Pendeln gehört für viele Arbeitnehmer zum Alltag. Denn wer nicht das Glück hat, ständig im Homeoffice arbeiten zu dürfen, muss wohl oder übel zur Arbeit fahren. Sind Wohn- und Arbeitsort auch nur wenige Kilometer voneinander getrennt, bedeutet das für den Arbeitnehmer schon ein Pendeln. Bei Beschäftigten, deren Firma weiter entfernt ist, stellt sich die Frage nach dem Pendeln hingegen erst gar nicht. Fakt ist: Arbeitnehmer, die weite Strecke zurücklegen, müssen nicht nur mit gesundheitlichen Einbußen rechnen.
Lange Arbeitswege, wenig Freizeit
Natürlich kann nicht jede kurze Fahrt zum Arbeitgeber als Pendeln bezeichnet werden. Solange sich der Arbeitgeber in kurzer Entfernung zum Wohnort befindet, sehen wir das als normal an. Ist aber die einfache Strecke, die ein Arbeitnehmer zurücklegt, länger als 25 Kilometer, gilt er bereits als Fernpendler. Die zurückzulegende Wegstrecke ist dabei aber gar nicht das Schlimmste.
Untersuchungen zeigen aber, dass die Zeit, die für die An- und Abfahrt zum Arbeitsplatz benötigt wird, einen erheblichen Einfluss auf unser Wohlbefinden hat. Die Fahrzeit ist durchaus unterschiedlich: Fast 35 Prozent der Arbeitnehmer benötigen bis zu 30 Minuten zum Arbeitsplatz und neun Prozent sind sogar über eine Stunde unterwegs.
Dabei scheint zunächst klar zu sein, dass sich Arbeitnehmer, die eine sehr lange Anfahrt haben, nicht über ihren Arbeitsweg freuen. Der Grund: Wer länger im Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln sitzt, hat weniger Freizeit. Das ist dann besonders ärgerlich, wenn darunter nicht nur die Freunde, sondern auch die Familie und die Beziehung leiden.
Tipps, um die Pendel-Belastung zu reduzieren
Die Auswirkungen einer langen Fahrdauer zum Arbeitsort sind vielfältig. Viele dieser Arbeitnehmer kommen nach einem langen Arbeitstag gestresst nach Hause. Denn zu dem Druck am Arbeitsplatz kommt auch noch der Stress der Fahrt hinzu, weil oft nicht alles reibungslos klappt. Mal hat die Bahn Verspätung, ein andermal stehen sie im Stau. Das ist ärgerlich und verhagelt Pendlern ganz schön die Laune.
Bei schlechter Stimmung ist der nächste Streit mit dem Partner dann vorprogrammiert. Es ist daher nicht verwunderlich, dass Fernpendler ein bis zu 40 Prozent höheres Risiko einer scheiternden Beziehung tragen. Untersuchungen zeigen, dass sich die Lage erst nach ungefähr fünf Jahren wieder normalisiert, wenn sich die Partner an das Pendeln gewöhnt haben.
Neben den ungünstigen Auswirkungen im zwischenmenschlichen Bereich kann langes Pendeln auch schlecht für unsere Gesundheit sein: Wir sitzen zu lange, bekommen Rückenschmerzen, der Blutdruck erhöht sich und durch viel Fast Food zwischendurch steigen auch noch unsere Blutfettwerte. Grund genug, beim Pendeln auf die eigene Gesundheit zu achten und Stress abzubauen. Hier drei Tipps für Pendler:
1. Bahn statt Auto
Besserverdienende Arbeitnehmer fahren häufig selbst und pendeln lieber mit dem Auto. Das muss aber nicht die beste Wahl sein. Denn wer selbst fährt, ist dem Stress und den Strapazen voll ausgesetzt. Wer hingegen auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigt, kann sich fahren lassen und die Zeit so nutzen, wie er möchten. Ein kleines Nickerchen, die nächste Präsentation vorbereiten oder die Lieblingsserie auf dem Laptop schauen - all das ist möglich, wenn man auf den ÖPNV umsteigt. Davon abgesehen wird auch der Umwelt etwas Gutes getan.
2. Gut vorbereitet sein
Wer nicht selbst fährt, kann die die Zeit des Pendelns für die persönliche Weiterbildung nutzen. Mit Apps wie Instapaper oder Read it later kann schon vor der Abfahrt interessante Artikel downloaden und bei Gelegenheit lesen. Oder wer eine klassische Weiterbildung neben dem Job macht, kann dafür die Zeit während des Pendelns nutzen. Denn einige Weiterbildungsträger haben e-Paper im Angebot, die für Lernstoff unterwegs sorgen.
