Die Anwender fordern - die Anbieter müssen reagieren
Die ERP-Anbieter reagieren mit verschiedenen Strategien auf die gestiegenen Anforderungen der Kunden. Zum einen wachsen Lösungen funktional in angrenzende Aufgabenbereiche hinein - man spricht hier auch von horizontaler Integration. Durch die Einbindung von Aufgaben wie CRM, ECM, BI und SCM ermöglichen sie eine bereichsübergreifende Auftragsabwicklung, Planung und Steuerung der Unternehmensressourcen mit nur einer Business-Software, ohne dass es zu Problemen durch Medienbrüche, Mehrfacheingaben und inkonsistenter Datenhaltung kommt.
Diesem funktionalen Wachstum sind aber Grenzen gesetzt, insbesondere wenn die Software auch für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) gedacht ist. Denn mit dem Funktionsumfang wächst in der Regel auch die Komplexität einer Software. Mittelständische Unternehmen legen aufgrund ihrer begrenzten Ressourcen jedoch Wert auf schnelle und schlanke Einführungsprojekte. Ist die Software funktional zu mächtig, kann die Effizienz von Projekten bezüglich der Einführung oder einer späteren Anpassung leiden. Die Anbieter großer Softwarepakete versuchen diesem Effekt entgegenzuwirken, indem sie von Branchenspezialisten vorkonfigurierte Templates erstellen lassen, die den Aufwand reduzieren sollen.
Mit der Entwicklung technisch flexibler Plattformen wie zum Beispiel Azure und Sharepoint (Microsoft), Netweaver (SAP) sowie Fusion (Oracle) und deren neuen Möglichkeiten zur Gestaltung von einheitlichen Datenmodellen und Schnittstellen kommt der Markt der Anforderung nach einfacher Integration von Drittlösungen entgegen. Vor diesem Hintergrund deutet sich sogar ein Trend zurück zu Best of Breed an: Die Anbieter dieser Plattformen stellen die Basistechnik zur Verfügung, auf die Spezialanbieter ihre Lösungen nach definierten Standards und Spielregeln "aufsatteln".
Die Entwicklung rollenbasierter Graphical User Interfaces (GUIs) greift die Forderungen der Anwender nach einer hohen Benutzerfreundlichkeit der Software auf. Diese GUIs dienen als zentrales Informationssystem, das alle relevanten Informationen darstellen sowie zusätzliche externe und interne Applikationen mittels Dashboards einbinden kann. Das verspricht eine immense Steigerung der Effizienz. Rollenbasierte GUIs liefern anwenderspezifisch bedarfsgerechte Informationen, um Mitarbeiter im Funktionen- und Datendschungel komplexer ERP-Systeme bestmöglich in ihrem operativen Tagesgeschäft zu unterstützen.
- Confluence
Beim Editieren von Beiträgen bietet Confluence durch zahlreiche Makros eine Fülle von Möglichkeiten. Damit lassen sich die so entstehenden Wiki-Seiten an jedes Look and Feel anpassen und bieten dem Autor viele Darstellungsoptionen. - Confluence
An dieser Stelle bietet Confluence dem Nutzer einen Überblick über die Aktivitäten seiner Kontakte. Das reicht vom Termin, über das Erstellen von Schriftstücken oder Videos bis zum Chat. Dabei ist es eine Frage der Konfiguration, ob die Activity Streams der Kontakte automatisch angezeigt werden oder nur mit deren Zustimmung. - Jive
Der Activity Stream in Jive ist sehr fein granular filterbar. Was der Nutzer nicht sehen will, kann er ausblenden. Durch diese Filter wird Information Overflow vermieden und trotzdem erhält der Nutzer alle für ihn wesentlichen Informationen. - Jive
Beim Editieren eines Beitrags in Jive, wird der Anwender bei weitem nicht so üppig mit Möglichkeiten versorgt wie etwa bei Confluence. Im Gegenteil die Editiermöglichkeiten beschränken sich im Wesentlichen auf die eines Web-Editors. - Sharepoint
Richtig aufgeräumt sieht die persönliche Startseite bei Sharepoint aus, ein weiteres Indiz dafür, dass Microsoft auch bei den Collaboration-Funktionen sehr stark auf den Strukturaspekt setzt. Das macht das ganze übersichtlich, im Hintergrund und für den Nutzer aber wesentlich komplexer als andere Collaboration Tools. - Sharepoint
Auch in Sharepoint lässt sich einstellen, welche Aktivitäten der Nutzer sehen will und welche nicht. Allerdings funktioniert das bei weitem nicht so feingranular wie zum Beispiel bei Jive.