Profi-Tricks

So finden Sie am PC blitzschnell jede Datei

04.02.2023
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Schwerpunkte? Keine - er interessiert sich vielmehr für (fast) alles, was mit IT, PC, Smartphone und Elektronik zu tun hat. Dabei geht es aber meist nicht um die Technik nur um der Technik willen, vielmehr stehen Nutzen und sinnvolle Anwendung im Vordergrund.
Die Windows-Suche gibt zu Recht viel Anlass für Kritik. Doch wenn man die Suchmodi und -funktionen kennt, die Einstellungen an- passt und die vielen nervenden Treffer ein für alle Mal abschaltet, sind Datei- und Desktopsuche gut zu gebrauchen. Also dann einmal los!
Foto: UnderhilStudio - shutterstock.com

"Warum dauert das denn mal wieder so lange?", mag sich mancher PC-Anwender bei der Suche nach einer bestimmten Datei denken. Während der grüne Fortschrittsbalken nur langsam wächst, vermeldet der Explorer als Status oft minutenlang "Inhalt des Ordners wird aufgelistet …", bevor Windows am Schluss unter Umständen gar nichts findet. Das ist in der Tat ärgerlich. Doch anstatt dann ein vermeintlich besseres Suchprogramm zu installieren, stellen Sie besser die Windows-Suche richtig ein. Denn dann zeigt sie praktisch sofort genau das, was Sie haben möchten.

Zusätzlich haben wir fünf weitere Suchtools zusammengestellt, die wir am Schluss dieses Ratgebers mit ihren Vor- und Nachteilen erläutern. Für die Suche und Verwaltung der eigenen Fotosammlung finden Sie einen separaten Artikel.

Ein klein bisschen Theorie zu Dateisuche und Indizierung

Jede Datei und jeder Ordner auf der Festplatte besitzen einen Namen, nach dem Windows suchen kann. Das aber kann abhängig von der Art und Größe der Festplatte und der Datenmenge dauern, weil das System jeweils aufs Neue alle File- und Ordnernamen mit dem eingegebenen Suchbegriff vergleicht.

Ganz anders funktioniert die Indizierung: Dabei greift Windows auf einen einmal angelegten Index mit allen wichtigen Speicherinformationen zurück. Dieser Index enthält nicht nur die Bezeichnungen, sondern auch Größe, Speicher- und Änderungsdatum aller Dateien und Verzeichnisse sowie die Struktur des Datenträgers selbst. Stellen Sie sich den Index so vor wie die vielen Schubladen in der Apotheke: Statt für ein bestimmtes Medikament jedes Fach öffnen zu müssen, schaut man nur schnell auf das Frontetikett.

Diese auch Desktopsuche genannte Indexsuche ist also um ein Vielfaches schneller als die Dateisuche und bietet bei Textdokumenten zudem den Vorteil, dass sie auch die Textinhalte kennt. Sie müssen sich also nicht an die Bezeichnung der Files erinnern, als Suchbegriff genügt bereits etwas aus dem Dateiinhalt. Und das war es auch schon mit der "Theorie".

Windows Search I: So erweitern Sie die Indizierungsordner

In der Voreinstellung – von Microsoft „Klassisch“ genannt – indiziert Windows nur wenige Benutzerbereiche der Festplatte inklusive Desktop. Dies lässt sich einfach ändern.
In der Voreinstellung – von Microsoft „Klassisch“ genannt – indiziert Windows nur wenige Benutzerbereiche der Festplatte inklusive Desktop. Dies lässt sich einfach ändern.

Weshalb also dauert die Suche nach Dateien in der Praxis nun so lange, wenn Windows doch nur in den Index schauen muss? Weil Microsoft in der Voreinstellung vernünftigerweise nicht die gesamte Festplatte indiziert. Wären nämlich alle Programm- und Systemdateien inklusive Registry mitsamt ihrem Inhalt indiziert, hätte dies meist Hunderte Treffer zur Folge, weil der Suchbegriff irgendwo darin auftaucht. Darunter wäre zwar auch die gesuchte Datei, allerdings eben als eine unter Hunderten.

