierte Architektur Lösungen für die sichere Nutzung entfernter Arbeitsplätze und Applikationen ebenso beinhalten wie ein Enterprise Mobility-Management zur umfassenden Verwaltung mobiler Arbeitsweisen. Dazu zählt nicht nur die zentrale Verwaltung mobiler Endgeräte, sondern auch ein Container für den sicheren Betrieb von Unternehmens-Apps, ergänzt um Produktivitäts-Apps für E-Mail, sicheres Browsen und Webkonferenzen oder auch die Fernsteuerung des PCs per Mobilgerät.

Des Weiteren gewährt der softwaredefinierte Arbeitsplatz nicht nur Zugang zu den Anwendungen und Daten im Unternehmen - vielmehr kann er Cloud-Lösungen ebenso einbinden wie Datenspeicher in der Cloud. Ein Unternehmen sollte hier darauf achten, dass es selbst bestimmen kann, wo welche Daten gespeichert werden - lokal oder in der Wolke.

Einheitlichkeit im Look & Feel

Der Software-Defined Workplace ermöglicht es den Endanwendern, von beliebigen Endgeräten aus sämtliche Ressourcen zu nutzen, die der Arbeitgeber für sie freigegeben hat. Und dies stets mit einem einheitlichen Look & Feel, was die Bedienung erheblich erleichtert und damit Helpdesk-Anrufe vermeidet. Für die Administratoren wiederum sind intuitive Verwaltungslösungen gefordert, um das Management der Software-Defined Workplaces weitgehend zu vereinfachen und zu beschleunigen.

Der softwaredefinierte Arbeitsplatz ermöglicht die Einführung neuer, mobilitätsgetriebener Arbeitsabläufe ebenso wie das bequeme orts- und geräteunabhängige Arbeiten und das sichere Sharing von Informationen. So vereint der Software-Defined Workplace das Beste aus zwei Welten: maximale Flexibilität für die Endanwender und maximale Effizienz für den IT-Betrieb. (bw)