3. Für körperlichen Ausgleich sorgen
Häufiges und langes Sitzen ist schlecht für die Gesundheit. Sitzt man nach einer langen Fahrt auch noch mehrere Stunden am Schreibtisch, sind Rückenschmerzen vorprogrammiert. Statt dem Kollegen eine Mail zu schreiben, kann man dessen Büro gehen und die Angelegenheit persönlich besprechen - das trägt im besten Fall auch noch zu einem besseren Betriebsklima bei. Wer noch mehr gegen Rückenschmerzen und für seine Gesundheit tun möchte, findet bei vielen Krankenkassen spezielle Übungen gegen die große Belastung beim langen Sitzen. (pg)
- Treiben Sie Sport ...
... und ziehen Sie Yoga und weitere Meditationsübungen in Betracht. Diese Übungen sind die besten Mittel gegen Stress und tragen dazu bei, Stressgefühle abzubauen. Ganz abgesehen vom gesundheitlichen Nutzen dienen die Trainings auch dazu, den Stress besser zu managen. - Lernen Sie gut zu atmen
Obwohl wir natürlich seit unserer Geburt atmen, wissen die meisten von uns nicht, wie man richtig atmet. Viele atmen in einer oberflächlichen Art und Weise - besonders in stressbetonten oder unruhigen Zeiten. Tiefes Atmen durch den Bauch kann zur inneren Ruhe beitragen. Und es hilft, in unbequemen und angespannten Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren. - Bringen Sie ihre Mitarbeiter an einen Tisch, um über jetzige schwere Zeiten zu sprechen
Wer sich die Zeit nimmt um darüber zu sprechen, wie die vielen Veränderungen und Schwierigkeiten am Arbeitsplatz die einzelnen Mitarbeiter bewegen, kann die Arbeitsmoral heben. Es ist ein Fehler zu glauben, Menschen seien nicht verängstigt und besorgt und der Arbeitsplatz sei davon nicht betroffen. - Fordern Sie zu positiven, lösungs-orientierten Antworten auf
Die Zeiten sind angespannt und schwierige Veränderungen in Organisationen sind die Regel. Daher sind Ehrlichkeit, Glaubwürdigkeit und Offenheit so wichtig. Heute ist es mehr als je zuvor entscheidend, eine positive Einstellung in der Belegschaft auszulösen. Stellen Sie Fragen, die zu Lösungen ermuntern wie "Was läuft heute gut, was sind unsere Stärken, wie möchten wir, dass dieses Unternehmen aussieht?" - Seien Sie mit den Gedanken und mit dem Herzen bei der Sache.
Leute arbeiten intensiver für das, woran sie glauben und was sie zur Schaffung beigetragen haben. Das ist ein entscheidender Punkt, der während einer tiefgreifenden Umgestaltung am Arbeitsplatz geprüft werden muss. Was das mögliche Ausmaß des Arbeitsplatz-Wandels betrifft, sollten Mitarbeiter frühzeitig in die Entwicklung einbezogen werden. - Lernen Sie Ihre eigenen Gefühle zu erkennen
Bücher, Gruppen, Familie und enge Freunde sowie Trainer können wichtige Quellen sein, um sich den eigenen Gefühlen bewusster zu werden. Auch kann man dadurch leichter lernen, mit diesen Gefühlen umzugehen, um sich über sein Verhalten im Klaren zu werden. Besonders sollte man darauf achten, wie man andere Menschen anspricht. - Geben Sie als Führungskraft ein gutes Beispiel
Was man tut oder lässt, hat direkten Einfluss darauf, was Mitarbeiter glauben, was akzeptabel ist. Seien Sie ein überzeugendes Beispiel dafür, dass ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Beruf und Privatleben von Bedeutung ist. Essen Sie mit anderen zu Mittag und motivieren Sie Kollegen dazu mitzukommen. Auch Spaß und Lachen am Arbeitsplatz sind erwünscht, da dies Stress reduzierende Faktoren sind. - Nehmen Sie sich Zeit für gute Nachrichten
Wer sich immer nur auf das Negative konzentriert, tut weder seiner Gesundheit noch seiner Denkweise einen Gefallen. Und seien wir ehrlich: Der Anteil an positiven und erbaulichen Geschichten in den Nachrichten fällt eindeutig spärlich aus. Es ist extrem wichtig, sich so gut wie möglich von jeglichem Trübsal abzukapseln und wieder mit Leuten Kontakt aufnehmen bzw. Dinge zu tun, die Spaß machen. - Halten Sie sich von überflüssigen Dingen frei
Konzentrieren Sie sich auf den Kern Ihrer Arbeit. Jetzt ist Zeit, mit den Mitarbeitern Prioritäten zu setzen und sich darüber Gedanken zu machen, welche Projekte einen perfekten Lösungsansatz erfordern. Nicht jedes Projekt kann an oberster Stelle stehen. Gerade in wirtschaftlich angespannten Zeiten sind Brainstorming-Sitzungen wichtiger denn je.