So wird Ihre UEM-Migration ein Erfolg

23.07.2024
Von Lukas Schönbächler
Die Migration von einer UEM-Lösung (Unified Endpoint Management) zu einer anderen, etwa Microsoft Intune, ist eine komplexe Aufgabe. Aber machbar.
Der Wechsel auf eine neue Verwaltungslösung für (mobile) Endgeräte ist kein Hexenwerk - wenn man einige Grundsätze bei der UEM-Migration beachtet.
Der Wechsel auf eine neue Verwaltungslösung für (mobile) Endgeräte ist kein Hexenwerk - wenn man einige Grundsätze bei der UEM-Migration beachtet.
Foto: MAYA LAB - shutterstock.com

Unternehmen, die auf eine neue UEM-Plattform umsteigen möchten, müssen verschiedene Faktoren berücksichtigen, um eine reibungslose und erfolgreiche Migration sicherzustellen. Wir beleuchten häufige Grundsatzfragen und bieten Lösungen sowie Best Practices für eine erfolgreiche UEM-Migration.

UEM-Migration vorbereiten

Compliance: Unternehmen müssen sicherstellen, dass die neue UEM-Lösung alle relevanten gesetzlichen und regulatorischen Anforderungen erfüllt, einschließlich der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Der Standort des Anbieters kann bei der Sicherstellung der Compliance von entscheidender Bedeutung sein. Dabei sollte der IT-Verantwortliche die Compliance-Anforderungen bereits in der Planungsphase sorgfältig überprüfen, um spätere Probleme zu vermeiden.

On-Premises oder Cloud: Eine der wichtigsten Entscheidungen, die früh im Prozess getroffen werden sollte, ist die Wahl zwischen On-Premises oder Cloud. Cloud-basierte Lösungen bieten Skalierbarkeit und geringere Anfangsinvestitionen, haben jedoch ein hohes Lock-in-Potenzial und bieten möglicherweise weniger Flexibilität bei Anpassungen. On-Premises-Lösungen bieten ein Höchstmaß an Datensicherheit, erfordern jedoch interne Ressourcen für die Implementierung und Wartung. Unternehmen sollten die Vor- und Nachteile beider Ansätze unter Berücksichtigung ihrer langfristigen IT-Strategie abwägen.

MDM-Hersteller: Die UEM-Lösung sollte zur Unternehmensgröße passen. Große Lösungen bieten oft mehr Sicherheit und Funktionalität, können jedoch für kleinere Unternehmen überdimensioniert und teuer sein. Lösungen kleinerer Hersteller bieten oft weniger Funktionalität, gehen aber erfahrungsgemäß stärker auf Kundenbedürfnisse ein, bieten oft einen persönlicheren Support und die Lösung ist in der Regel leichter zu handhaben und hat keinen unnötigen Ballast.

Bedürfnisse und Anforderungen: Zu Beginn des Projekts sollte ein Pflichtenheft oder eine Bedarfsanalyse erstellt werden. Funktionalitäten wie Datenzugriff, Single Sign-On (SSO) oder branchenspezifische Apps sollten aufgelistet werden. MDM-Hersteller-agnostische Lösungen, etwa für SMB-Datenzugriff oder SSO, bieten maximale Flexibilität und Kompatibilität. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Portabilität von Softwarelösungen. Abhängigkeiten von proprietären Systemen sollten vermieden werden, um Lock-in-Situationen zu vermeiden.

SSO und SMB müssen nicht Teil der UEM-Plattform sein, unabhängige Lösungen bieten Flexibilität.
SSO und SMB müssen nicht Teil der UEM-Plattform sein, unabhängige Lösungen bieten Flexibilität.
Foto: Hypergate

Kosten: Die Kosten der neuen UEM-Lösung setzen sich aus Lizenzgebühren, Implementierungskosten und laufender Wartung zusammen. Ein sorgfältiger Kostenvergleich ist daher unerlässlich. Unternehmen sollten dabei aber nicht nur die direkten Kosten, sondern auch die indirekten Kosten wie Schulung, Support und mögliche Ausfallzeiten berücksichtigen. Gespräche mit Referenzkunden helfen hier, böse Überraschungen zu vermeiden.

Support: Ein guter Support des Anbieters und der Lösung ist entscheidend und kann den Unterschied zwischen einer erfolgreichen und einer problematischen Migration ausmachen. Unternehmen sollten daher sicherstellen, dass der Support gut erreichbar und reaktionsschnell ist.

