Efail: Verschlüsselte Mails lassen sich von Angreifern lesen
Im Mai 2018 veröffentlichten Sicherheitsexperten eine schwere Lücke in der Mailverschlüsselung. Mit OpenPGP und S/MIME verschlüsselte E-Mails waren unter anderem in den Mailprogrammen Microsoft Outlook, Apple Mail oder Thunderbird anfällig gegen Angriffe. Angreifer konnten aufgrund unzureichender Integritätssicherung verschlüsselte Mails abfangen, verändern und eigenen Code einfügen. Der Mailclient des Empfängers, der eine derart manipulierte verschlüsselte Mail empfing, entschlüsselte sie und zeigte dann deren Inhalt an. Der vom Angreifer eingeschleuste Code konnte dann aber dazu führen, dass Teile des verschlüsselten Mailtextes an den Server des Angreifers geschickt wurden.
Anwender konnten die als Efail bezeichnete Sicherheitslücke unter Umständen dadurch reduzieren, dass sie das Nachladen von Bildern oder das Ausführen von HTML abschalteten. Diese Maßnahmen lösten das Sicherheitsproblem aber nicht grundsätzlich.
Längst haben aber Updates der Entwickler der Mailclients diese Sicherheitslücke geschlossen; hier beispielsweise Apple. Denn die Verschlüsselung selbst wurde nicht geknackt.
zu 3) So verschlüsseln Sie archivierte E-Mails
Wenn Sie einen E-Mail-Client oder eine App auf Ihrem Computer oder Mobilgerät nutzen, anstatt Ihre Mails via Browser abzurufen, sollten Sie sicherstellen, dass auch Ihre gespeicherten und archivierten Mails vor Fremdzugriff geschützt sind. Am besten verschlüsseln Sie dazu gleich Ihren kompletten PC, Laptop oder Ihr Mobilgerät – denn gerade die Mobilität mancher Geräte stellt ein erhöhtes Risiko für Diebstahl und Verlust dar. Wie Sie eine komplette Festplatte und USB-Sticks verschlüsseln, lesen Sie in unseren Ratgebern:
Festplattenverschlüsselung und Bitlocker-Verwaltung für Profis
Hier stellen wir Ihnen außerdem Software zur Verschlüsselung ihrer Festplatten vor:
Verschlüsselung - die besten Gratis-Datentresore.
Mit Veracrypt gibt es auch ein bekanntes Gratis-Tool zur Verschlüsselung Ihrer Daten. Und hier zeigen wir Ihnen die Verschlüsselung unter Android. Im mobilen Bereich ist es am sinnvollsten, ein Betriebssystem zu nutzen, das volle Geräteverschlüsselung mit PIN und Passwort unterstützt.
Mail-Verzeichnis unter Windows gezielt verschlüsseln
Bei Desktops und Laptops lassen sich auch nur die E-Mails verschlüsseln, wenn Sie von einer Verschlüsselung des kompletten Geräts absehen wollen. Die vorinstallierten Funktionen von E-Mail-Clients variieren, überprüfen Sie sie also im Voraus für Ihre spezielle Software und Version. Verfügt Ihr Client nicht über eine vertrauenswürdige Verschlüsselung, verschlüsseln Sie stattdessen das Verzeichnis, in dem Ihre E-Mails gespeichert werden. Nutzen Sie beispielsweise die Professional, Business oder Ultimate Edition von Windows, lassen sich archivierte E-Mails – ganz gleich welchen Client Sie nutzen – über die Windows-eigene Encrypted File System (EFS) Funktion verschlüsseln. Suchen Sie dazu zuerst die Datei(en), die Ihr Client benutzt, um Ihre Nachrichten zu speichern; Microsoft Outlook nutzt beispielsweise eine .pst-Datei oder eine .ost-Datei für Exchange-Konten. Unter Windows XP zum Beispiel finden Sie die Datei unter C:\Dokumente und Einstellungen\Ihr Nutzername\Lokale Einstellungen\Anwendungsdaten\Microsoft\Outlook.
Sobald Sie herausgefunden haben, wo Ihr Client die Daten speichert, rechtsklicken Sie auf den Ordner, der die Dateien enthält, wählen Sie Einstellungen, klicken Sie auf Erweitert und im neuen Fenster setzen Sie ein Häkchen bei "Inhalt verschlüsseln, um Daten zu schützen".
Damit wäre Ihr Teil der Arbeit erledigt. Das EFS-Feature öffnet und entschlüsselt Dateien dann automatisch, wenn Sie mit Ihrem Windows-Konto angemeldet sind. Vergessen Sie nicht, die Verschlüsselung zu deaktivieren, bevor Sie Windows neu installieren, oder Ihr Windows-Konto verändern – sonst sind Sie womöglich später nicht mehr in der Lage, Ihre eigenhändig verschlüsselten Dateien wieder zu entschlüsseln.
(PC-Welt)