Social-Business-Collaboration setzt auf persönliche Interaktion
Während Softwareportale auch in ihrer "sozialen" Form datengetrieben sind und formalisierte Workflows abbilden, steht bei SBC-Tools die digital gestützte menschliche Interaktion im Mittelpunkt. Zunächst waren sie dazu gedacht, die aus dem Web 2.0 und sozialen Medien bekannten Tools wie Chats, Wikis, Blogs, Microblogs, Profiling, Ranking etc. (siehe Tabelle) unter einer gemeinsamen Oberfläche zusammenzufassen und in einer sicheren Unternehmensumgebung zur Verfügung zu stellen. Es geht darum, das Wissen der Mitarbeiter, externer Dienstleister und letztlich auch Kunden über Abteilungsgrenzen hinaus zu aktivieren, gemeinsam Ideen zu entwickeln, Experten schneller zu finden, sich über Dokumente und Projekte auszutauschen sowie zu wissen, womit sich andere im Unternehmen gerade beschäftigen. Konkret möchten Unternehmen damit zum Beispiel ihr internes E-Mail-Aufkommen reduzieren, Reise- und Kommunikationskosten senken, die Innovationsrate steigern sowie ganz allgemein die Zusammenarbeit und den Austausch zwischen den Mitarbeitern beziehungsweise zwischen Mitarbeitern und Kunden verbessern.
Social-Business-Software soll dank intuitiver Bedienbarkeit (Facebook für Unternehmen) Kommunikation und Collaboration vereinfachen, beschleunigen und insgesamt effektiver machen. Das setzt allerdings einen gewissen Kulturwandel voraus, mit dem sich mehr hierarchisch organisierte Unternehmen nicht ganz leichttun. SBC funktioniert nämlich dann am besten, wenn die Bereitschaft zum Teilen von Informationen groß ist, hierarchieübergreifend offen kommuniziert wird sowie Eigeninitiative und gegenseitiges Vertrauen großgeschrieben werden. Große und mittlere Firmen setzen inzwischen auf SBC. Beispiele sind die Autozulieferer Continental und Bosch, das Pharmaunternehmen Merck, der Schuhhändler Hamm Reno, aber auch der zur Fressnapf-Gruppe gehörende Tiernahrungsfilialist Megazoo. Dieser hat mit Hilfe einer SBC-Lösung den Austausch zwischen Zentrale, Filialen und Mitarbeitern vereinfacht und Defizite in der Kommunikation zwischen Zentrale und Filialen behoben, Warenüberhänge reduziert und die holprige Personaldisposition verbessert.
- Top 100: Collaboration Software
Die Auswahl an Werkzeugen, die das Zusammenarbeiten und Kommunizieren in Teams verbessern, wird bunter. Die Anbieter von Unified-Communications-Software und Videokonferenzsystemen bekommen neue Konkurrenz, etwa durch Social-Networking-Dienste und Collaboration-Services aus der Cloud. - Umsätze weltweit
Angaben in Millionen US-Dollar<br>Quelle: Gartner - Umsätze EMEA
Angaben in Millionen US-Dollar<br>Quelle: Gartner - Umsätze Deutschland
Angaben in Millionen US-Dollar<br>Quelle: Gartner - Marktanteil weltweit
Angaben in Prozent<br>Quelle: Gartner - Marktanteil EMEA
Angaben in Prozent<br>Quelle: Gartner - Marktanteil Deutschland
Angaben in Prozent<br>Quelle: Gartner
Themen wie die Anbindung an Business-Software wie Office, CRM oder ERP waren in Social-Business-Collaboration-Tools zunächst genauso nachgelagert wie die Abbildung formalisierter Workflows und Prozesse. In jüngster Zeit reagieren die Anbieter allerdings auf die Wünsche der Unternehmen. Ihre Produkte beinhalten inzwischen vermehrt Schnittstellen zu Business-Software, so dass auch aus SBC-Produkten heraus Dokumente bearbeitet werden können und auf CRM- oder ERP-Daten zugegriffen werden kann.