Schritt 2: Befüllen der Arbeitgebermarke mit Content
Gemeinsam mit den Führungskräften herausarbeiten, wie Personal von Social Media profitieren kann und welche Themen für das Arbeitgeberimage relevant wären.
Was zeichnet Ihr Unternehmen als Arbeitgeber aus? Zum Beispiel: Markenversprechen, klare Positionierung, Leitbilder und Unternehmenswerte.
Vermitteln dieser definierten Botschaften immer und überall durch Themen, Kommentare und Dialoge.
Übersetzen der zentralen Botschaften der Arbeitgebermarke bewusst in Anlässe für Interaktion und Konversation, wie zum Beispiel Challanges und Gewinnspiele.
Schaffen von internen und externen Begebenheiten, wie Workshops, Brainstorming-Tage, Messen oder Events, deren Inhalte ebenfalls nach außen kommuniziert werden können.
- Tabus für Bewerber in Social Media-Profilen
Mit unbedachten Äußerungen oder provokativen Fotos rücken sich Bewerber schnell ins schlechte Licht, wie eine Umfrage von CareerBuilder runter 400 Arbeitgebern in Deutschland zeigt. - An schlechten Kommunikationsfähigkeiten...
... des Kandidaten stören sich 35 Prozent der befragten Arbeitgeber. - Informationen über Drogen- und Alkoholkonsum...
... sind für 33 Prozent der Arbeitgeber ein Grund, den Bewerber nicht zu berücksichtigen. - Provokative oder unangemessene Fotos....
.... in Social-Media-Profilen kommen bei 32 Prozent der befragten Unternehmen schlecht an. - Ebenso so viele stören sich an...
... diskriminierenden Kommentaren der Kandidaten in Bezug auf ethnische Zugehörigkeit, Geschlecht oder Religion. - Macht ein Kandidat falsche Angaben..
... zu seiner Qualifikation, ist das für jeden vierten Arbeitgeber ein Grund abzusagen. - Wer über seinen Arbeitgeber schlecht spricht,...
... kommt auch bei potenziellen neuen Arbeitgebern nicht gut an, sagen 19 Prozent der befragten Arbeitgeber. - 18 Prozent der Personaler stört es,
... wenn der Kandidat zu häufig in sozialen Netzwerken postet. - 17 Prozent der befragten Arbeitgeber sehen es nicht gerne,
wenn der Kandidat falsche Angaben über Abwesenheiten gemacht hatte. - Auch eine Präsentation unter unprofessionellem Namen....
... in Social Media-Profilen stört 17 Prozent der Unternehmen. - 10 Prozent stört es, ...
...wenn sich der Kandidat mit kriminellen Handlungen in Verbindung bringen ließ.
Schritt 3: Aktiv werden
Mitarbeiter zu Botschaftern ausbilden
Vermitteln der Unternehmenswerte und des Leitbilds des Unternehmens an die Mitarbeiter in Abteilungsmeetings, Workshops und Podiumsveranstaltungen.
Einen Guideline für Mitarbeiter erstellen, wie sie gewinnbringend das Arbeitgeberimage unter ihren sozialen Kontakten verbreiten können.
Keine Verbote in Richtung der Mitarbeiter, sondern Bitten auf Augenhöhe. Die Mitarbeiter müssen wissen, dass Unternehmensleitung und Mitarbeiter gemeinsam als Arbeitgeber im Netz auftreten.
Informieren in Special Interest Blogs zu Personalarbeit 2.0 - wie zum Beispiel wollmilchsau.de.
Kontakt zu Fachkollegen aufnehmen, zum Beispiel auf Business Plattformen wie Xing.
Anlegen eines detaillierten Profils
Sich in passenden HR-Gruppen zu Personalthemen austauschen.
Schritt 4: Kommunikationskanäle zielgerichtet für Personalthemen nutzen
Stellenangebote online verbreiten: über die Firmen-Website mit einschlägigen Social Bookmarks zur Weiterleitung via Facebook, Google+, Xing oder Twitter
über Xing: Promoten Sie Ihre Stellenangebote auf Ihrer Profilseite, auf der Unternehmensseite, in passenden Gruppen
auf Ihrer Facebookseite mit entsprechenden #-Hashtags. Es gibt auch spezielle Facebook-Applikationen für Jobangebot. Diese bieten sich aber nur an, wenn Sie viele Stellenangebote ausschreiben. Aber Sie können auch in Gruppen aus Ihrer Stadt Angebote veröffentlichen.
via 140 Zeichen auf Twitter mit Hashtags und Link zur Online Stellenanzeige
Für Themen zu Ihrer Arbeitgebermarke
Webseite Über uns / Unser Team / Arbeiten bei - mit Bild und Zitaten oder als kleine Filme (siehe BSI), Darstellung der Leitbilder, des Bewerbungsprozesses, Weiterbildungsmöglichkeiten, Transparenz zu Sozialdienstleistungen - möglichst Seiten mit Social Bookmarks versehen
Youtube - emotionale Vorstellung der Arbeitswelt durch kleine Mitarbeiterinterviews, Vorstellung des Chefs, der Arbeitswelt (Einblicke in Teamwork, Arbeitsplätze, Home Office Möglichkeiten etc.)