Im Auslieferungszustand scannt das Betriebssystem für den Index deshalb nur einen eng eingrenzten persönlichen Benutzerbereich. Das sind die sogenannten Bibliotheken inklusive Desktop und Startmenü, also die vordefinierten Bilder-, Dokumente-, Downloads-, Musik- und Videos-Ordner. Alles, was Sie darin neu speichern oder ändern, wird automatisch überwacht und in den Suchindex aufgenommen. Ist Outlook installiert, werden auch alle E-Mails, Termine und Co. indiziert. Der Rest der Festplatte aber bleibt zunächst außen vor mit der Folge, dass die Dateisuche in allen übrigen Verzeichnisse ohne Index und somit zeitaufwendig läuft. Diese voreingestellte Indizierung aber können Sie erweitern und damit Ihre persönlichen Dateien an beliebiger Stelle abspeichern, ohne dass sie nicht indiziert würden.

So geht's: Um die zu indizierenden Verzeichnisse zu ändern, klicken Sie in der Einstellungen-App auf "Datenschutz und Sicherheit -› Windows durchsuchen". Dort aktiveren Sie bitte nicht einfach die Option "Erweitert" - dies würde den Index auf die gesamte Festplatte erweitern -, sondern klicken unter "Klassisch" auf "Suchorte anpassen". Im folgenden Fenster betätigen Sie die "Ändern"-Schaltfläche und aktivieren über die Ordnerstruktur die Verzeichnisse, die der Suchindex neu erfassen soll. Bestätigen Sie die Änderungen mit "OK -› Schließen".

Windows Search II: So stellen Sie die Desktopsuche perfekt ein

Die Verzeichnisse, die vom Suchindex überwacht und erfasst werden sollen, lassen sich sehr fein einstellen – inklusive gezielter Ausnahmen für bestimmte Ordner.
Die Verzeichnisse, die vom Suchindex überwacht und erfasst werden sollen, lassen sich sehr fein einstellen – inklusive gezielter Ausnahmen für bestimmte Ordner.

Das Erweitern des zu indizierenden Bereichs beschränkt sich nicht auf intern verbaute Festplatten. Wenn und solange Sie externe Datenträger über USB oder Netzwerk (NAS) angeschlossen haben, lassen sich auch diese indizieren. Aufrufen können Sie die Inhalte natürlich nur, wenn diese Speicher verbunden beziehungsweise eingeschaltet sind.

Zu beachten ist, dass das einmalige Erstellen des Index anfangs wieder abhängig von der Hardware und der Datenmenge Zeit in Anspruch nimmt, mitunter mehrere Stunden. Währenddessen können Sie normal am PC weiterarbeiten, nur steht der Suchindex erst vollständig zur Verfügung, wenn in den "Indizierungsoptionen" der Status "Die Indizierung wurde abgeschlossen" erscheint. Ändern Sie später einzelne Dateien oder speichern neue ab, werden diese automatisch und praktisch sofort in den Suchindex integriert.

Hinweis: Haben Sie die Bibliothekspfade von Windows wie in unserem Onlineratgeber geändert, werden diese automatisch von der Indizierung berücksichtigt. In diesem Fall brauchen Sie den Index also nicht anzupassen.

Wichtig: Sollten Sie die Indexoptionen statt unter "Klassik -› Suchorte anpassen" zu ändern mit "Erweitert" auf die gesamten Festplatte ausdehnen, entfernen Sie darunter bitte nichts von den ausgeschlossenen Ordnern. Die sind wieder vernünftig gewählt; anderenfalls wird die Windows-Suche schnell unübersichtlich.

Wenn der Suchindex selbst zu viel Platz auf der Festplatte beansprucht, ist es sinnvoll, ihn auf eine andere Partition oder einen anderen Datenträger zu verschieben.
Wenn der Suchindex selbst zu viel Platz auf der Festplatte beansprucht, ist es sinnvoll, ihn auf eine andere Partition oder einen anderen Datenträger zu verschieben.

Von Bedeutung in den "Indizierungsoptionen" ist nach Anklicken der Schaltfläche "Erweitert" schließlich der "Indizierungsort": also das Verzeichnis, in dem Windows den Suchindex ablegt. Abhängig von Datenmenge sowie Zahl und Art der Dateien beansprucht dieser selbst viel Platz auf der Festplatte: bei Textdokumenten etwa zehn Prozent der ursprünglichen Dateigröße. Je nach Größe und Belegung Ihrer Windows-Festplatte beziehungsweise -Partitionen ist es deshalb sinnvoll, den Indizierungsort über "Neu auswählen" zu ändern und den Index anschließend über "Neu erstellen" an anderer Stelle zu speichern. Das dauert wieder seine Zeit, der bisherige Index wird dabei gelöscht und der ursprüngliche Speicherplatz freigegeben.