Neuronale Netzwerk-Methode
Noch im Forschungsstadium stecken die neuronalen Netze. Der Grundgedanke besteht darin, Systeme zu schaffen, die das Verhalten von Lebewesen intelligent nachvollziehen können. Ähnlich wie das menschliche Gehirn schließen sie von einer Tatsache auf eine andere. Ein Feld ist die Semantik. Semantische Technologien analysieren Wörter, Bilder oder Töne nicht mit herkömmlichen Verfahren wie einer Einzelbegriffanalyse. Im Gegenteil: Sie stellen inhaltliche Zusammenhänge her und erfassen damit die Bedeutung von Informationen. Bei dem Wort "Decke" kann damit beispielsweise eine Zudecke gemein sein oder die Decke, an der die Lampen hängen. Mit diesen Technologien sollen Computerprogramme besser nachvollziehen können, in welchem Kontext Daten abgespeichert wurden. Das schleißt auch eine Wertung, wie Menschen zu bestimmten Dinge stehen - ob sie sie gut finden oder schlecht - mit ein. Darüber hinaus können Computer aus den Inhalten logische Schlüsse ziehen und selbständig Zusammenhänge zwischen unterschiedlichen Informationen aus mehreren Quellen erkennen und herstellen. Google hat zu diesem Zweck Anfang des Jahres DeepMind gekauft.
- Google Sky, Flights, Lego und Co.
Google als Suchmaschine kennen viele. Doch nur wenige wissen, dass Google etwa einen virtuellen Legobaukasten, eine Art Trivial Pursuit oder eine Online-Version des Atari-Klassikers Breakout offeriert. Wir stellen einige der verblüffenden Features und Tools vor. - Atari Breakout
Die us-amerikanische Bildersuche von Google überrascht bei der Sucheingabe "Atari Breakout" mit einer Online-Version des Videospiele-Klassikers. - Virtuelles Lego
Unter der Website "buildwithchrome.com" stellt Google einen virtuellen Legobaukasten bereit. Neben dem einfachen Bauen, ... - Virtuelles Lego
... kann der Baumeister auf einer virtuellen Landkarte Sehenswürdigkeiten errichten und mit anderen teilen. - Google Sky
Sie wollen in ferne Galaxien aufbrechen? Kein Problem, mit Google Sky können Sie die Reise sofort antreten. Den Weltraum bildet Google mit Hilfe von NASA-Aufnahmen nach- - Google Flights
Sie such nach günstigen Flügen? Dann geben Sie doch einfach Ihre Flugstrecke in die Google Suche ein. Google vergleicht dann automatisch für Sie die Preise. - Google Flights
Zudem ist Google Flights deutlich informativer als die Preisvergleichsseiten. So wird auf einer Karte auch gleich der Flugpreis zu anderen Destinationen in der Nähe des Zieles angezeigt. - Google Flights
Praktisch ist auch, dass der Flugsuchende gleich über die erwartete Preisentwicklung informiert wird. Wer hier flexibel ist kann eventuell deutlich sparen. - Google Fonts
Die Standardschriften auf Web-Seiten langweilen Sie? Dann könnte Sie Google-Fonts interessieren. Der Suchmaschinen-Gigant stellt hier 647 Fonts-Familien inklusive Code-Schnipsel zum Einbinden in die eigenen Website bereit. - DDoS-Angriffe visualisieren
Google Digital Attack Map zeigt nicht nur wieviele DDoS-Angriffe gefahren wurden, sondern auch wo die Angreifer herkamen. - Google Art Project
Einen virtuellen Rundgang durch einige der bedeutestenden Sammlungen weltweit eröffnet Google Art Project. Knapp über 70.000 Ojekte kann der Besucher entdecken und betrachten. - Google Art Project
Die Exponate werden in der Regel in hoher Auflösung dargestellt. Informationen zu den Werken und den Künstlern werden am Bildrand eingeblendet. - Google Ngram
Knapp 5,2 Millionen Bücher, die zwischen 1500 und 2008 gedruckt wurden, können mit dem Ngram Viewer nach Wortfolgen durchsucht werden.
Was genau Google nun mit Hilfe der Neuronale Netzwerk-Methode plant, kann man nur mutmaßen. Fest steht, dass Google eine neue Domäne erobern will - das "Internet der Dinge". In Verbindung mit selbstlernender künstlicher Intelligenz könnte das unseren Alltag stark verändern. Ein Beispiel ist der Dienst Google Now. Der Dienst soll dem Nutzer automatisch all jene nützliche Informationen zukommen lassen, die der Kunde gerade braucht. Auch neue Marketing-Botschaften dürften da eines Tages eingeschlossen sein - höchst persönlich und individuell.
Fazit: Logische Verknüpfungen ergeben nicht immer sinnvolle Vorschläge
Manche Kunden wissen genau, was sie kaufen wollen, andere kaufen erst nach ein wenig Inspiration. Wer nun das Verhalten seiner Kunden detailliert analysiert und versteht, macht mehr Umsatz. Eine genaue Clusterung von Informationen ist dabei unabdingbar - auf einer kollektiven und auf einer persönlichen Ebene.
Die kollektive Ebene ermöglicht es, dem Kunden Produkte vorzuschlagen, auf die er selbst vielleicht nicht gekommen wäre. Die individuellen Profilebene wiederum garantiert, dass so gut wie keine Fehlvorschläge unterbreitet werden.
Letzten Endes geht es darum, jedem Kunden genau die Produkte präsentieren, die für ihn gerade relevant sind. Doch es sind Stolperfallen vorprogrammiert: Produkte, die gerade erst gekauft wurden oder Produkte, die nur datenbanktechnisch logische Vorschläge darstellen, jedoch nicht inhaltlich sinnvoll sind, können den Kunde eher verschrecken. Ein Ausweg ist die Analyse mithilfe der neuronalen Netzwerkmethode. Doch hier werden noch ein paar Jahre vergehen, bis die Technik Standard ist.