Software birgt große Chancen für Rechenzentren
Neben der Hardware kann auch die Software für eine Verringerung des Energieverbrauchs sorgen. Durch intelligente Überwachung und ständiges Verbessern unterstützen Workload- Optimierer das Einsparen von Ressourcen. Laut der von Cisco in Auftrag gegebenen Studie "The Forrester Total Economic Impact" haben Kunden auf diese Weise ihren Ressourcenverbrauch für Prozessoren und Speicher um 20 Prozent reduziert - bei gleichbleibender oder sogar verbesserterLeistung.
Das kann sogar so weit gehen, dass sich ganze Server abschalten lassen, ohne dass im RZ auch nur ansatzweise eine Überlastsituation entsteht. Sollte dennoch aufgrund steigenden Ressourcenbedarfs eine kritische Schwelle überschritten werden, gibt es Möglichkeiten, Hardware hinzuzuschalten oder Workloads automatisiert neu zu verteilen. Die dafür benötigte Software muss nicht im eigenen Rechenzentrum laufen, sie kann auch in mandantenfähig und sicher in der Cloud oder - bei besonders hohen Sicherheitsanforderungen - in der Private Cloud bereitstehen.
Nicht nur die IT-Infrastruktur, auch die Kühlsysteme in den Rechenzentren können überdimensioniert sein. Anhand von Industriestandards lassen sich angemessene Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen gewährleisten.
7 Tipps, um Energie im Rechenzentrum zu sparen
Zu den rein technischen Lösungen sollten Unternehmen noch folgende begleitenden Maßnahmen durchführen, um die Energieeffizienz im Data Center zu verbessern:
Regelmäßige Nutzungsprüfungen: Eine manuelle oder idealerweise automatisierte Analyse zeigt die Auslastung von Servern, Speichern, Netzwerken und Gebäudeeinrichtungen. So können Unternehmen Stellen mit niedrigen Effizienzraten erkennen und optimieren.
Organisatorische Umgestaltung: Sollen IT und Gebäudemanagement enger zusammenarbeiten, ist es sinnvoll, Fachleute aus dem Bereich Facilities Management in IT-Entscheidungsprozesse einzubeziehen. Unternehmen sollten versuchen, das Beste aus beiden Welten zusammenzuführen und zu nutzen.
Messen, überwachen und verwalten: Diese Anforderung umfasst das Standardisieren von Metriken und Management-Anwendungen, inklusive dem Implementieren einer netzwerkbasierten Verwaltung von IT- und Nicht-IT-Anlagen. Unternehmen sollten dabei das Netzwerkmanagement mit Server-, Speicher- und Facility-Management-Anwendungen integrieren.
Analyse des Leistungsprofils: Leistungsprofile von Komponenten, Systemen und Diensten zeigen deren Eigenschaften in einer bestehenden Infrastruktur. Dazu gehört das Benchmarking der Leistungsmerkmale und das Anwenden von Standards für neue Dienste und Infrastrukturen.
Speicherkonsolidierung: Die Implementierung von Director-Class-Switching, Common Fabric, Servicemodulen und Sprachdialogsystemen (IVR) erhöht die Nutzung von Speicherressourcen um bis zu 70 Prozent.
Optimierte Anwendungsbereitstellung: Neuere Ansätze stellen Sicherheits-, SSL-Offload- und Load-Balancing-Services über eine Service-Modul-Architektur bereit, im Gegensatz zu einer Appliance-basierten Architektur.
Erweiterte Dienste: Professionelle Services von Dienstleistern und Partnern unterstützen IT-Experten beim Planen, Gestalten, Prüfen und Bewerten von Gebäudeeinrichtungen und Infrastruktur.
Innovative Hardwarelösungen reduzieren den Stromverbrauch im Data Center bei höherer Leistung und geringerer Abwärme. Gleichzeitig spart eine Konsolidierung der Services und Applikationen nachhaltig CO2. Den optimalen Grad an Energieeffizienz können Unternehmen durch eine ständige Überwachung und Optimierung erreichen, wofür sich der Einsatz intelligenter Softwaresysteme anbietet. (hv)