Besser als Nexus und Galaxy Note?

So gut sind die neuen iPads

27.10.2013
Von 
Thomas Rau ist stellvertretender Chefredakteur PC-WELT Print bei IT-Media. 

iPad Mini: Jetzt mit Retina-Display

Wie erwartet wertet Apple das kleine Tablet mit einem Retina-Display auf. Das 7,9 Zoll große Display zeigt 2048 x 1536 Bildpunkte - die Punktdichte liegt bei 324 ppi und damit auf dem Niveau des Nexus 7 - das Alleinstellungsmerkmal Retina-Display hat Apple also inzwischen in jeder Tablet-Größe verloren. Außerdem ist das Retina-Mini mit einem Preis von 389 Euro 160 teurer als das Google-Tablet. Selbst das im Preis gesenkte alte Mini liegt mit 289 Euro deutlich darüber.

Im neuen iPad Mini sitzt mit dem A7 der gleiche Prozessor wie im großen iPad - eine deutliche stärkere CPU ist natürlich alleine aufgrund der hohen Pixelanzahl notwendig gewesen. Damit dürfte das iPad Mini das unangefochen schnellste kleine (Spiele-)Tablet sein, denn das Nexus 7 etwa liegt in den meisten 3D-Benchmarks knapp hinter dem iPad 4. Das iPad Mini soll noch im November verfügbar sein.

Damit hievt Apple sein beiden neuen Top-Tablets ebenso wie sein Top-Smartphone auf die 64-Bit-Ebene. Der größte Vorteil dieser Architektur, nämlich über 4 GB RAM zu nutzen, liegt derzeit noch brach - kein Tablet hat einen so großen Arbeitsspeicher, im Galaxy Note 10.1 sitzen 3 GB, in den meisten Tablets 2 GB. Doch das ist vor allem ein Zeichen an die Entwickler entsprechende Apps zu entwickeln. Dann kann Apple demnächst einfach den Schalter umlegen: Wenn iPads mit riesigen Arbeitsspeicher kommen, stehen die Apps schon bereit, die davon Vorteile haben. Und das kann dann auch speicherintensive Multimedia- oder Busines-Software sein, für die man heute noch ein Notebook benötigt.

Kleine Tablets

iPad Mini 2

iPad Mini

Google Nexus 7

Samsung Galaxy Note 8.0

Display (Zoll)

7,9

7,9

7

8

Auflösung

2048 x 1536

1024 x 768

1920 x 1200

1280 x 800

Punktdichte (ppi)

324

163

323

189

Prozessor (Takt / Kerne)

Apple A7

Apple A5 (1,0 GHz / 2)

Qualcomm Snapdragon S4 Pro (1,5 GHz / 4)

Samsung Exynos 4412 (1,6 GHz / 4)

RAM

<br>

512 MB

2 GB

2 GB

interner Speicher

16 / 32 / 64 GB

16 / 32 / 64 GB

16 / 32 GB

16 / 32 GB

WLAN

11n Dual-Band

11n Dual-Band

11n Dual-Band

11n Dual-Band

Maße (cm)

13,5 x 20 x 0,75

13,5 x 20 x 0,73

11,3 x 20 x 0,85

13,6 x 21 x 0,83

Gewicht (Gramm)

331

304

288

343

Betriebssystem

iOS 7

iOS 6

Android 4.3

Android 4.1.2

Preis

ab 389 Euro

ab 289 Euro

ab 229 Euro

ab 399 Euro

Foto: Apple

Die neuen iPads: Fazit

Ein Alleinstellungsmerkmal wie das Retina-Display hat Apple verloren - und bekommt es mit den neuen iPads nicht zurück. Auch abgesehen vom Display kann sich Apple mit den neuen Tablets nicht von der - teilweise deutlich günstigeren - Konkurrenz absetzen. Das Retina-Update des iPad Mini war überfällig, echte Neuerungen wie 11ac-WLAN oder Touch-ID - der Fingerabdruckleser im iPhone 5S - sucht man dagegen vergebens, alleine bei der CPU- und Spiele-Leistung dürfte Apple mit dem A7 der Android-Konkurrenz wieder etwas davongezogen sein.

Die App-Ausstattung spricht nach wie vor für das iPad: Für kein anderes Tablet gibt es eine so große Vielzahl angepasster Apps. Dass es für die neuen iOS-Geräte das Office-Paket iWorks umsonst gibt, ist auch ein Angriff auf Microsoft, das seinem Surface 2 Office 2013 RT mitgibt.

Statt auf Spezifikationen setzt Apple vor allem mit dem iPad Air auf das Bauchgefühl: Die erste Berührung mit dem leichten und dünnen iPad wird viele Käufer zum Kauf verführen, obwohl es günstigere Tablets mit ähnlicher Ausstattung gibt - nur halt kein so schönes.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation PC-Welt. (mhr)