Nach eineinhalb Jahren hat die Berliner Initiative "ShareTheMeal" eine positive Bilanz ihrer Smartphone-App gezogen. 700.000 User haben demnach seit der Gründung Mitte 2015 bereits fast zehn Millionen Mahlzeiten geteilt. Aktionen, um hungernden Kindern zu helfen, fanden unter anderem in Lesotho, Syrien, Libanon und Jordanien statt. Aktuell liegt der Fokus auf der Krisenregion Malawi.
Unter der Schirmherrschaft des UN World Food Programme (WFP) hat das Berliner Startup ShareTheMeal eine App entwickelt, mit der man Menschen das ganze Jahr über die Möglichkeit geben kann, Gutes zu tun und ihr Essen sinnbildlich zu teilen. Die gleichnamige App ermöglicht es, mit zwei Klicks 40 Cent für eine Mahlzeit am Tag zu spenden. Dieser Betrag fällt für die meisten kaum ins Gewicht, kann aber viel bewirken. Denn diese Summe reicht aus, um ein hungerndes Kind einen Tag lang zu ernähren. Die Verwaltungskosten des UN World Food Programme, das für die Verteilung der Nahrung vor Ort verantwortlich ist, befinden sich unter den niedrigsten im gemeinnützigen Bereich – 90 Prozent der Spenden werden direkt im Kampf gegen den Hunger eingesetzt, versichern Vertreter der Initiative.
Als erstes Etappenziel hatte sich ShareTheMeal im vergangenen Jahr vorgenommen, jedes Schulkind in Lesotho im südlichen Afrika mit Mahlzeiten zu versorgen. Das Essen wurde durch das Welternährungsprogramm der UN (WFP) verteilt. Lesotho zählt weltweit zu den Ländern mit der geringsten Ernährungssicherheit. "Knapp 40 Prozent aller Kinder leiden dort unter chronischer Unterernährung", sagte Sebastian Stricker, Mitgründer von ShareTheMeal. "Wir wollen in einem Land starten, in dem Hunger ein echtes Problem ist und unsere App somit eine sichtbare Wirkung erzielen kann. Nach und nach wollen wir weitere Regionen unterstützen", ergänzte damals Bernhard Kowatsch, Mitgründer von ShareTheMeal.
Weltweit gibt es über zwei Milliarden Smartphone-Nutzer und 100 Millionen hungernde Kinder. Mit den Kleinspenden über das Handy könne der Hunger effektiv und effizient bekämpft werden, hieß es von Seiten der Initiative. Die App startete zunächst in Deutschland, Österreich und der Schweiz, steht aber mittlerweile auch international zur Verfügung. Kowatsch und Stricker haben sich für die Entwicklung der App ein Jahr lang Auszeit von ihren Jobs als Unternehmensberater genommen. Die Initiative wird zudem von freiwilligen Helfern und verschiedenen Unternehmen unterstützt. Die App ShareTheMeal gibt es in den entsprechenden App-Stores für Apples iPhone sowie Android-Smartphones.