Usability, Cloud und neue Arbeitswelten

Smartphones und Tablets setzen neue Maßstäbe für Unternehmens-Software

23.06.2014
Von 
Holger Eriksdotter ist freier Journalist in Hamburg.

Während große Firmen über die IT-Kompetenz und das Kapital verfügen, um eigene Privat Cloud Infrastrukturen aufzubauen, liegt es für kleine und mittelständische Unternehmen nahe, auf Online-Lösungen im SaaS-Modell (Software-as-a-Service) zurückzugreifen. Dabei gehen die neuen Anforderungen an die Technik mit einer sich ebenso schnell verändernden Arbeitswelt einher.

Jeder zweite Arbeitnehmer würde gern zu Hause arbeiten

Für die Studie "Zukünftige Arbeitswelten" hat der Software-Anbieter Sage Anwender nach ihre Wünschen und Präferenzen befragt - und ist dabei auf erstaunliche Ergebnisse gestoßen. So glauben zwei Drittel aller Befragten, dass sich die Trennung von Freizeit und Arbeit zukünftig noch weiter als bereits geschehen auflösen wird. Schon heute arbeiten 85 Prozent aller berufstätigen 18- bis 29-Jährigen zumindest gelegentlich auch außerhalb der Arbeitszeiten. Fast jeder zweite Arbeitnehmer würde am liebsten zu Hause arbeiten und jeder fünfte Befragte lässt sich sogar auf der Toilette durch einen Telefonanruf stören.

Die Abgrenzung von Arbeit und Freizeit ist unschärfer geworden
Die Abgrenzung von Arbeit und Freizeit ist unschärfer geworden
Foto: Sage

Auch die Marktforscher der Experton-Group verzeichnen einen grundlegenden Wandel in der Enterprise-IT: "In den letzten Jahren haben sich signifikante Änderungen ergeben. So galten bis vor kurzem noch fest installierte Desktop-PCs als optimale Ausstattung von Büro- und Wissensarbeitern. Doch innerhalb weniger Jahre haben sich durch neue Endgeräte wie Smartphones und Tablets auf der einen Seite und neue Services sowie Apps auf der anderen Seite, die Anforderungen an die IT-Ausstattung maßgeblich geändert", schreiben die Experton-Analysten in dem Research Brief "Microsoft Cloud OS: Moderne Anwendungen - das neue Paradigma in der Welt der Applikationen".

Die IT-Verantwortlichen in den Unternehmen stünden deshalb zunehmend vor der Herausforderung, den sich ändernden Anforderungen gerecht zu werden. Notwendig seien ganzheitliche Systeme sowie Denkmuster, die die Interessen der Anwender, der IT-Abteilung und die des Unternehmens vereinen. "Cloud Computing ist das Rückgrat der modernen Anwendungen" konstatieren die Experton-Analysten. Denn um die benötigten Informationen und Applikationen geräteunabhängig bereitstellen zu können, benötigen die Unternehmen interne oder externe Infrastrukturen, die die jederzeitige Verfügbarkeit von Daten ermöglichen.

Hinter der Zunahme von Cloud Computing stehe der Trend zur Digitalisierung der Geschäftsprozesse und Geschäftsmodelle über nahezu alle Branchen hinweg. "Die neue Generation an Applikationen und digitalen Geschäftsprozessen bedingt neue, flexible IT-Infrastrukturen und Betriebsmodelle à la Cloud Computing" schreiben die Experton-Analysten in ihrem Research Brief. Dazu zählten insbesondere "moderne Anwendungen": "Die Möglichkeiten für den Einsatz scheinen nahezu grenzenlos. Beinahe jeder Arbeitsablauf, jeder Prozessschritt eines Wissensarbeiters kann durch diese neue Form der Anwendungen aufgewertet werden."