Die Zeiten des Einzelplatzrechners sind schon seit Jahren vorbei, denn neben einem Mac besitzt man heutzutage meist auch mobile Geräte wie iPhone oder iPad. Bisher bestand das Problem darin, die gesamte Fotobibliothek des Mac auch auf mobilen Geräten verfügbar zu machen. Denn dazu muss die gesamte Fotobibliothek in einen Cloud-Speicher wandern. Genau das ist jetzt mit der iCloud-Fotomediathek möglich, die Sie ab OS X 10.10.3 in Fotos für OS X nutzen können. Der Wermutstropfen: Für Mediatheken, die größer als fünf Gigabyte sind, müssen Sie monatlich extra zahlen.
Doch mit Fotos für OS X sind Sie nicht gezwungen, alle Bilder und Video-Clips auf die iCloud zu verfrachten, wie viele anfangs befürchtet haben. Denn weiterhin können Sie auch die Mediathek lokal auf Ihrem Mac verwalten und wie gewohnt den guten alten Fotostream verwenden. Und ganz unabhängig von diesen beiden Streaming-Möglichkeiten lassen sich Bilder und Videos für Freunde freigeben – die iCloud-Fotofreigabe macht dies möglich. Diese drei Streaming-Arten sind auf den ersten Blick verwirrend, wir erklären sie.
Fotos statt iPhoto und Aperture
Mit dem Update auf OS X 10.10.3 schickt Apple iPhoto und Aperture in Rente. Beide Applikationen verbleiben nach dem Systemupdate zwar noch auf dem Rechner, im Mac App Store sind sie aber schon wenige Tage nach Veröffentlichung von Fotos für OS X nicht mehr erhältlich.
iCloud-Fotomediathek
Ihre komplette Mediathek können Sie mit der iCloud Fotomediathek auf allen Geräten verwenden.
Ihre gesamte Mediathek lässt sich über die iCloud-Fotomediathek auf allen Ihren Geräten betrachten und bearbeiten, sei es Mac, iPhone oder iPad. Dabei werden Ihre Originaldateien auf den Cloud-Speicher geladen, also Fotos und Videos in der höchsten Auflösung. Neben den Einschränkungen der Dateiformate (JPEG, RAW, PNG, GIF, TIFF und MP4) darf eine einzelne Datei nicht größer als 16 GB sein. Für viele die wohl größte Hürde: Eine über Jahre gewachsene Fotobibliothek beansprucht mehrere hundert Gigabyte Speicher. Apple bietet aber gerade mal fünf Gigabyte Speicherplatz kostenlos an, alles darüber hinaus kostet monatlich Extragebühren. Außerdem muss die iCloud-Fotomediathek den kostbaren Online-Speicherplatz mit den anderen iCloud-Diensten wie iCloud Drive oder Cloud-Backups vom iPhone oder iPad teilen.
Ein kleines Trostpflaster: Apple hat die Kosten für zusätzlichen iCloud-Speicherplatz gesenkt beziehungsweise die Leistung erhöht. So kosten beispielsweise nun 50 GB iCloud-Speicher pro Monat 99 Cent, früher bekam man dafür lediglich 20 GB. Für 200 sowie 1000 Gigabyte verlangt Apple 2,99 Euro beziehungsweise 9,99 Euro jeden Monat. Günstig ist dies indes immer noch nicht. Dropbox, der wohl verbreitetste Online-Speicher verlangt für 1000 GB (entspricht einem Terabyte) 9,99 Euro pro Monat und bei Flicks gibt es diesen Speicherplatz sogar kostenlos. Zumindest muss man nicht mit Geld, sondern mit seinen Daten zahlen.
So nutzen Sie die iCloud-Fotomediathek
Wählen Sie in Fotos für OS X „Fotos > Einstellungen“ und aktivieren unter iCloud die Checkbox zur iCloud-Fotomediathek. Hier haben Sie zusätzlich die Wahl, ob Sie die Originalbilder auf dem Mac belassen oder eine Version mit geringerer Auflösung lokal speichern möchten. Sinnvoll ist die geringere Auflösung beispielsweise für einen mobilen Zweitrechner, der nur wenig Speicher bietet. Jede Änderung am Mac beziehungsweise einem iOS-Gerät wird ab da in der iCloud-Fotomediathek gespeichert und mit der lokalen Mediathek auf dem Mac synchronisiert.
TIPP Sollten Sie bisher den Fotostream verwendet haben, dann gehen Ihnen bei einem Umstieg diese Fotos nicht verloren. Die iCloud-Fotomediathek ersetzt die Alben „Aufnahmen“ und „Mein Fotostream“ durch das Album „Alle Fotos“. Der Speicher des Fotostreams wird dann dem iCloud-Speicher zugeordnet. Dafür werden für iOS-Geräte Fotos, die in der iCloud-Fotomediathek abgelegt sind, nicht zusätzlich in dem iCloud-Backup gespeichert, da sie sich nun in der iCloud-Fotomediathek befinden.