Vorteile: hervorragende Suche; Videos können sehr leicht geteilt werden.
eigener Blog: KarriereBlog wie bei DATEV oder Azubi-Blog wie bei Mercedes Benz
Facebook - eigener Kanal für Arbeitgeber/ -nehmer-Themen (Stellenangebote, neue Azubis, neue Mitarbeiter, Einblicke in die Arbeitswelt) oder
Xing - Unternehmensseite etablieren,klare Richtlinien dazu erstellen, wie Mitarbeiter-Profil auszusehen hat und wie man Unternehmensinfos/ -botschaften auf Profil / in Gruppen verbreiten kann
Twitter - als eigener Stellenangebots-Kanal, Infos zu Beteiligungen auf Personalmessen, Weiterbildung - als Teaser und Ankündiger von Events, Neuerungen, News mit Verlinkung auf weiterführende Informationen, die Sie auf Facebook, Xing oder Ihrem Blog einstellen.
Bewertungsportale
Prüfen Sie regelmäßig die Einträge auf Arbeitgeber-Bewertungsportalen wie http://www.kununu.com/ und ziehen Sie dementsprechend die Konsequenzen (Beteiligung an Diskussion, Punkte, die dort (negativ, positiv) besprochen werden können Sie für Ihr Arbeitgeberimage thematisch einsetzen). Weitere Bewertungsportale, die Sie kennen sollten sind: http://www.bizzwatch.de, http://www.meinchef.de, http://www.jobvoting.de, http://www.meinpraktikum.de
Auf Karrieremessen oder Unternehmensveranstaltungen für Jobsuchende
können Sie Ihre "Bewerber" zu Botschaftern machen, indem Sie sie bitten, ihre Eindrücke auf Ihrem Facebook-Auftritt zu diesem Event zu hinterlassen (als Kommentar, mit Fotos). Das bringt eine hohe Glaubwürdigkeit.
Nutzen Sie interne Veranstaltungen wie Entwicklungs-/ Trend-/ Zukunftskonferenzen dazu, via Facebook (Posts) und filmisch (Youtube) zu begleiten. So erhalten Bewerber einen Einblick, wie Mitarbeiter in Ihrem Unternehmen die Zukunft gestalten.
- Schockfragen im Vorstellungsgespräch
Nicht selten erleben Bewerber im Vorstellungsgespräch eine böse Überraschung, weil sie unerwartet mit kuriosen Fragen konfrontiert werden. Hier finden Sie die zehn härtesten Fragen, die von der Job-Plattform Glassdoor unter mehr als tausend Posts ausgesucht wurden. - Eiertanz
"Erklären Sie, wie man perfekt Eier kocht." - Lieblingstier
"Wenn Sie ein Tier wären, welches Tier würden Sie sein?" - Luftdruckmessung
"Wie würden Sie vorgehen, um die Höhe eines Gebäudes mit einem Barometer zu messen?" - Börsenwissen
"Welche 30 Unternehmen sind im Dax?" - Lieblingsgeschichte
"Welches ist Ihr Lieblingsereignis der Geschichte?" - Geheimnisverrat
"Was ist Ihr persönliches Geheimnis?" - Primzahlen-Genie
"Wie nennt man möglichst schnell alle Primzahlen bis n?" - Hautpflegebedarf
"Bitte versuchen Sie, den jährlichen Verbrauch von Clearasil in Deutschland einzuschätzen." - Sieben Sachen
"Nennen Sie sieben Dinge, die man mit diesem Stift machen kann." - Milchmädchenrechnung
"Man stelle sich eine Maschine vor, die alle Milch produzieren kann, die Starbucks weltweit an einem durchschnittlichen Tag benötigt. Dazu muss nur die richtige Anzahl von Kühen durch diese Maschine gehen. Wie viele Starbucks-Läden gibt es weltweit? Wie viele Kühe würde ich brauchen? Wie schnell müssten sie durchgehen?"
Egal auf welchen Kanälen ein Unternehmen als Arbeitgeber auftritt, die Botschaften sollten auf allen gleich lauten. Nur dann macht sich ein Arbeitgeber glaubwürdig und unterstreicht seinen Markenkern.
Steuern des Arbeitgeberimages
Egal wie stark ein Unternehmen in Social Media investieren will. Die folgenden Aktivitäten sollte es auf jeden Fall als Arbeitgeber ausführen:
Monitoren Sie regelmäßig auf Arbeitgeberbewertungsportalen wie kununu, was über Sie gesprochen wird.
Reden Sie mit, wenn über Ihr Unternehmen in sozialen Netzwerken gesprochen wird - bleiben Sie dabei authentisch und setzen Sie Ihre Botschaften klar ein.
Arbeiten Sie eng mit PR zusammen und veröffentlichen Sie auf den unternehmenseigenen Social Media Kanälen Themen zur Personalarbeit. Holen Sie Ihre "Talente" dabei emotional ab und bieten Sie ihnen authentische Einblicke in Ihre Unternehmensphilosophie und das Arbeitsumfeld.
Setzen Sie Ihre Mitarbeiter als Botschafter für Ihr Unternehmen ein.
Nutzen Sie Social Media auch für Ihre eigene Personalarbeit (z.B. Xing, Blogs, Foren), sei es als Recruiting Kanal oder zur Positionierung als Fachexperte - um sich z.B. mit Kollegen auszutauschen oder nach Best Practices zu recherchieren.
Suchen Sie Ihre Bewerber über Social Media - Sie können sich anhand deren Aktivitäten im Netz bereits ein Bild von ihnen machen und entscheiden, ob diese zu Ihrem Unternehmen passen.
Personalarbeit bedeutet kommunizieren. Und dabei sind die sozialen Netzwerke unverzichtbar. Denn dort tummeln sich die Bewerber und Mitarbeiter. In nur wenigen Schritten können Unternehmen Social Media in ihr Personalmarketing integrieren, indem Sie zuhören, mitreden und Content entsprechend ihrem Arbeitgeberimage liefern. Dabei sollte eine Firma aber auch immer authentisch bleiben. (bw)