Partnerlandschaft: Die Verfügbarkeit von Servicepartnern mit Experten, die bei der Migration unterstützen können, ist ein weiterer, wichtiger Aspekt. So kann die Zusammenarbeit mit erfahrenen Partnern die Migration erheblich erleichtern und beschleunigen. Darüber hinaus bieten diese Partner oft zusätzliche Dienstleistungen und Support-Funktionen an, die über das hinausgehen, was der Anbieter selbst leisten kann. Unternehmen sollten dabei prüfen, ob es zertifizierte Partner gibt, die in ihrer Region tätig sind und über das notwendige Know-how verfügen. Da diese Partner bereits Erfahrungen mit anderen Kunden gesammelt haben, können sie die Migration effizienter gestalten.

Vorhandenes Know-how: Vorhandenes Know-how der Mitarbeiter im Umgang mit der neuen UEM-Lösung kann die Implementierung erleichtern und sollte bei der Evaluation berücksichtigt werden. Anderenfalls sind Schulungen und Weiterbildungen unumgänglich. Wichtig ist dabei, dass Unternehmen bereits in der Planungsphase den Schulungsbedarf ermitteln und sicherstellen, dass die notwendigen Ressourcen zur Verfügung stehen. Eine gut geschulte IT-Abteilung kann Probleme schneller lösen oder sogar vermeiden.

Best Practices für die UEM-Migration

Vorbereitung, Schulung und Kommunikation: Eine gründliche Vorbereitung ist der Schlüssel zum Erfolg. Alle Beteiligten sollten frühzeitig informiert und geschult werden. Eine klare Kommunikation über die Migrationsschritte und die Erwartungen an die Endbenutzer ist ebenfalls unerlässlich. Hier empfiehlt sich eine detaillierte Kommunikationsstrategie, die alle Phasen der UEM-Migration abdeckt - von der Ankündigung über Schulungen bis hin zu regelmäßigen Updates während des Migrationsprozesses.

Migrationswerkzeuge: Auf der technischen Seite können Migrations-Tools den Prozess erheblich erleichtern. Werkzeuge wie der EBF Onboarder bieten automatisierte Migrationsprozesse und minimieren den manuellen Aufwand. Sie ermöglichen einen nahtlosen Transfer von Geräten und Daten und reduzieren so die Fehleranfälligkeit.

Schrittweise Migration: Eine schrittweise UEM-Migration beginnt mit einem Pilotprojekt mit technisch versierten Nutzern. Danach wird die Migration schrittweise auf alle anderen Anwender ausgeweitet. Dies hilft, mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen und zu beheben, entlastet die IT-Abteilung und ermöglicht eine bessere Kontrolle über den Prozess.

Updates und Sicherheitspatches: Regelmäßige Updates und Patches sind entscheidend für die Sicherheit und Aktualität der UEM-Lösung. Unternehmen sollten klare Richtlinien und einen strukturierten, automatisierten Update-Prozess etablieren, um sicherzustellen, dass alle Geräte stets aktuell und sicher sind.

Support: Ein guter Support durch den Anbieter ist ebenfalls wichtig, um schnell auf Probleme reagieren zu können. Unternehmen sollten sicherstellen, dass sie Zugang zu einem zuverlässigen Support-Team haben, das in der Lage ist, zeitnah Lösungen für auftretende Probleme bereitzustellen. Direkte Kontakte sowohl auf Vertriebs- und Produktebene als auch zu technischen Ansprechpartnern sind entscheidend. Dies ermöglicht im Notfall den sofortigen Zugriff auf die richtigen Ressourcen.

Nichts überstürzen in Sachen UEM

Eine erfolgreiche Migration auf eine neue UEM-Plattform erfordert sorgfältige Planung, umfassende Vorbereitung und klare Kommunikation. Unternehmen müssen ihre Anforderungen und die Kompatibilität der neuen Lösung genau prüfen. Eine Migration ist also keine unlösbare Aufgabe, sondern sollte als Chance gesehen werden, Lock-in-Effekte zu vermeiden, um zukünftig flexibel auf die beste Lösung umsteigen zu können.

Mit einer durchdachten Strategie und der richtigen Unterstützung können Unternehmen die UEM-Migration erfolgreich meistern, ihre IT-Sicherheit verbessern und ihre Geschäftsprozesse optimieren. (mb)